08.04.2023. Noch einen Tag, dann geht es endlich auf den Katamaran Hector, mit dem wir die nächsten vier Wochen von Martinique über Saint Lucia nach Grenada segeln werden. 👍😀
Heute wollten wir noch den Tag gemütlich in Pointe-du-Bout (Trois Ilets) verbringen. Irgendwie steckte uns noch die anstrengende und 8h verspätete Anreise von Dominica in den Knochen. 🥴
Daher haben wir erstmal ganz gemütlich gefrühstückt und die Wahnsinns-Aussicht auf die Bucht von Fort-de-France genossen. Denn die gesamte Wohnungsbreite war ein einziges Fenster.
Und wir hatten den Luxus einer eigenen Waschmaschine – daher wurden die gesamten Klamotten einmal durchgejagt.
Entsprechend vollgehängt war die Wohnung. 😂🤣
So richtig aufraffen konnten wir uns irgendwie nicht – und das Wetter war auch nicht wirklich gut. Daher haben wir einfach bis zum Nachmittag in der Wohnung gechillt. 😊
Gegen Abend sind wir dann runter in den Ort geschlendert, um am Strand vor dem Essen noch einen Drink zu nehmen.
In der Zwischenzeit hatte sich unser Skipper Armin gemeldet. Treffpunkt morgen um 9 Uhr am Boot in der Marina Pointe-du-Bout (auch Marina Trois-Ilets genannt).
Da am nächsten Tag (09.04) Ostersonntag ist, haben die Geschäfte nur bis 13 Uhr geöffnet.
Daher müssten wir recht früh zum Einkaufen fahren, um uns für die nächsten zwei Wochen mit Proviant zu versorgen.
In Pointe-du-Bout gibt es keine großen Supermärkte – daher hatten Armin und seine Frau einen Mietwagen für den Großeinkauf besorgt.
Also haben wir am nächsten Morgen unsere Sachen gepackt und sind gegen 8:30 Uhr im Nieselregen mit unserem Gepäck die 1,2km zur Marina gestapft.
Am Boot wurden wir dann herzlich von Armin und seiner kubanischen Frau Rosi begrüßt. 👍😀
Der Katamaran Hector ist eine Dean 44 (13,3m lang) und mit seinen 21 Jahren supergut in Schuss. So viel Platz waren wir nicht gewohnt. 😲
Und mit das Beste am Ganzen: das gesamte Boot war blitzsauber – wie geleckt. Das war wirklich eine Wohltat nach den ganzen dreckigen Unterkünften in der Vergangenheit. 👍😀
Das Boot ist über 7m breit und in den beiden Rümpfen gibt es insgesamt vier Kabinen.
Armin und Rosi leben (bis auf ein paar Wochen in der Hurrikan-Saison) auf Hector und nehmen von ca. Dezember bis Mai Gäste mit. Entsprechend liebevoll ist er innen eingerichtet. 😍
Kurz nach uns sind auch die anderen Gäste angekommen – eine Paar Anfang Vierzig mit einem fünfjährigen Kind.
Da Ostersonntag war, stand als Erstes unsere Lieblings-Beschäftigung auf dem Programm: EINKAUFEN! Zum fünften Mal auf dieser Reise. 🙄😉
Heute wurden nur die Lebensmittel besorgt – die Getränke wollten wir morgen holen.
Das Verstauen war dieses Mal überhaupt kein Problem…es ist so viel mehr Platz als auf einem Einrumpfer wie z.B. der MahiMahi.
Nach dem Einkaufen haben wir erstmal Mittag gegessen und konnten zum ersten Mal Rosis Kochkünste genießen.
Nicht nur die Auswahl war der absolute Luxus sondern auch hier wieder der Platz.
Alle können gemütlich am großen Tisch im offenen Salon sitzen – niemand muss sich durchquetschen oder über die andern drüberklettern.
Zum Essen gab es gebratenes Hähnchen mit einem traumhaften Gemüse-Couscous, selbstgemachter Aioli und verschiedenen Gemüse.
So kann das gerne weitergehen. 😁
Nach dem Essen haben wir unsere Kabinen eingeräumt – wir haben die beiden „Einzel-Kabinen“ am Heck des Bootes bekommen.
Wobei „Einzel“ dem ganzen nicht gerecht wird. Denn das Bett und der Platz waren größer, als in den Doppelkabinen auf den Einrumpf-Booten, mit denen wir sonst gefahren sind.
Insgesamt gibt es 3(!!!) Bäder auf dem Boot – jeweils ein eigenes für die „Doppel-Suiten“ im Bug und eines für die beiden Einzelkabinen.
Nachdem alles erledigt war, fiel Reinis Blick auf die Kokosnuss-Palmen in der Marina. Der perfekte Zeitpunkt für unseren Lieblings-Cocktail: Kokosnuss mit Rum. 😁
Also sind Armin und er mit dem Bootshaken losgezogen, um Kokosnüsse zu ernten. 🤣
Das Öffnen war überhaupt kein Problem, denn zu unserer Überraschung hatten sie ihre eigene Machete an Bord…😲
Fertig war der Lieblings-Cocktail…😁. Perfekt zum Anstoßen auf unsere gemeinsamen vier Wochen. Das wird 100%ig eine supergute Zeit.
Am Abend sind wir gemeinsam im Ort Essen gegangen.
Schon bei unserem letzten Besuch auf Martinique ist uns das Restaurant l’Annex aufgefallen, in dem die Gäste kleine Fleischstücke auf einem heißen Stein gebraten haben.
Es war superlecker!!!
Rundum glücklich ging es nach einem kleinen Absacker auf dem Boot zurück ins Bett.
Am nächsten Morgen (10.04) wurden wir mit einem absoluten Luxusfrühstück von Rosi verwöhnt. Um da ranzukommen, müssen selbst 5-Sterne-Restaurants ordentlich Gas geben.
Nach drei Wochen spartanischem Frühstücken auf Dominica kamen wir uns vor wie im Paradies.
Während Reini mit den anderen beiden Männern den Getränkeeinkauf erledigt hat, habe ich mal das Unterwasser-Leben in der Marina aufgenommen. 😁
Wer braucht da schon ein Riff zum Schnorcheln…😉
Nachdem alles verräumt und auch die Marina bezahlt war (Kosten: 44 EUR pro Nacht, 7 EUR für 1000l Wasser – megagünstig!), ging es gegen 13 Uhr los zu unserem ersten Ziel.
Die Bucht von Trois-Ilets liegt quasi nur einmal um die Ecke von der Marina. Entsprechend haben wir nur 1h für die 2,2sm gebraucht.
Bloß kein Stress am ersten Tag… 😁
Der Ankergrund war nicht besonders gut – erst beim zweiten Versuch hatte er gegriffen.
Die Bucht war sehr schön und ruhig. Zum Schnorcheln hat sie sich jedoch an unserer Position nicht geeignet – kaum Fische und ziemlich schlechte Sicht im Wasser.
Erster Programm-Punkt war das Aufblasen unseres Schwimmtierparks. 😂😁
Nachdem diese anstrengende Aufgabe erledigt war, gab es zur Entspannung erstmal ein Bierchen.
Abends gab es dann wieder superleckeres Essen. Rosi hat mal so eben in der Bordküche eine traumhafte Paella gezaubert. 😋😋
Normalerweise wird man auf solchen Mitsegel-Törns nicht rundum die Uhr bekocht. Und da wir beide gerne kochen, haben wir meistens den Löffel für die Crew geschwungen.
Den beiden ist es halt super wichtig, dass ihr Gäste einen unvergesslichen Urlaub haben und nur gute Sachen auf den Tisch kommen.
Wir sind echt im Paradies. 😍
Als Abschluß gab es dann noch einen schönen Sonnenuntergang – ich glaube der 56te auf unserer Reise. 😁
Ist aber immer ein Foto wert (wir haben sicher erst 467 Sonnenuntergangs-Bilder)…auch wenn Reini mittlerweile die Augen verdreht. 🤣😊😇
Am nächsten Morgen (11.04) ging es nach dem Frühstück und dem fachmännischen Verschnüren des Schwimmparks zur Anse Noire etwas südlich der Bucht von Fort-de-France.
Die 8sm konnten wir fast komplett durchsegeln und waren bereits nach 2,5h am Ziel angekommen.
Die Bucht Anse Noire ist superschön und gut geschützt. Auch der Anker hat gleich beim ersten Versuch gehalten.
Außerdem kann man dort entlang des gesamten Ufers richtig gut Schnorcheln.
Nördlich der Bucht soll es auch eine Fledermaushöhle geben – das war uns zum Schwimmen jedoch zu weit.
Einkaufsmöglichkeiten oder Bars gibt es in der Anse Noire nicht – nur einen Kajakverleih, der jedoch auch geschlossen hatte.
Auch in der Nachbarbucht (Anse Dufour) gibt es keinen Supermarkt – daher sollte man nur mit ausreichend Proviant hierher kommen.
Nach einem ausgiebigen Schnorchelausflug haben wir auf dem Boot gechillt und es uns gut gehen lassen.
Da Armins Fischjagd mit der Harpune leider erfolglos war, mussten wir auf frischen Fisch beim Abendessen verzichten.
Da es in der Nachbarbucht auch keinen Bäcker gibt, musste das Frühstück am nächsten Tag (12.04) mit Toast stattfinden – eine echte Zumutung. 😁😉
Gegen Mittag sind wir an Land gefahren, um eine kleine Wanderung zum Cap Salomon zu machen.
Es ging (wie immer) in brütender Hitze den Berg hoch. Leider ohne wirkliche Aussicht. Und auch die Wegweiser waren nicht hilfreich – keine der Angaben hat zur Realität gepasst. 🙄
Also sind wir nach ca. 1,5h wieder umgedreht und haben die Aussicht von der kleinen Landzunge zwischen der Anse Noire und Anse Dufour genossen.
Den Rest des Tages haben Reini und ich mit Chillen und Schnorcheln auf dem Boot verbracht.
Am nächsten Morgen (13.04) bin ich mit Armin und Reini in die benachbarte Anse Dufour mit dem Dinghy gefahren, um Fisch zu kaufen.
Der Strand war bereits um 8 Uhr rappelvoll mit Einheimischen. 😉
Fisch gab es leider keinen. Auch hier gibt es keine festen Zeiten, sondern es gibt Fisch, wenn die Fischer zurück sind. So ist das hier eben….🤗
Nach dem Frühstück hieß es Anker hoch und Segel setzen. Es sollte Richtung NordWest an der Westküste von Martinique hochgehen.
Dort wollten wir uns eine schöne Bucht zum Ankern suchen.
Wirklich schöne Buchten konnten wir jedoch nicht finden. Meistens waren sie direkt an einer Straße oder in der Nähe von Müllverbrennungs-Anlagen.
Daher sind wir auf Höhe Fond Capot wieder umgekehrt und haben nach insgesamt 4h und 15sm in der Bucht vor dem Ort Schoelcher geankert.
Während der Rest der Crew an Land gegangen ist, habe ich den Tag auf dem Boot verbracht und in Ruhe Blog geschrieben.
War auch mal wieder schön…ganz alleine…völlige Ruhe…toll. 👍😀
Abends gab es dann überraschenden Besuch. Wir sitzen nach Sonnenuntergang alle gemütlich zusammen, als es plötzlich sauber scheppert. 😳
Ein fliegender Fisch ist am Salondach und anschließend an der Box mit der Rettungsinsel detoniert.
Alle sind aufgesprungen, um ihm zu helfen und ins Wasser zu werfen – außer Rosi. Die war am Schnellsten und hat gleich mal ordentlich mit dem FlipFlop draufgedroschen. 😳😱🤣
Der Fisch brauchte dann keine Hilfe mehr…🙄
Und es gab noch weiteren Besuch. Anscheinend ist ein zweiter fliegender Fisch durch die offene Lucke in der Kabine der Familie gekommen und dann friedlich in ihrem Bett gestorben. 🤣🤣
Für den hatten wir am nächsten Tag (15.04) gleich Verwendung gefunden. Er sollte als Köder zum Angeln während der Fahrt dienen.
Gegen 11 Uhr ging es unter Segeln Richtung Süden zur Anse d’Arlet, die ca. 9sm entfernt an der Westküste von Martinique liegt.
Trotz liebevollem Köderbasteln haben wir leider nichts außer Braunalgen geangelt…🙁
Die beiden Buchten Grande Anse d’Arlet und die etwas südlichere Anse d’Arlet sind bei Seglern sehr beliebt.
Schöne Sandstrände, tolle Schnorchel Möglichkeiten und ein niedliche Ort mit Supermärkten, Restaurants und Geldautomaten.
Anscheinend soll es jedoch verboten sein, hier zu Ankern. Die ehemaligen Bojenfelder wurden entfernt. Die allgemeine Situation ist jedoch unklar.
In einigen Foren steht, dass man von den Behörden weggejagt wird oder Strafen zahlen muss. Wir haben jedoch in den zwei Tagen, die wir hiergeblieben sind, nichts dergleichen gesehen.
Um möglichst kein Seegras zu zerstören, haben wir nach hellen Flecken Ausschau gehalten, um dort den Anker zu werfen.
Danach ging es sofort an Land, denn wir hatten ein Fischerboot gesehen, dass gerade vom Meer reingefahren kam.
Und dieses Mal hatten wir tatsächlich Glück. Es gab wunderschöne Thunfische auf dem Fischmarkt zu kaufen. 😍😋 Für unglaubliche 14 EUR das Kilo…der Hammer.
Danach haben wir etwas in dem superschönen Restaurant l’Oasis im Ort gegessen. Die Gerichte waren wirklich richtig gut zubereitet – keine Selbstverständlichkeit auf den Inseln.
Rosi hatte sich ein Bier bestellt, das in einem sehr außergewöhnlichen Glas kam. Gar nicht so einfach, daraus zu trinken. 🤣
Den Rest des Tages sind wir im Ort rumgeschlendert und haben uns ein paar Drinks in einer Strandbar gegönnt.
Am Abend gab es dann das absolute Essens-Highlight. Die Thunfische wurden auf den am Heck von Hector montierten Grill zubereitet.
Der absolute Oberhammer!!! Mehr geht nicht. 👍😀
Morgen (16.04) werden wir noch in dieser schönen Bucht bleiben und vielleicht eine kleine Wanderung machen.