Portsmouth auf Dominica

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20.1.2023. Heute steht ein 24sm Törn von Roseau nach Portsmouth auf Dominica an.

Früh am Morgen ging es um 7:30 Uhr los – keiner hatte Bock drauf! Eigentlich sind wir ja auch im Urlaub. Aber unser Skipper Christoph wollte unbedingt vor dem Bundesliga-Fußballspiel ankommen: Leipzig gegen FC Bayern München 🙄😎😁.

Außerdem haben wir gehofft, Pottwale zu sehen – es gibt eine Gruppe, die sich dauerhaft an der Westküste von Dominica aufhält.

Leider gab es genauso viele Wale, wie Fische an der Schleppangel von Christoph – NULL! Trotzdem war es ein superschöner Segeltag mit 20kn Halbwind und nur 3x Regen. 🙄

Bei bestem Segelwetter in etwas über 5h von Roseau nach Portsmouth

Nach etwas über 5h haben wir in der Bucht von Portsmouth an einer Boje von Pays festgemacht – Kosten 30 XCD pro Nacht.

Pays ist eine Art Cooperative von verschiedenen Unternehmern vor Ort, die Services rund ums Segeln, Ausflüge und Veranstaltungen anbieten.

Hilfe von Pays beim Anlegen an der Boje in Portsmouth

Die Bucht ist superschön und war auch bereits gut mit Booten besucht. Den Abend haben Reini und ich auf dem Boot mit Chillen und Sonnenuntergang genießen verbracht.

Sonnenuntergang in der Bucht von Portsmouth

Der nächste Morgen (21.1) begann mit einer bösen Überraschung. Der Supermarkt in Roseau, in dem wir für umgerechnet 8 EUR mit Kreditkarte eingekauft hatten, hat 176 EUR abgebucht. ALTER geht’s noch? 👿🤬

Also ist der Tag mit einem Ausflug per Bus von Portsmouth nach Roseau gestartet – Hin-und-Zurück für etwas unter 7 EUR pro Person.

Das Bussystem funktioniert (im Gegensatz zu Martinique) auf Dominica ähnlich wie in Panama. Man winkt am Straßenrand, die Busse halten an und dann sagt man, wo man aussteigen möchte. Pluspunkt: Keine ohrenbetäubende Musik. 😊

Zentraler „Busbahnhof“ in Portsmouth
Hier hatte sogar jeder einen Sitzplatz – im Gegensatz zu Panama

Die Angestellten im Supermarkt in Roseau hatten volles Verständnis für unser Problem und haben versprochen, sich darum zu kümmern und uns per WhatsApp Bescheid zu geben. Wie immer sehr freundlich und hilfsbereit! 😃😘

Zurück in Portsmouth sind wir noch über den Bauern-Wochenmarkt geschlendert – direkt daneben ist der Fischmarkt.

Wochenmarkt in Portsmouth

Der Ort ist wirklich sehr schön und lebendig mit vielen Bars und Restaurants.

Zurück auf dem Boot hieß es dann erstmal Trinkwasser an der Schwimmboje von Pays tanken – 50 XCD all-you-can-drink. 😉

Trinkwasser wird in Portsmouth an einer speziellen Schwimmboje getankt
Schöner Regenbogen nach dem obligatorischen Regenschauer

Für uns stand heute noch ein besonderes Event am Abend an: Pays Barbecue am Strand . Fisch, Chicken, Reis, Salat und Rum-Punch all-you-can-eat für 50 XCD. 😋

Normalerweise findet das immer Mittwochs und Sonntags statt. Aber da diesen Sonntag die Eröffnung des Karnevals in Dominica ist, wurde das Barbecue auf heute (Samstag) verlegt.

Hey und wir können jedem, der in Portsmouth ist, dieses Barbecue ans Herz legen. Das Essen und der Rum-Punch waren der Hammer, es gab einen DJ und man konnte gemeinsam mit den ganzen Seglern und Einheimischen feiern.

Pays Barbecue-Abend in Portsmouth
Hier wurde sauber aufgelegt 🙂

Der Abend war wirklich ein Riesen-Spaß. 🥳

Und der ging am nächsten Tag gleich weiter – am 22.1 war Karneval-Eröffnung in Portsmouth. Nach dem Weihnachtsumzug in Boquete (Panama) haben wir uns auf alles gefasst gemacht. 😬

Denn wenn die Leute in der Karibik oder Mittelamerika was machen, dann machen sie es gscheit. 😅

Vorher haben wir uns noch einen Drink in einer supernetten Bar am Ortsausgang von Portsmouth gegönnt – Lemon-RumPunch. LECKER!

„Ring-for-Rum“ – kein Problem. Wird gemacht 🙂

Aber mit sauber Umdrehungen. Nach zwei davon war ich um 15:30 Uhr Ortszeit „ready-to-party“. 😁🤪🥳

Und dann ging die Karnevals-Party los…🥳

Karnevalsumzug in Portsmouth

Vor allem die Musik von dem LKW mit dem Boxenturm war unerträglich laut – quasi Love-Parade-Niveau. Daher sind wir irgendwann mit Vollgas-Tinnitus zum Boot zurück.🥴😵

Die Party im Ort ging noch bis tief in die Nacht weiter.

Am Abend gab es dann köstlichen Mahi-Mahi-Fisch (Goldmakrele), den Reini und Christoph am Morgen auf dem Fischmarkt gekauft hatten – 12 EUR für einen 1,8kg Fisch. Unglaublich günstig.

Und wieder ein traumhafter Sonnenuntergang in der Bucht von Portsmouth

Und es gab auch Neuigkeiten vom Supermarkt in Roseau bzgl. der falschen Abbuchung. Und zwar geht die auf den Geldautomaten, der draußen neben dem Supermarkt ist.

Wir hatten dort erfolglos versucht Bargeld abzuheben. Anscheinend wurde eine der abgebrochenen Transaktionen doch gebucht – jedoch ohne Geld auszuspucken.

Das Geld haben wir am Laptop über die Banking-App wieder zurückgefordert. Mal schauen, ob und wann das klappt.

Übrigens hätten wir uns die Busfahrt nach Roseau sparen können, wenn wir gleich mit dem Laptop anstatt mit dem Handy in die Banking-App geschaut hätten. Dort war klar aufgeführt, dass es sich um einen Geldautomaten und keine Einkaufsbuchung gehandelt hat.

Aber hinterher ist man immer schlauer…. 🙄

Am Montag den 23.1 haben wir einen Halbtages-Ausflug in den Norden von Dominica bei Pays gebucht. Normalerweise kostet der 150 XCD – aber weil wir nur zu dritt waren, mussten 200 XCD pro Person hingeblättert werden.

Und das hat sich auch gelohnt. Zuerst ging es durch den Dschungel zu den Syndicate Falls (Wasserfall). Ähnlich wie in Panama mussten nochmal extra 10 XCD Eintritt pro Person gezahlt werden.

Auf dem Weg zu den Syndicate Falls ging es immer wieder quer durch den Fluss
Die Syndicate Falls in Dominica
Abkühlung unter dem Wasserfall

Danach ging es auf die Atlantikseite von Dominica mit großartigen Ausblicken auf die Küste.

Ausblick auf die Atlantikküste von Dominica
Felsen in der Bucht von Calibishie

Das nächste Ziel waren die Red Rocks – eine rote Mondlandschaft an der Atlantikküste. Hier musste man nochmal 5 XCD Eintritt bezahlen.

Selfie auf den beeindruckenden Felsformationen von Red Rock
Suchbild: Finde den Reini

Während der Fahrt hat uns unser Guide viele interessante Informationen über Dominica gegeben. Auch wenn die Insel zu den ärmsten in der Karibik gehört, sind die Menschen sehr glücklich und zufrieden.

Sie leben primär von Landwirtschaft und Tourismus. Dominica kann sich komplett selbst mit Lebensmitteln versorgen. Es werden alle möglichen Gemüse- und Früchtesorten angebaut – Avocado, Bananen, Grapefruit, Tomaten, Gurken, Kürbisse, Mango, Yams, Kakao, Kaffee, usw usw.

Ansonsten stehen noch Fisch, Hühnchen, Wildschwein, Kaninchen, Opossum oder Aguti auf dem Speiseplan.

Die Einwohner von Dominica sind sehr stolz darauf, wie sie nach dem schrecklichen Hurrikan Maria Ende 2017 gemeinsam angepackt und die Insel wieder aufgebaut haben.

Und wie schon gesagt, liegt überhaupt kein Müll herum – nirgendwo. Das liegt daran, dass es auf Dominica eine funktionierende Müllabfuhr gibt und die Einwohner sehr darauf achten, ihre Natur und Umwelt zu schützen.

Die Kakobohnen aus den reifen Früchten werden zuerst fermentiert und dann in der Sonne getrocknet

Das letzte Ziel war die Schokoladenmanufaktur Pointe Baptiste. Hier werden die Bohnen von lokalen Kakaobauern in Handarbeit zu sehr ausgefallenen Sorten verarbeitet.

Die Kakaobohnen trocknen in der Sonne

Reini und ich haben uns drei verschiedenen Sorten Schokolade mitgenommen (Salz, Spicy und Mandarine). Seitdem versucht Christoph verzweifelt die Tafeln in unserer Kabine zu finden. 😁

Die Rückfahrt führte durch das wilde und hügelige Inland zurück an die karibische Küste. Insgesamt ist die Natur auf Dominica mit seinen neun potentiell aktiven Vulkanen sehr beeindruckend.

Eine echte Regenzeit gibt es hier laut unserem Tourguide nicht – es regnet immer sehr viel, was wir absolut bestätigen können. An einem Tag habe ich dreimal versucht Wäsche zum Trocknen rauszuhängen und habe sie am Ende frustriert im Regen gelassen.

Unser letzter Abend in Portsmouth endete wieder mit einem grandiosen Sonnenuntergang. In diesem tollen Licht haben wir uns die in der Bucht ankernden Traditionssegler Royal Clipper und Alexander von Humboldt II mit dem Dinghy angesehen.

Der Traditionssegler Royal Clipper im Sonnenuntergang

Insgesamt hat uns Dominica sehr gut gefallen. Die Atmosphäre ist sehr viel entspannter und die Dinge werden pragmatischer angegangen als z.B. in Fort-de-France auf Martinique. Die Menschen sind uns irgendwie gastfreundlicher, lockerer und offener vorgekommen.

Auch die Preise für Lebensmittel, Getränke oder Essengehen sind hier sehr viel niedriger, als auf Martinique.

Eventuell statten wir der Insel Ende März nochmal einen Besuch ab. 😍

Morgen, am 24.1 soll es frühmorgens Richtung Isles de Saintes gehen – eine Inselgruppe vor Guadeloupe.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Rüdiger Schlicker

    Hallo Steffi und hallo Reini,
    Ihr habt hier tolle Berichte und super Empfehlungen eingestellt.
    Wir sind eine Segelcrew mit 8 Personen, die am 20.2. ihren Segeltörn ab Guadeloupe startet.
    In unserem Reiseplan (14 Tage, Guadeloupe, Domenica, Antigua und Barbuda )ist auch Portsmouth enthalten und wir kommen dort am Mittwoch den 22.2. an.
    Eure Empfehlung mit dem Pays Barbecue am Strand ist für uns vielleicht sehr interessant.
    Dazu würde ich sehr gerne wissen, wo in Portsmouth das genau stattfindet und wie die Bar heißt, wo es diese Livemusik gibt?
    Könnt ihr mir das bitte beantworten?

    Vielen Dank und vielleicht trifft man sich unterwegs.
    Rüdiger

    1. Steffi

      Hi Rüdiger, Danke für deinen Kommentar 😀. Freut uns, dass euch die Berichte gefallen.

      Das Barbecue findet im Gebäude von PAYS statt. Das ist neben der Seabird Bar in der Nähe vom Dingy-Dock.

      Die Leute von Pays klappern eh die Boote an den Bojen ab und verkaufen Tickets für das Barbecue.

      Live-Musik gab es bei uns nicht, sondern einen DJ.

      Schreib mich doch über Instagram an: am_wind_21. Dann können wir uns gerne genauer zu euren Zielen austauschen 🤗. Und ein Treffen wäre auch klasse.

      Diese Woche segeln wir rund um Guadeloupe und dann geht es in den weiteren vier Wochen auch Richtung Antigua und Barbuda 😀👍.

      Dann wünschen wir euch einen guten Start und vielleicht bis bald.

      LG, Steffi und Reini

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