21.04.2023. Nach zwei Wochen segeln im Süden von Martinique ging es heute 23sm nach Süden zur Nachbarinsel Saint Lucia.
Unser Ziel war die Rodney Bay im Nordwesten der Insel.
Bei schönstem Segelwind um die 23kn ging es auf einen schönen AmWindkurs mit bis zu 7kn Fahrt übers Meer.
Unterwegs hatten wir einige tierische Besucher. 😍🤗
Zuerst kam von Steuerbord eine riesige Schule an Pilotwalen (auch Grindwale) genannt. Leider waren sie zu weit weg, um sie gut auf dem Video sehen zu können.
Danach hat sich eine kleine Gruppe Delphine in der Bugwelle von Hector vergnügt.
Und kurz vor Saint Lucia hat sich ein Tölpel die von unserem Boot aufgeschreckten fliegenden Fische geschnappt und direkt vor unserem Bug Sturzflüge ins Meer gemacht.
Als erstes sind wir in die Rodney Bay Marina gefahren, da wir einklarieren mussten. Saint Lucia gehört wie Antigua, Dominica oder Saint Kitts und Nevis zu den sogenannten „freien“ Inseln.
Sie gehörten in der Vergangenheit zu Großbritannien. Entsprechend ist die Amtssprache Englisch und die Landeswährung East Caribbean Dollar (1 EUR = 2,9 XCD).
Also wieder die Euros im Portemonnaie gegen XCDs tauschen und das Roaming auf dem Handy ausschalten. Sonst wird es teuer…😉
Durch einen schmalen Kanal ging es in die Marina und hinten links ans Fuel-Dock, um unsere Wassertanks aufzufüllen.
Anschließend haben wir am gegenüberliegenden Steg angelegt, damit unser Skipper zum Zoll, Immigration und der Port Authority zum Einklarieren gehen konnte (Kosten: 70 XCD).
Danach ging es wieder raus in die Bucht, in der wir kurz vor Pigeon Island geankert haben.
Am nächsten Tag (22.04) hat uns während des Frühstücks der Gemüse- und Obsthändler der Bucht begrüßt.
Er ist ein echtes Unikat und fährt mit seinem zugewachsenen Boot die Segler ab, um ihnen Obst, Gemüse oder Wasser zu verkaufen. 👍😀
Gegen Mittag haben wir dann einen Spaziergang durch den Naturpark Pigeon Island gemacht.
An der Kasse gab es eine kleine Überraschung. Der Eintritt betrug nicht, wie auf der Tafel am Dinghy-Dock angeschlagen 13 XCD, sondern doppelt so viel (ca. 10 EUR pro Person).
Auf der Landspitze kann man die Ruinen eines alten englischen Forts anschauen und auf zwei schöne Aussichtspunkte klettern.
Beide Wege waren recht steil – vor allem für den Signal Peak sollte man festes Schuhwerk anziehen. Und nicht wie ich, Crocks. 🙄
Leider war das Wetter nicht so prickelnd…trotzdem hatte sich der Ausflug gelohnt. 👍😀
Danach haben wir uns in dem superschönen Restaurant Jambe de Bois auf einer der Holzschaukeln ein Bierchen gegönnt.
Am Abend haben wir uns für die Party hübsch gemacht, die jeden Freitag in den Straßen von Gros Islet stattfindet.
Da wir recht früh dran waren, haben wir erstmal einen kleinen Spaziergang durch den hübschen Ort gemacht.
Und wie überall in der Karibik gab es an jeder Straßenecke einen freundlichen Hund, der gestreichelt werden wollte. Ein Paradies für mich. 😍
In der Guiness Bar am frisch renovierten Dinghy Dock gab es dann eine Kokosnuss mit Rum. 😃😋
Auf der Freitags-Party gibt es zahlreiche Straßenstände, die Cocktails mixen oder Fleisch grillen. Und überall wird Musik gespielt.
Wie auf Dominica oder Kitts und Nevis herrscht hier wieder eine ganze andere Stimmung wie auf den französischen Inseln.
Die Menschen sind super offen und freundlich. 🤗
An einer der Straßenbars hat uns der Besitzer den besten Rum-Punch der Insel versprochen. Mit selbst angebauten Früchten.
Und der Drink war tatsächlich hervorragend. 👍😋… Und ziemlich stark…🥴😵
Gegen später war ordentlich was los.
Auch wenn 90% der Besucher Touristen waren, hatte die Party ein karibisches und authentisches Flair.
Gegen 22 Uhr wurde dann auch zu brutal lauter Party-Mukke aus riesigen Boxen auf der Straße getanzt.
Mittendrin gibt es immer wieder Einheimische, die einem Fische aus Bananenblättern flechten oder Marihuana verkaufen möchten. 😎
Die Party hat richtig Spaß gemacht. 👍😀
Der nächste Tag (23.04) startete wieder mal mit einem feudalen Frühstück von Rosy.
Den Rest des Tages haben wir gemütlich auf dem Boot verbracht, im Meer gebadet und uns von der Party erholt. 🥴
Am Nachmittag ging es dann mit Hector in die Rodney Bay Marina (Kosten: 155 XCD pro Nacht, 0,4 XCD pro 3,8l Wasser), denn für die Familie endete hier morgen der Törn.
Wir werden gemeinsam mit Armin und Rosy bis Freitag in der Marina auf Hector bleiben. Dann kommt die neue Crew an Bord
Die Marina ist sehr schön, mit vielen Bars und Restaurants, einem Supermarkt und auch einem eigenen Geldautomaten (funktioniert jedoch erst ab 11 Uhr).
Und auch die sanitären Anlagen sind super! Endlich wieder eine warme Dusche. 🥳
Am Abend sind wir noch gemeinsam in der Marina im Elena’s Italian Restaurant Essen gegangen. Der Service war superfix, freundlich und auch das Essen sehr in Ordnung.
Am nächsten Morgen (Sonntag, 24.04) haben wir uns von der Familie verabschiedet, die heute das Boot verlassen und mit der Fähre nach Martinique zurückfahren wird.
Am Freitag werden zwei neue Crewmitglieder an Bord kommen.
Einer ist Falk, ein guter Freund von uns aus München, der bereits gestern in einem Hotel in der Nähe der Lagune eingecheckt hatte.
Mit ihm haben wir uns im Cafe Ole in der Marina getroffen und sind anschließend durch Gros Islet geschlendert.
Zu Fuss ging es dann am Pigeon Island Beach entlang und an den fetten Resorts im nördlichen Teil der Bucht (z.B. Sandals Grande Saint Lucian) vorbei.
Diese riesigen Bunker mit ihren Sonnenliegen-Batterien und Ganztags-Beschallung sind absolut nichts für uns. Aber jeder, wie er mag. 🤗
Übrigens sind sämtliche Strände auf Saint Lucia „öffentliches Gut“ und somit für jeden zugänglich.
Aber wehe du betrittst den Fussweg des Resorts. 😳😱 Dann kommt gleich ein Security um die Ecke und bittet dich, im Sand am Wasser zu gehen. 😎
Das The Landings Resorts hat sogar eine eigene kleine Lagune mit Anlegern für ein paar Boote – ganz klar. Sowas braucht man heutzutage einfach…🙄🤣
Sehr Fußgänger freundlich wurde man hier mit einem kleinen Boot kostenlos ans andere Ufer gebracht.
In dem gemütlichen Restaurant The Thirsty Parrot haben wir dann superlecker Mittag gegessen.
Anschließend ging es zurück in die Marina und zu Hector, um Rosy und Armin Hallo zu sagen.
Nach einem gemeinsamen Bierchen sind wir mit Falk und dem Dinghy in die Lagune gefahren, um am Reduit Beach noch etwas im Meer zu baden.
Auf dem Weg dahin sind wir durch den modernen und sehr touristischen Ort Rodney Bay gelaufen.
Ein krasser und recht „gesichtsloser“ Gegensatz zum karibischen Gros Islet auf der anderen Seite der Lagune: Shopping-Malls, Casinos, Bar und Restaurants. 🤔😕
An diesem Strand vermieten Einheimische Sonnenliegen und -schirme.
Uns wurde gleich klar gemacht, dass wir ja nicht auf die Idee kommen sollen, unser Handtuch vor ihren „VIP“ Liegen auszubreiten und so die Aussicht der zahlenden Gäste zu stören. 😎😉
Zum Glück ist der Strand groß genug, dass jeder einen schönen Platz findet. 🤗
Den Sonnenuntergang haben wir in einer netten Strandbar genossen, bevor wir mit dem Dinghy zurück zu Hector gefahren sind.
Am nächsten Vormittag (25.04) haben wir unsere Klamotten in der Marina-Wäscherei abgegeben (Kosten: 55 XCD pro Maschine).
Nur zwei Stunden später haben wir alles sauber und zusammengelegt zum Boot geliefert bekommen. 👍😀
Auf dem Parkplatz der Marina kam uns dann plötzlich ein herrenloses Pferd entgegen, das einfach durch das Tor reinspaziert ist. 😳
Das in der Karibik überall Hühner, Hunde und Katzen rumlaufen kannten wir ja schon. Aber Pferde waren uns neu….🤗
Der arme Marina-Mitarbeiter hat versucht es raus zu scheuchen…aber das war dem Pferd herzlich egal. 🤣🤣
Zurück auf Hector kam ein Fischer am Steg vorbei und hat uns MahiMahi verkauft. Endlich mal wieder frischer Fisch!
Der Preis war auch superfair – 150 XCD für 3kg. 🥳
Und wir haben einen Mietwagen bei der Drive-a-Matic Car Rentals organisiert. Denn wir wollen zusammen mit Rosy, Armin und Falk am Dienstag und Mittwoch die Insel erkunden.
Am Nachmittag haben wir zusammen mit Falk eine Wanderung auf den Mount Pimard gemacht. Der Trail beginnt am südlichen Ende der Rodney Bay hinter Marie’s Fisch Shack.
Der Wanderweg ist echt super und bietet tolle Ausblicke auf die Bois d’Orange Bay, Rodney Bay und ins Hinterland von Saint Lucia.
Teilweise geht es supersteil den Berg hoch und man muss sich an Seilen festhalten.
Die Anstrengung lohnt sich auf jeden Fall. Denn der Ausblick vom Gipfel ist wirklich grandios.
Insgesamt haben wir ca. 40min für den Aufstieg benötigt.
Zurück am Strand haben wir uns bei Marie noch einen kühlen Drink gegönnt.
Ich wollte unbedingt mal das RudeBoy probieren, für das überall Werbung mit SEHR knapp bekleideten Frauen gemacht wird.
Keine Ahnung, ob es daran lag, dass ich nicht die richtige Zielgruppe bin oder am Horny Goat Weed (übersetzt: Geile Ziege Marihuana 🤔), das im Drink sein soll…
…jedenfalls hab ich mich danach etwas merkwürdig gefühlt. 😵😵😵
Zurück auf Hector haben wir dann gemeinsam den in der Pfanne gebratenen MahiMahi gegessen. 😋😋
Morgen (26.04) wollen wir mit dem Mietwagen die Insel erkunden. 😀
Zum Glück hat sich Reini bereit erklärt zu fahren. Denn hier herrscht wie auf allen ehemaligen Kolonialinseln Großbritanniens Linksverkehr.
Das wäre nix für meine schwachen Nerven beim Autofahren – vor allem nicht auf den engen und steilen Straßen auf dieser Vulkaninsel. 🥵