03.12.2022. Heute stand unser Ausflug nach Taboga Island auf dem Programm. Endlich mal raus aus der heißen und lauten Stadt, ans Meer, Schwimmen, Chillen…YEAH.
„Laut“ ist übrigens ein gutes Stichwort. Denn die Menschen hier haben eine komplett andere Einstellung zu lauter Musik und dazu, wen sie damit beschallen.
Unten auf der Straße vor unserem Balkon gibt es den „Chicken-Man“ – er wirft jeden Nachmittag bis SEHR tief in die Nacht seinen Grill mit Hühnchen an. Laut unserem Gastgeber versorgt er damit die Prostituierten, Polizisten und angetrunkene Touristen in unserem Viertel.

Und damit ihm nicht langweilig wird und vielleicht um Kundschaft anzulocken, hat er neben sich eine fette Box aufgebaut (ca. 1m hoch und natürlich beleuchtet), die lauter wird, je später der Abend wird. Wir haben schon öfters nachts im Bett gelegen und überlegt, ob wir ihm den ganzen Grill leerkaufen, damit endlich Ruhe ist – so gegen 3 Uhr morgens. Dann würden wir nur noch vom Rumgeschrei irgendwelcher Leute, Polizeisirenen oder Autohupen wachgehalten ;).
Allgemein gibt es hier kaum einen Ort, an dem nicht irgendeine Mettn aus Autos, Boxen, Wohnungen oder sonstwo plärrt. Momentan sitze ich auf dem Balkon, es ist fast 20 Uhr und die Nachbarn gegenüber feiern eine Party.
Und damit auch alle anderen etwas davon haben, wurde die 1,2m hohe Box aufgebaut und gib ihm…unten im Video ein kleiner Eindruck für euch. Wir müssen uns hier gerade alle anschreien und selbst dann versteht man den anderen nicht. Aber so ist Lateinamerika…absolut tiefenentspannt.
Hier wirft man auch übriges Essen einfach vom Balkon auf die Straße, damit die Tauben und anderen Vögel was davon haben. Und die putzen tatsächlich alles blitzeblank weg.
Oder man putzt den Balkon oder gießt die Blumen…oder was auch immer die Leute über uns machen, dass jeden Abend gegen 20 Uhr ein echter Wasserfall runtergeht. Das alles sollten wir mal in München probieren ;).
Wir haben übrigens gerade beschlossen, uns auch so eine Box wie die Nachbarn zu kaufen und sie auf unserem Balkon in München voll aufzudrehen, wenn uns der Kindergarten oder der Spielplatz gegenüber mal wieder nerven.
Auf Taboga war daher heute auch unser erster Eindruck: STILLE! Was für eine himmlische Ruhe. Mit der Fähre sollte es um 9:30 Uhr von der Marina Flamenco losgehen – auf der Buchungsbestätigung stand, man soll 1h vorher da sein.
Als gute und pünktliche Deutsche haben wir das natürlich gemacht. Und wurden dann am Checkin-Schalter mit einem Lächeln darauf hingewiesen, dass wir bei der Rückfahrt erst ca. 10min vorher am Steg sein brauchen.


Taboga ist eine recht kleine Insel mit etwas Dschungel und einem ca. 350m hohen Hügel. Daher wollten wir vor dem Schwimmen eine kleine Wanderung auf den Gipfel machen. Es wäre aber sicher von Vorteil gewesen, wenn wir uns vorher genauer informiert hätten, wo genau denn der Weg hochgeht.
Anstatt eines kleinen Spaziergangs waren wir mit Flip-Flops und Adiletten insgesamt fast 7km unterwegs – in der brütenden Sonne, von Insekten verfolgt und am Ende mitten durch Dschungel über einen kleinen Trampelpfad. Man hätte auch einfach am Strand liegen können….


Als Belohnung gab es zum Glück einen tollen Ausblick über die Bucht nach Panama und auf die vielen Fracht- und Container-Schiffe, die dort ankern und auf die Passage durch den Kanal warten.

Unten angekommen haben wir erstmal eine eiskalte Joung Coconut auf Ex weggehauen und sind dann endlich zum schönen Strand zum Schwimmen gegangen. Das Wasser war unglaublich warm und überall dümpelten Schiffe rum. Auch wenn wir noch auf der Pazifikseite waren, kamen schon fast karibische Gefühle auf.



Zur Stärkung gab es noch einen köstlichen Fisch mit frittierter Kochbanane. Gegen 17 Uhr waren wir mit dem Tobago Express wieder auf dem Rückweg, vorbei an den vielen Containerschiffen in der Bucht.
Zu Hause angekommen haben wir dann noch die obligatorischen Maracujas aus dem Mini-Supermarkt gegenüber geholt, denn ich bin komplett süchtig nach dem Saft, den man daraus machen kann.
Da wir mittlerweile seit 4 Tagen hier wohnen, fängt man schon an, die verschiedenen Leute – wie z.B. auch den Chicken-Man zu grüßen. Anscheinend sind wir hier in der Hood so langsam angekommen. Alles sind super nett und entspannt. Ganz anders, als in Deutschland.
Ja…dann schauen wir mal, wie lange die Party gegenüber gehen wird und ob der Chicken-Man dann wieder übernimmt…. 🙂
Für morgen haben wir uns den Metropolitan Park vorgenommen – ein Dschungel mit vielen Wanderwegen direkt in Panama City.
Oh wow ihr zwei. Das sieht ja sowas von mega aus. Und eure Beiträge sind der absolute Hammer und lustig zu lesen. Ich kann direkt mit euch fühlen 😂😂 das ist als wäre man live dabei. Bin gespannt auf den nächsten Beitrag 😘😄
Danke Dir 😀👍😘