Pointe-a-Pitre auf Guadeloupe

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28.01.2023. Bevor unsere Rundreise über Guadeloupe starten soll, haben wir uns erstmal ein Zimmer für 2 Nächte in einem günstigen AirBnB in der Innenstadt von Pointe-a-Pitre genommen.

Guadeloupe besteht aus zwei Inseln, die durch einen ca. 100m breiten Meeresarm getrennt sind

Pointe-a-Pitre hat allgemein keinen guten Ruf. Gefühlt 3/4 der Gebäude sind mit Graffitis „verziert“ und vieles wirkt heruntergekommen. Vor allem Nachts sollte man sich von einigen Gegenden absolut fernhalten.

Aber im Gegensatz zu z.B. Panama City lagen nicht überall Müllberge auf den Straßen.

Gebäude in Pointe-a-Pitre
Immer wieder Ruinen zwischen den Häusern in Pointe-a-Pitre

Nach dem Abschied von Christoph und der Mahi-Mahi hieß es erstmal das Gepäck zur nächsten Bushaltestelle zu schleppen. Der Bus kam fast eine halbe Stunde zu spät und fuhr dann eine komplett andere Route, als auf Google angegeben. Egal…

Dafür ist es echt günstig – 1,20 EUR pro Person und Fahrt. Für das Geld kann ich in München gerade mal 2 Stationen mit der SBahn fahren. 😎

Der Bus, in den wir dann umsteigen wollten, kam dann überhaupt nicht. Also mussten wir das Gepäck fast 1km bis zur Wohnung schleppen.

In den zwei Tagen in Pointe-a-Pitre wollten wir uns primär um einen Mietwagen und die nächste Unterkunft kümmern. Daher haben wir uns für eines der wenigen günstigen AirBnB-Zimmer in der Stadt entschieden.

In diesem Gebäude war unsere AirBnB-Unterkunft in Pointe-a-Pitre

Unsere Unterkunft und die Umgebung waren ziemlich fertig. Dort angekommen mussten wir unser Gepäck noch rauf in den 5ten Stock schleppen, weil der Aufzug kaputt war.

Das Zimmer war mit 35 EUR pro Nacht für die Verhältnisse auf den französischen Antillen sehr günstig. Daher haben wir haben auch nicht viel erwartet.

Was dann kam, hat jedoch alles, was wir bisher auf unserer Reise gesehen haben, getoppt.

Um reinzukommen, musste man die Tür halb eintreten, weil die komplett verzogen war.

Die Wohnung, die wir uns mit vier weiteren Personen geteilt haben, und auch unser Zimmer waren recht groß und eigentlich auch ganz schön. Aber alles war total dreckig und voller Ameisenstraßen 😱😵.

Nach 10min Barfuss-Laufen in der Wohnung

Egal…die zwei Tage werden wir auch überstehen. Erstmal Wäsche waschen…

Aber die Maschine wollte nicht so richtig loslegen. Unsere Mitbewohner haben uns dann darüber aufgeklärt, dass seit dem Morgen kein Wasser mehr aus der Leitung kommt.

Großartig…das wird ja immer besser. 🙄👿 Über das Thema Toilette wollten wir gar nicht nachdenken…

Entsprechend sah auch die Küche aus – alles voll mit gebrauchtem Geschirr. Und der Kühlschrank war ein einziger Alptraum aus Lebensmittel in unterschiedlichen Aggregat- und Biotop-Zuständen.

Blick vom Balkon unserer Wohnung

Das ist nur mit Alkohol zu ertragen. Also sind wir erstmal in den nächsten großen Supermarkt, um uns entsprechend mit Bier und natürlich mit Wasser(!!!) einzudecken.

Abends gab es dann Nudeln mit Tomatensauce und – Halleluja – auch wieder etwas Wasser aus der Leitung. Also haben wir gleich die Waschmaschine angestellt. Prompt fiel 30min später der Strom aus.

ALTER!!! So langsam wird die Sache richtig nervig!!! 🤯

Irgendwann gab es dann wieder Strom – für ca. 15min. Dann war er wieder weg. Der Eigentümer hat uns irgendwann mitgeteilt, dass das an der Waschmaschine selbst liegt.

Also bestand ein großer Teil des Abends daraus, zwischen Sicherungskasten auf dem Hausflur und Waschmaschine hin und her zu laufen.

Und auch das Thema Mietwagen lief sehr frustrierend. Unter 60-70 EUR pro Tag (wir wollten das Auto nicht kaufen!) war nix zu bekommen oder alle Autos waren vergeben. 😩😤😠 Die Stimmung war ziemlich am Boden. ☹️

Am nächsten Morgen (29.1) sind wir nach dem Frühstück fluchtartig aus der Wohnung raus und mit dem Bus zurück zur Marina Bas-du-Fort, um in einer der Autovermietungen unser Glück zu versuchen.

Und endlich gute Nachrichten – wir können von morgen 30.1 bis zum 11.2 einen Twingo für 40 EUR pro Tag bekommen. Günstiger wird es nicht werden. EGAL! 🥳

Der Hafen von Pointe-a-Pitre – mit den allgegenwärtigen Kreuzfahrtschiffen

Anschließend sind wir zu Fuss in die Innenstadt zurück. Wie schon gesagt, sind die Gebäude ziemlich runtergekommen. Insgesamt hat das Ganze jedoch durchaus einen karibischen, wenn auch etwas morbiden Charme.

Teilweise sehr kreative Graffitis an den Häusern
Hafenviertel von Pointe-a-Pitre

Sehr interessant ist die Kommunikation der Leute. Mit Englisch kommt man selten weiter. Hier wird Französisch gesprochen.

Auch wenn man mitteilt, dass man kaum – oder wie in Reinis Fall – gar kein Französisch spricht, wird trotzdem munter in unveränderter Geschwindigkeit weitergeplappert.

Kopfschütteln oder Schulterzucken werden hartnäckig ignoriert.

Gewürzmarkt von Pointe-a-Pitre

Nachdem wir über den Gewürzmarkt auf dem Marktplatz geschlendert sind, haben wir es uns erstmal bei einem kühlen Carib-Bier gemütlich gemacht und nach einer Unterkunft ab morgen gesucht.

Überall hat es wunderbar nach Gewürzen gerochen

Und wieder gute Neuigkeiten! Am nördlichen Ende von Basse-Terre, dem linken „Flügel“ von Guadeloupe, haben wir in dem Ort Sainte-Rose ein tolles AirBnB-Zimmer in einer alten Kolonial-Villa gefunden.

Unser neues Zuhause für nächsten sieben Tage

Das wird unser neues Zuhause für die nächsten sieben Tage und Ausgangspunkt für unsere Ausflüge über die wildere Hälfte von Guadeloupe.

Darauf zur Feier des Tages eine gute Flasche Rotwein 😄😁. Es geht wieder aufwärts. 😊

Alles geregelt – Mietwagen und eine schöne Unterkunft

Und dann haben wir noch erfahren, dass heute ein großer Karnevalsumzug in Pointe-a-Pitre ist. Da soll richtig der Bär steppen. Wunderbar! Dann haben wir ja noch ein Abend-Programm. 👍🤗

Die 2km zurück zur Wohnung sind wir zu Fuss durch die Stadt geschlendert. Es gibt viele Geschäfte, Bars und Restaurants. Nur leider war das Meiste wegen dem anstehenden Umzug bereits geschlossen.

Tote Hose – hier wird abends der Umzug durch die Straßen gehen
Mein Lieblings-Graffiti – Reini ist nicht ganz meiner Meinung

Zurück in der Wohnung haben wir dann euphorisch unsere Sachen gepackt – morgen geht es endlich raus aus dieser Dreckhöhle.

Es gab jedoch auch einen Pluspunkt – der Karnevals-Umzug ging direkt über die Straße vor unserem Balkon. Somit hatten wir teilweise sogar einen Logen-Platz.

Gegen 19 Uhr ging es dann los – überall Halli-Galli bis spät in die Nacht hinein.

In Deutschland gibt es eigentlich immer EINEN Umzug, der ganz brav eine bestimmte Route abläuft. Hier ist das komplett anders.

Aus allen möglichen Richtungen kamen einzelne Karnevals-Gruppen von teilweise hunderten Menschen und liefen kreuz und quer durch die Straßen. Entsprechend mussten Polizei und Veranstalter immer wieder die Absperrungen umbauen. 😅😂🤣

Karnevalsumzug in Pointe-a-Pitre

Der Umzug war komplett anders als der, den wir auf Dominica in Portsmouth gesehen haben. Und viel viel größer.

Auch rechts und links auf den Straßen standen unglaublich viele Menschen.

Generell ist der Karneval ein wichtiges und großes Event in der Karibik. Bis zum Aschermittwoch ist überall was los. Daher werden wir hoffentlich noch mehr davon auf unserer Reise mitbekommen. 😀

Insgesamt hat uns Pointe-a-Pitre wirklich positiv überrascht. Es ist insgesamt viel lebhafter als z.B. in Fort-de-France auf Martinique.

Der Ort hat durchaus karibischen Charme – wenn auch mit einem ordentlichen morbiden Einschlag. Manchmal hat es uns sehr an Panama City erinnert.

Wenn man auf Guadeloupe ist, sollte man daher Pointe-a-Pitre nicht links liegen lassen. 👍

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