04.04.2023. Nachdem wir auf Dominica die Orte Portsmouth, Calibishie und Scotts Head besucht haben, ging es heute in die Hauptstadt Roseau.
Unsere letzte Station auf dieser wunderschönen und wilden Insel.
Ende Januar 2023 waren wir bereits mit dem Segelboot MahiMahi hier.
Gegen Mittag sind wir mit unserem Gepäck aus unserer Wohnung in Scotts Heads ausgezogen und zum Busparkplatz gegangen.
Beim Abstellen meiner Tasche hab ich mich richtig blöd angestellt, so dass sie mir schön über den Oberarm gerutscht ist. Resultat: ein fetter Bluterguss. 🙄
Am Parkplatz haben wir sofort einen Bus nach Roseau gefunden (Kosten 4 EUR pro Person) – wie immer sind wir von dem öffentlichen Verkehrssystem hier total begeistert. 👍😀
Unsere neue Unterkunft lag im Vorort Citroniere, der etwas südlich vom Stadtzentrum von Roseau liegt. Dort hatten wir ein günstiges AirBnB-Zimmer in der Wohnung eines Einheimischen gefunden.
Laut Anzeige war die Wohnung nur 5min zu Fuß von der Hauptstraße entfernt. Das war jedoch leicht untertrieben. Man musste ca. 10min steil den Berg hoch. 🥵🥵🥵
Hey ich hab langsam echt keinen Bock mehr, die schweren Reisetaschen durch die Gegend zu schleppen – und vor allem nicht mehr bergauf. 👿👿
Die Wohnung war sehr groß und auch recht gemütlich. Unser Vermieter war jedoch nicht vor Ort, sondern spontan nach London gefahren. Also hatten wir die ganze Unterkunft für uns alleine. 👍😀
Die Freude war jedoch nur von kurzer Dauer – es gab weder Strom noch Wasser. 🙄🤐
Alles klar…nix Neues. Das hatten wir auf unserer Reise schon ein paar Mal. Unser Vermieter meinte, dass das recht schnell behoben wird.
Also sind wir erstmal in die Stadt gelaufen, um etwas zu Essen.
Leider war unsere Suche nach einer netten kleinen lokalen Bar am Meer nicht wirklich erfolgreich.
Daher sind wir am Ende in die „High Rise Beach Bar“ am Fähranleger gegangen. Der Laden ist ein ziemlicher Touri-Spot und daher auch etwas überteuert.
Der Blick auf den Anleger und das Meer sowie der schöne Innenausbau machen das jedoch auf jeden Fall wett.
Der Boden dieser bunten Bar besteht aus Sand und es gibt Hängematten an der Bar. Cool! 👍😀
Auf dem Rückweg wollten wir noch an einem kleinen Obst- und Gemüsestand an der Straße einkaufen.
Die Frau war wieder mal so supernett und hat uns total viele Sachen (Eier, Bananen,…) on-top dazu geschenkt. Die Leute hier sind einfach der Wahnsinn. 😍
Übrigens ist hier alles voll mit Mangobäumen…da haben wir uns doch gleich ein paar reife Früchte, die auf dem Boden lagen, mitgenommen. 😋
Zu Hause angekommen haben wir mit Freude festgestellt, dass der Strom wieder funktioniert hat – aber Wasser gab es immer noch keines.
Es gab jedoch einen öffentlichen Wasserhahn an der Straße. Also sind wir den Rest des Abends mit 5l-Plastikkanistern zu diesem Hahn gelaufen.
Da merkt man erst, wie viel Wasser man eigentlich mit einer einzigen Klospülung durchjagt. 😳😱 Echt verrückt…
Am nächsten Morgen (weiterhin ohne Wasser) wollten wir zum Champagne Reef, das etwas südlich von Roseau liegt.
Da (leider) mal wieder Kreuzfahrtschiff-Tag war, gab es so gut wie keine öffentlichen Busse oder Taxis. 🙄🙄
Zum Glück hat uns nach einiger Zeit ein Einheimischer für 10 XCD mit seinem museumsreifen Kleinlaster mitgenommen.
Der Champagne Beach (Eintritt: 5 US$ pro Person) ist wirklich superschön hergerichtet, mit zwei kleinen Bars und Liegestühlen, die man zu einem echt fairen Preis (5 US$ oder 13 XCD) mieten kann.
Den Namen haben der Strand und das Riff von vulkanischen Gasblasen, die aus Löchern im Meeresboden aufsteigen. Wir waren schon sehr gespannt. 👍😀
Der Tag war einfach perfekt zum Chillen am Strand und Schnorcheln. Das Wetter war traumhaft und es waren nicht viele Leute am Strand.
So einen Beach-Tag hatten wir auf unserer gesamten Reise bisher nur 1-2x gemacht. 🤗
Um zum Riff zu kommen, musste man zum südlichen Ende des Strandes gehen. Hey und das Schnorcheln war echt der Hammer!!! 😍
Man kam sich vor, als würde man tatsächlich in einem Glas voller Champagner Schnorcheln. Überall stiegen Blasen auf.
Und auch das Riff war total schön…mit großen Korallen und superklarem Wasser. Einmal habe ich sogar eine Schildkröte gesehen.
Der Besuch hatte sich absolut gelohnt. 👍😀
Zurück nach Roseau gab es dann mal wieder keine lokalen Busse. Dafür sind wir – ganz wie die Einheimischen – auf der Ladefläche eines Kleinlasters zurückgefahren.
Zu Hause haben wir dann erfreut festgestellt, dass es ENDLICH Wasser gab. 👍😀 Kein Kanister-Schleppen mehr.
Vor dem Abendessen haben wir uns dann noch einen Sundowner-Cocktail auf dem Flachdach unserer Unterkunft gegönnt.
Am nächsten Tag (06.04) wollten wir uns die Trafalgar-Falls ansehen.
Sie sind ca. 8km von Roseau entfernt und bestehen aus zwei verschiedenen Wasserfällen, die man über einen kurzen Wanderweg erreichen kann.
Hierfür ging es mit dem lokalen Bus nach Roseau und dann – an einer anderen Haltestelle – mit dem nächsten Bus Richtung Laudat in die Berge (Kosten: 7 XCD pro Person).
Unser Busfahrer „Big Mama“ (echt coole Type) hat uns noch ein paar Tipps gegeben. 😁
Der Eintritt zu den Trafalgar-Falls kostet 5 US$ (oder 14 XCD).
Über den gut ausgebauten Fußweg ist man in ca. 15min auf der Besucher-Plattform, von der aus man super die beiden beeindruckenden Wasserfälle anschauen kann.
Die Trafalgar-Falls bestehen aus dem 38m hohen „Papa“-Fall und dem 23m hohen „Mama“-Fall.
Das besondere am Papa-Fall ist, dass er gemeinsam mit heißen Quellen einen Pool speist, in dem man toll baden kann. Das wollten wir natürlich unbedingt ausprobieren.
Um den natürlichen Pool zu erreichen, muss man an der linken Seite des Papa-Fall über glitschige Steine nach oben klettern.
Im Internet hatten wir bereits gelesen, dass sich hier Einheimische als „Guides“ aufspielen und dafür Geld kassieren, dass sie einem den Weg über die Steine zum Pool zeigen. 🤔
Auch wir wurden gleich recht aggressiv angegangen, als wir hochgeklettert sind. Angeblich darf hier niemand alleine hochgehen – was natürlich kompletter Quatsch ist. 😠🙄
Die nicht ganz einfache Kletterei hat sich am Ende absolut ausgezahlt. 😍
Der Pool ist wunderschön – und das Wasser aus den heißen Quellen hat leuchtende Farben auf den Steinen hinterlassen.
Fast 1h haben wir an diesem faszinierenden Ort verbracht – wirklich absolut zu empfehlen.
Da keine öffentlichen Busse am Parkplatz der Trafalgar-Falls anhalten, sind wir zu Fuss zurück in den Ort, um dort etwas zu Essen.
Der Weg führte entlang des Kraftwerks, das über dicke Pipelines Wasser den Berg herableitet und somit Strom erzeugt.
Im Restaurant Brunch and Munch haben wir einen tollen Platz mit Blick nach Wotten Waven bekommen.
Das Essen war einfach nur der Hammer – gedünsteter Fisch mit vielen verschiedenen Beilagen. Und das zu einem wirklich unschlagbaren Preis: für zwei Personen inkl. 3 Bier haben wir nur 30 EUR gezahlt. 👍 😀
Rundum glücklich sind wir nach diesem gelungenen Ausflug wieder mit dem Bus nach Roseau gefahren – die 2,5km bis zu unserer Unterkunft sind wir bei schönstem Wetter zu Fuss gegangen.
Abends hieß es dann Koffer packen, denn morgen (07.04) sollte es um 10:30 Uhr mit der Fähre von Roseau nach Fort-de-France auf der Nachbarinsel Martinique gehen.
Dort startet am Ostersonntag (09.04) der letzte Segeltörn unserer Reise – er wird uns auf dem Katamaran Hector innerhalb von vier Wochen von Martinique über Saint Lucia bis Grenada bringen. 👍😀
Der nächste Morgen ist erstmal mit einem Telefonat mit Reinis Familie um 7 Uhr gestartet. Die hatte sich zum traditionellen Karfreitags Steckerlfisch-Grillen zusammengefunden. 😀
STECKERLFISCH! Den würden wir auch super gerne mal wieder essen…😋
Wie immer hat es total gut getan, mit lieben Menschen von zu Hause zu telefonieren. 😍😘
Um 8 Uhr ging es dann mit unserem Gepäck den steilen Berg runter zu Hauptstraße. Wir extra früh losgegangen, weil es angeblich an Karfreitag keine öffentlichen Busse geben sollte.
Und da auch noch Kreuzfahrtschiff-Tag war, könnte es auch mit Taxis problematisch werden. Daher hatten wir uns ausreichend Puffer eingebaut.
Und wie immer haben uns die Einwohner von Dominica mit ihrer Offenheit und Hilfsbereitschaft begeistert 😍😘. Kaum hatten wir die Taschen an der Straße abgestellt, hielt schon ein Auto mit einem supernetten jungen Mann an, der uns die Stadt mitnehmen wollte.
Der Typ war superlustig drauf und hatte – neben der halbleeren Bierflasche in seiner Hand – anscheinend schon die eine oder andere Marihuana-Portion inhaliert. 🤣😁😎
Viel schneller als erwartet sind wir so am Fährterminal angekommen und mussten noch 2h bis zur Abfahrt warten. Perfekt entspanntes Timing…👍😀
Bis dahin konnten wir aus nächster Nähe beobachten, wie die riesige AIDA Perla an dem gefühlt winzigen Anlegesteg festgemacht hat.
Gegen 9 Uhr ging dann endlich der Checkin los. Da parallel auch für ein Boot nach Guadeloupe eingecheckt wurde, war die Schlange entsprechend lang….
Und wie man es hier gewohnt ist, ging es sehr sehr langsam voran – man ist halt nie in Eile. 🙄😉
Als wir gegen 10:15 Uhr immer noch nicht dran waren, stieg doch etwas die Nervosität und ich wollte am Schalter Bescheid geben, dass wir noch auf die Fähre nach Martinique müssen.
Dachte dann, ich höre nicht richtig: Die Abfahrt der Fähre nach Martinique verspätet sich um 7h.
WHAT???? 😳😱🤬
Vielen Dank für die Info – das hätte man auch schon früher kommunizieren können. Und wenn es nur ein handgeschriebener Zettel oder eine Ansage von den Beamten gewesen wäre.
Hier wird doch sonst auch wegen jeder Kleinigkeit laut rumgeplärrt…😁😁
YA MAN!!! Willkommen in der Karibik. 🙄😉
Tja…da wir das Gepäck nicht im Terminal abstellen durften, sind wir mit unseren Taschen wieder in die High Rise Bar gegenüber gegangen. Jetzt hieß es Zeit totschlagen…
Weitere schlechte Nachrichten gab es von unserer Unterkunft auf Martinique. 🙄🙄
Der Checkin sollte per Schlüsselbox ablaufen – nur leider hatte uns unser Vermieter noch nicht den Code für die Box geschickt. Und er war weder per Mail noch telefonisch erreichbar.
Außerdem könnte es mit der Fähre knapp werden, mit der wir von Fort-de-France nach Trois-Islet fahren müssen. Von dort sollte unser Segeltörn mit Hector am Sonntag losgehen. 🤔
Um 15:30 Uhr startete dann endlich der Checkin für unsere verspätete Fähre…auch wieder im Schneckentempo. Besonders nervig was das ständige Gedrängel der karibischen Leute.
Sonst so entspannt und gechillt, scheint es beim Schlange-Stehen ums nackte Überleben zu gehen. Da wird kein Meter Preis gegeben und du spürst quasi ständig den Atem der Person hinter dir, die irgendwie versucht, sich durchzuquetschen.
Außerdem gibt es ein ständiges Kommen und Gehen, da man sich mit Essen und Getränken vom KFC oder der Pizza-Bude versorgen muss. Und falls sich die Schlange bereits weiterbewegt hat, muss man sich natürlich wieder nach vorne auf seine alte Position batzen. 👿🤬
Und wirklich Sinn hat die ganze Drängelei auch nicht gemacht. Denn nach dem Checkin ist vor dem Bezahlen der Ausreise-Gebühr.
Wer Dominica als Tourist per Fähre verlässt, muss eine Ausreisegebühr von 36 EUR oder 86 XCD zahlen – und zwar in bar. YA MAN! 👍😀
Das erwischt viele Menschen hier kalt, da diese nicht unerhebliche Info einem bei der Einreise nämlich nicht mitgeteilt wird.
Und nach dem Bezahlen der Departure Tax ist vor dem Zoll. Auch hier totales Schneckentempo inkl. Gedrängel.
Nachdem das geschafft war, mussten wir dann noch in der Wartehalle auf die Ankunft der Fähre warten. Die mittlerweile eine weitere Stunde verspätet war. Und auch unser Vermieter hatte noch nichts von sich hören lassen.
LÄUFT!!!!
Gegen 18:30 Uhr kam dann endlich die Fähre von Express des Ilets an – 8h später als geplant. 🥳🥳
Und endlich hatte sich auch unser Vermieter mit dem Code gemeldet…auch mehr als 8h nachdem wir ihn zum ersten Mal darum gebeten hatten. 🤐
Damit konnten wir unsere Anschlußfähre in Fort-de-France nach Trois-Ilets vergessen und uns emotional schonmal auf eine sauteure 30km Taxifahrt rund um die Bucht einstellen.
Die Überfahrt nach Martinique war ordentlich ruppig, mit starkem Wellengang und Geschaukel. Entsprechend schnell füllte sich der Außenbereich mit kotzenden seekranken Leuten.
Um 20:30 Uhr sind wir dann endlich in Fort-de-France auf Martinique angekommen. 🥳
Etwa 10min vorher haben wir uns schon an der Ausgangstür platziert, um nicht am Ende einer weiteren Endlosschlange bei der Einreise zu stehen.
Gute Entscheidung…denn in Fort-de-France gab es nur einen Beamten, der von ca. 200 Personen die Pässe kontrollieren musste. Wie auf Dominica ging dann wieder die Drängelei los…🙄🙄
Dann hieß es noch ca. 10min auf das Gepäck warten, das in einem abgesperrten Bereich aus den Rollies geräumt wurde.
Als brave Deutsche haben wir natürlich vor der Absperrung gewartet – die Einheimischen sind einfach darunter durch und haben sich ihre Koffer geschnappt. 😂🤣
Vor dem Terminal haben wir dann gleich ein Taxi bekommen, um uns die 30km um die Bucht fahren zu lassen.
Unser Fahrer musste erstmal nachfragen, ob er das Ziel richtig verstanden hat und hat sich dann mit seinem Kollegen abgeklatscht. JACKPOT! 😎
Am Ende standen 102 EUR auf der Uhr – anstatt 14 EUR, die wir für die Fähre gezahlt hätten. Aber egal…Hauptsache endlich angekommen. 🥳🥳
Und wir konnten unterwegs noch den Segelhut in Fort-de-France von Reini abholen, den er Mitte Januar 2023 in unserer AirBnB-Unterkunft vergessen hatte. 👍😀🤗
Die Unterkunft lag dann mal wieder steil den Berg hoch. Funfactor: die Unterkunft war in einer Art Hotelkomplex und die Schlüsselbox neben der Haustür.
Aber dafür musste man erstmal auf das Gelände kommen, das zu dieser Uhrzeit bereits abgesperrt war. 😬🤐
Also mussten wir um 21:30 Uhr nach einem entnervenden Tag noch mit unserem Gepäck über die Mauer klettern. 😤😵
Das haben wir dann nur schnell in die Wohnung geschmissen und sind gleich wieder los, um was zum Essen zu suchen.
Wirklich Hoffnung hatten wir nicht, denn es war Karfreitag und die Franzosen schließen schon an „normalen“ Tagen ihre Restaurants gegen 18 Uhr zu.
Und Halleluhja – direkt neben unserer Unterkunft hatte noch was offen und auch die Küche war noch nicht geschlossen. 🥳
Also haben wir mit einer Flasche Weißwein und leckerem Essen diesen unerwarteten Tag gefeiert.
Morgen (08.04) wollten wir noch den Tag gechillt in Pointe-du-Bout verbringen, das wir ja schon von unserem letzten Besuch auf Martinique kannten. Und am Sonntag geht es dann endlich wieder auf ein Segelboot.
Wir freuen uns drauf! 👍😀