Silvester in Portobelo

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31.12.22. Heute ist Silvester in Portobelo. Da Steffi ja unter Leute wollte, und mit dem Taxiboot zum Strand fahren zu anstrengend ist, haben wir eine Tour gebucht 🤐 – 60$ pro Person.

Es sollte mit dem Kajak über die Bucht gehen, in die Mangroven, dann eine Wanderung durch den Dschungel und zum Abschluss an den Strand zum Schnorcheln.

Francesco macht gemeinsam mit Hündin Rita die Kajaks klar

Francesco, ein Italiener, war unser Guide und hat ein kleines Restaurant (Casa Vela) direkt am Wasser. Bei der Tour war eine sechsköpfige Familie aus Amerika mit dabei, die wir am Vorabend schon kennengelernt haben, als wir die Tour gebucht haben.

8.30 Uhr sollte es losgehen. Francesco hatte uns am Vorabend gesagt, wir würden einen Kaffee zum Start bekommen, also haben wir nicht gefrühstückt und sind etwas früher zum Treffpunkt.

Und wie des mit Italienern so is, hauptsach gelabert. Wie beim Fußball, erst moi zamfoin (hin fallen), a wenn nix is. Natürlich gab es keinen Kaffee 😡. Da I eh schon keinen Bock auf diese Tour hatte, war ich jetzt besonders gut gelaunt 😤.

Aber hilft ja nix, als wir alles zusammen hatten, ging es nach kurzer Einweisung rein ins Kajak. Der Hund Rita von Francesco war auch mit dabei, kannte das offensichtlich schon.

Auf dem Weg zu den Mangroven

Nach ein paar Schlägen mit den Paddeln kamen wir ganz gut in Fahrt, nebenbei wurde uns was zur Geschichte von Portobelo als Hafenstadt und zur Festung erzählt, echt interessant.

Drüben angekommen gab es nochmal einen kurzen Geschichtsunterricht, danach ging es weiter mit dem Kajak an den Mangroven entlang und am Ende direkt in einen Tunnel, der von Mangroven umgeben ist.

Da sind wir dann reingepaddelt, des war echt total cool, in diesen Mangroven Wald direkt reinzufahren.

Paddeln durch den Mangroventunnel – voi geil

Nach ca. 200m sind wir dann aus den Kajaks raus und zu Fuß weiter. Mit unseren Trekkingsandalen sind wir auf den Mangroven Wurzeln durch den Schlamm gestapft – keine Chance für Adiletten – die wären im Schlamm steckengeblieben.

Durch den stinkenden Schlamm zum Ufer

Von Francesco haben wir gelernt, dass die Wurzeln der Mangroven die Schwebstoffe aus dem Wasser binden und so neuen Boden bilden. Der filtert dann das Salzwasser und macht daraus für die Mangroven Süsswasser. Da legst di nieder…

Das Ganze war nix für schwache Nerven. Zum einen hat der Schlamm wie die Pest gestunken 🤢. Zum anderen durfte man nicht neben die Wurzeln treten, weil man sonst im Treibsand versinken konnte. Den Hunden war das Wurst…. 🤣

Die Hunde hatten fetten Spaß im Schlamm

Am Ufer angekommen ging es dann zur Wanderung in den Dschungel. Zwischendurch wurde uns einiges über die Vielfalt an Bäumen, Sträuchern etc. erzählt.

Im Gänsemarsch durch den Dschungel

Dann, plötzlich alle still, saß, leider relativ weit entfernt, ein Tucan in der Baumkrone. Man konnte ihn zwar nur leicht sehen, aber trotzdem sehr schön diesen Vogel in freier Natur zu sehen.

Ein paar Schritte später, Brüllaffen in den Baumkronen. Denen war des auch zu heiß hier, drum haben sie auf den Ästen gechillt, und uns gar nicht groß beachtet.

Such den chillenden Brüllaffen

Es war auch ein süßes Affenbaby dabei. Als es dann versucht hat, uns anzuscheissen, fanden wir den nicht mehr so süß 💩. Zum Glück hat er uns nicht getroffen.

Laut Francesco gehen Brüllaffen nie auf den Boden. Daher können sie ihr Revier nur von oben markieren – und zwar durch gezieltes Scheißen 😬. Auf dem weiteren Weg haben wir immer wieder Brüllaffen gesehen 🐒. Echt lustig, wie die so rumhängen.

Schlussendlich sind wir dann am Strand angekommen. Auch hier mussten wir erst wieder über stinkende Mangrovenwurzeln und dann hüfttief durchs Wasser. Der Strand war sehr schön und es war auch niemand außer uns da.

Schöner Strand in der Nähe von Portobelo
Rita war die ganze Zeit im Wasser – einfach zu heiß

Also, Schnorchel-Masken raus und ab ins Wasser, um die Viecher (ich bin in ein Ameisennest getreten) und den Schmutz vom Dschungel wieder runter zu waschen 🐜. Das Schnorcheln war ganz ok, aber nichts Besonderes.

Schnorcheln in den Mangroven

1,5 Stunden später hat uns dann ein kleines Motorboot abgeholt, mit dem wir dann eine Bucht weiter gefahren sind um nochmal zu schnorcheln. Auch hier gab es nichts Spektakuläres zu sehen. Danach ging es dann zurück.

Francesco hat total viel erzählt – aber das konnten wir hinten im Boot nicht wirklich verstehen. Hungrig waren wir auch, denn zu essen gab es den ganzen Tag nur 2 Scheiben Ananas pro Person.

Mein Fazit, des Geld hätt ma uns sparen können, einfach zu teuer. War ganz nett, aber da haben wir schon viel schönere Schnorchel-Spots (Coiba) gehabt, die Dschungel Tour war ganz ok, hab mir aber mehr erhofft 🤔.

Zurück in Portobelo wollten wir noch kurz Geld holen. Total sinnvoll ist der einzige Geldautomat ca. 2km vom Ort entfernt in einer einsamen Polizeistation. Für den Rückweg haben wir uns ein Taxi rangewunken. Und wie immer wollte uns der Fahrer bescheißen und für 2km 5$ kassieren.

Amigo…das kannst du sowas von vergessen 😡. Da wir total hungrig waren, haben wir im Ort noch kurz was gegessen. Auch hier musste man mal wieder was Hygiene angeht, hart im Nehmen sein…siehe Foto.

Appetitlich schaut anders aus….

Zurück bei Real haben wir uns noch einen Salat gemacht und dann gechillt. Wie wir den Silvesterabend verbringen wollten, war uns irgendwie nicht so klar. Und im Dunkeln in den Ort zu gehen war uns – nach der Erfahrung am Weihnachtsabend in Bastimento – irgendwie auch zu blöd.

Um 18 Uhr unserer Zeit wurde dann in Deutschland Silvester gefeiert – echt komisch, wenn man selbst noch 6h warten muss.

Gegen 19 Uhr haben wir einen Videocall mit mehreren Freunden gemacht. Es war superschön, alle mal wiederzusehen 😍. Es hat uns aber auch sehr wehmütig gemacht, nicht dabei sein zu können 😟. Aber…man kann nicht alles haben.

Zum Glück kam Real um die Ecke und wollte mit uns Skippo spielen. Das hat total Spaß gemacht – auch wenn er uns ständig voll abgezogen und sich darüber wie ein Kind gefreut hat. Bis Mitternacht haben wir so den Abend mit viel Cola-Rum, Saft-Rum, Rum-Rum und in netter Gesellschaft verbracht.

Böller- und Raketenmäßig hat sich das Ganze echt in Grenzen gehalten – nach 30min war im Grunde alles vorbei. Ganz im Gegensatz zu den Eskalationen und den Angriffen auf Rettungskräfte, die in Deutschland stattgefunden haben – echt peinlich für unser Land.

Die Nacht war wie erwartet nur mit Ohrstöpseln zu ertragen – Musik und Gesänge haben bis morgens um 8 Uhr angedauert.

Am Neujahrstag sollte es dann ENDLICH zur Shelter Bay Marina und auf den Katamaran von Bertrand gehen, mit dem wir dann durch den Panama Kanal fahren 🥳🚢⛵.

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