Saint Kitts and Nevis

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09.03.2023. Nachdem wir drei Tage auf Saint Martin verbracht hatten, ging es heute nach Saint Kitts and Nevis, die 56sm südlich liegen.

Unser Ziel war die Marina Port Zanto in der Stadt Basse-Terre. Irgendwie heisst hier gefühlt alles Mögliche Basse-Terre – linke Insel von Guadeloupe und dessen Hauptort.

Von der Oriental Bay auf Saint Martin sind es 56sm nach Basse-Terre auf Saint Kitts

Die beiden nur durch einen schmalen Kanal getrennten Inseln vulkanischen Ursprungs sind ein eigenes Land und gehören als ehemalige britische Kolonien wie auch Dominica, Antigua und Barbuda zum Commonwealth of Nations.

Landessprache ist Englisch und gezahlt wird mit East Caribbean Dollar (XCD) – also wieder den Geldbeutel umräumen von Euro auf XCD. 🤗

Unser Schlag nach Saint Kitts führte uns an der kleinen Vulkaninsel Sint Eustatius vorbei (gehört zu Holland)

Wir hatten schönstes Segelwetter mit wolkenlosem Himmel und 16-20kn Wind.

Da der Wind völlig ungewöhnlich aus Westen kam, hatte sich noch keine Welle aufgebaut, sodaß wir auf AmWind lässig übers Wasser brettern konnten.

Beste Bedingungen: AmWind-Kurs ohne Welle von vorne
Mit einer Chipstüte in der Hand steuert es sich einfach am Besten

Als wir die Insel Saint Kitts an backbord hatten, musste wie immer die entsprechende Gastlandflagge unterhalb der Steuerbord-Saling gehisst werden.

Für Saint Kitts and Nevis haben wir das dieses Mal richtig stilvoll mit der entsprechenden National-Hymne gemacht. 👍😎😀

Landesflagge von Saint Kitts and Nevis

Anfahrt auf Saint Kitts and Nevis inkl. stilvollem Flagge-Setzen
West-Küste von Saint Kitts

Anschließend ging es an der Westküste von Saint Kitts entlang nach Basse-Terre, der Hauptstadt der Insel. Dort wollten wir zwei Nächte in der Marina Port Zante verbringen.

Bereits von weitem konnte man die allgegenwärtigen Kreuzfahrtschiffe am Terminal sehen. 🙄 Die Marina haben wir auf Kanal 68 angefunkt, um uns anzumelden.

Marina Port Zante auf Saint Kitts

Marina Port Zante auf Saint Kitts

Die Marina ist sehr klein und gemütlich, mit Strom und Wasser am Steg – angelegt wird zwischen Dalben. In der App Navily hatten einige Segler geschrieben, dass die Marineros recht unerfahren sind, was Hilfestellung beim Anlegen angeht.

Die gleiche Erfahrung sollten wir dann auch machen. Daher würden wir jedem empfehlen, das Anlegen und die Leinenführung selbst zu organisieren und nicht den Anweisungen der Marineros blind zu folgen. 😉

Nach dem Anlegen wurden wir sehr freundlich von unserem Nachbarn Uptown begrüsst, einem 71jährigen „Lebenskünstler“ von den Bermudas. 😄😁

Laut eigener Aussage ist er ein „Celebrity“ auf Saint Kitts. Ja…geht doch nix über ein gesundes Selbstbewusstsein. 😂🤣

Im Tausch gegen Schokolade haben wir seinen selbstgemachten Rumpunsch bekommen.

Swizzle Rumpunch von Uptown, unserem Schiffsnachbarn

Christoph ist gleich von Bord, um den Einklarierungs-Wahnsinn zu erledigen.

Unsere Crew hatte er bereits über das Online-Portal SailClear angemeldet. Zuerst musste er zum Zoll im Marina Office von Port Zante, um sich das Einreiseformular (Inbound Document) zu holen.

Damit musste er dann zur Immigration am Kreuzfahrtterminal laufen. Die haben ihn wieder zurück zum Zoll geschickt, da die ihm versehentlich das Ausreise-Formular (Outbound Document) gegeben hatten. 🙄🤬🤯

Blick auf das Office von Port Zante und den Fähranleger

Zurück bei Immigration durfte er dann für jedes Crew-Mitglied ein eigenes Formular ausfüllen. Damit ging es dann zur Port Authority um die Cruising Permit für das Schiff zu bekommen. Wieder zur Immigration, die dann die Pässe abgestempelt hat. Der Wahnsinn.

Kosten: Einklarieren 12 EUR, Cruising Permit 42 EUR, 2 Nächte Marina 61 EUR, 15 EUR für Wasser (Flatrate), Strom gabs über einen USA Adapter geschenkt (kostet sonst auch extra)

Da wir keinen US-Adapter an Bord hatten, wollte Reini im Marina-Office fragen, ob man einen ausleihen könnte. Die Antwort gab es erst, als der Marinero und eine Angestellte fertig mit knutschen waren. 😄 😁

Die haben hier echt die Ruhe weg…

Reini sorgt für Nachschub an kühlem Bier 😋

Sobald der Landstrom angeschlossen war und der zweite Kühlschrank wieder auf vollen Touren laufen konnte, mussten dringend die Biervorräte an Bord nachgefüllt werden.

Außerdem standen wichtige Reparatur-Arbeiten auf dem Programm. Beim Gehenlassen ist Brotteig in die Gasdüsen des Backofens gelaufen und hat ihn somit lahm gelegt. 😳😱

Langwierige Ofenreparatur

Christoph hat schon gehofft, dass er einen neuen Ofen bekommt 😎. Aber Reini und Mareen haben ihn wieder flottbekommen. 👍😀

Ofen läuft wieder – wir bekommen weiter frischgebackenes Brot von Mareen

Am nächsten Tag (10.03) wollten wir nach dem Frühstück den Ort zu Fuss erkunden.

Zuerst sind wir zum Kreuzfahrt-Terminal um die Ecke gegangen. Dort hatte man ein aufdringliches und künstliches Duty-Free-Disney-Land aufgebaut. 🙄

Kreuzfahrtterminal von Saint Kitts in Basse-Terre
Ein Shop nach dem anderen….
Hilfreiche Hinweisschilder, falls man sich beim Duty-Free-Shoppen verläuft 😉

Wenn man jedoch in den Ort selbst geht, findet man eine ganz andere Welt vor.

Im Gegensatz zu den französischen Inseln Guadeloupe oder Martinique hat Saint Kitts für uns wieder ein echtes karibisches Flair.

Überall wurde Reggae-Musik gespielt und die Gebäude waren in unterschiedlichen Zuständen bunt zusammengewürfelt.

Innenstadt von Basse-Terre auf Saint Kitts
Strand von Basse-Terre auf Saint Kitts

Auch auf Saint Kitts ist die Bevölkerung recht arm – was sich sehr beißt mit den vielen wohlhabenden Kreuzfahrt-Touristen und den zahlreichen Nobel-Ressorts auf der Insel. 😕🤔

Wir hatten auch recht oft das Gefühl, schief angeschaut zu werden. Beim Busbahnhof wurde wir auch recht rüde angeschnauzt, dass wir keine Fotos oder Videos machen sollen.

War teilweise eine komische Atmosphäre….🤔

Hinterhof in Basse-Terre auf Saint Kitts
Typischer Straßenzug auf Saint Kitts

Nach Basse-Terre wollten wir uns noch die Küste südlich von der Stadt ansehen. Anscheinend hab wir beim Latschen neben der Straße etwas hilflos ausgesehen. 🥵

Ein amerikanisches junges Pärchen hat uns daher ein Stück im Auto mitgenommen und in der Frigatte Bay abgesetzt. An diesem netten Strand reiht sich eine Bar an die nächste.

Wir haben uns in der MonkeyBar einen Chicken-Tacco mit Carib schmecken lassen.

Frigatte Bay auf Saint Kitts
Chicken-Tacco in der MonkeyBar in der Frigatte-Bay

Danach ging es mit dem Taxi zurück nach Basse-Terre – Kosten 15 US$. Es gibt auf Saint Kitts auch Busse, die man per Winken anhalten kann.

Wie in Panama plärrt aus fast jedem Musik in voller Lautstärke. 😂🤣

Am Abend sind wir noch auf einen Drink in eine nette Bar im Kreuzfahrer-Disneyland gegangen. Die war die einzige, die nicht die Mukke volle Kanne aufgedreht hatte und man sich wenigstens schreiend unterhalten konnte.

In der „no stress“ Bar gab es lecker Gin Tonic

Am nächsten Morgen (11.03) ging es gegen 9:30 Uhr los Richtung Whitehouse Bay auf Saint Kitts, die nur 5sm von Basse-Terre entfernt ist.

Einmal ums Ecke in die Whitehouse Bay auf Saint Kitts
Neuer Nachschub an Kreuzfahrern für Basse Terre auf Saint Kitts….
…und das nächste Schiff war schon im Anmarsch

Nur 2h später haben wir in der Whitehouse Bay den Anker geworfen und sind Schnorcheln gegangen. An der Küste gab es eine tolle Felsenlandschaft unter Wasser, durch die man richtig durchschwimmen konnte.

Die anderen haben auch Stachel- und Adler-Rochen und Schildkröten gesehen.

Irgendwo in der Bucht soll auch ein Wrack zum Schnorcheln liegen – aber das haben wir nicht gefunden.

Whitehouse Bay auf Saint Kitts

Whitehouse Bay auf Saint Kitts

Am nächsten Morgen (12.03) ging es recht früh los Richtung der Nachbarinsel Nevis. Dafür ging es 7sm nach Südwesten und über The Narrows, dem Kanal zwischen den beiden Insel.

Auf Nevis wollten wir eine Nacht in der Pinneys-Bay vor dem Hauptort Charlestown verbringen.

Kurzer Schlag von 7sm nach Nevis

In der Bucht gab es ein paar kostenlose Bojen, die in sehr gutem Zustand waren. Der Strand war ein karibischer Traum mit weißem Sand und türkisblauem Wasser. 👍😀

Nur das Anlanden mit dem Dinghy war aufgrund der Brandung nicht ganz einfach.

Fahrt von Saint Kitts nach Pinneys Bay auf Nevis
Pinneys Bay auf Nevis – ein karibischer Traumstrand

Zu Fuss ging es dann die Küstenstraße entlang nach Charlestown. Christoph musste noch ausklarieren, da wir morgen Saint Kitts and Nevis verlassen wollten.

Ging aber leider nicht, da das Customs Bording Office am Fähranleger am Sonntag geschlossen hatte. 🙄 🤔

Charlestown ist ein total netter und gemütlicher Ort, mit vielen kleinen Cafés und gechilltem karibischen Flair.

Gebäude in Charlestown auf Nevis
Heiße Quelle in Charlestown auf Nevis (41°C)

In brütender Hitze sind wir zum verfallenen Fort Charles und entlang der Küste gewandert. Das Ganze hat sich wie ein Marsch durch afrikanische Savanne angefühlt.

Verfallene Häuser von Fort Charles auf Nevis

Total staubig und voller Gestrüpp. Hier ein verwesender Hunde-Kadaver, dort Ziegen und Esel oder alte Haushaltsgeräte am Straßenrand.

Kühlschrank am Meer – leider ohne kühles Bier
Esel am Wegesrand – hatten leider keinen Bock auf Streicheln

Als wir dann an einem großen Schrottplatz und einer fetten Müllhalde rauskamen, hatte keiner mehr Bock, weiter zu latschen. Also haben wir uns an der Hauptstraße zurück geschleppt.

In der App Mapsme hatte das irgendwie anders ausgeschaut….😁

Schrottplatz mit Ziegen
In brütender Hitze an der Hauptstraße Wandern – ein Traum

Ein Einheimischer hatte Mitleid und uns in seinem Bus zurück nach Charlestown mitgenommen.

Auf die Frage, ob er eine nette Bar kennt hat er an einem kleinen Hinterhof gehalten und in eine Tür reingebrüllt. 😳

Ein netter Einheimischer hat uns im Auto mit in den Ort genommen

Obwohl eigentlich geschlossen war, hat uns dann ein supernetter Typ mit seinem Joint ein paar kühle Bierchen serviert. PERFEKT! 👍😀

Graffitis in Charlestown

Im Ort haben wir uns dann mit dem Rest der Crew getroffen, um zurück aufs Boot zu gehen. Da wieder ordentlich Brandung war, war das Einsteigen kein Kinderspiel.

Eine fette Welle hätte fast das Dinghy umgeschmissen. 😱

Nach dem Abendessen sind dann alle müde ins Bett gefallen. An Schlaf war jedoch nicht zu denken, da in den Bars und in dem Resort am Strand bis tief in die Nacht Party gefeiert wurde. 😵

Am nächsten Tag (Montag, 13.03) sollte es wieder zurück Richtung Guadeloupe gehen.

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