Norddalmatien und Kornaten
Im Oktober 2022 sind wir unsere ersten beiden Törns als Skipper und Gastgeber mit anderen Crewmitgliedern gefahren. Hierfür hatten wir uns ein superschönes Boot in der Marina Zadar (Tankerkomerc) für zwei Wochen gechartert, um die Kornaten in Kroatien zu entdecken. In der ersten Woche waren wir zu viert mit zwei Männern unterwegs. In der zweiten wollte ein junges Pärchen an Bord kommen.
Törndetails - Woche 1
Datum: 01.10-08.10.2022
Törnlänge: 97 sm
Route: Zadar – Uglian (Juzna Luka) – Dugi Otok (Veli Rat) – Iz (Mali Iz) – Dugi Otok (Sali, Uvala Vodenjak, Uvala Krusevica) – Kornati (Uvala Statival) – Zadar
Schiff: Elan Impression 41
Name: Stardust
Eigner: Bruneko Charter

Tag 1: Ankunft Marina Tankerkomerc/Zadar
Am 01.10.2022 ging es endlich wieder Richtung Kroatien zum Segeln 🙂 . Einer der beiden Crewmitglieder hat uns von München aus mit dem Auto mitgenommen und wir sind ohne Stau und komplett entspannt nach 9,5h um 13:30 Uhr in Zadar angekommen. Die Marina Tankerkomerc ist recht klein aber dafür total gemütlich, ohne den Stress und die Hektik der großen Charterbasen.
Zusätzlicher Pluspunkt: man kann das Auto direkt vor den Piers parken, sodaß der Fussweg zum Boot maximal kurz ist. Die Kosten für den Parkplatz liegen bei 18 EUR pro Tag. Und die sanitären Anlagen waren echt der Knaller. Sowas bekommt man in Marinas selten geboten.
Natürlich mussten wir erstmal das Boot anschauen und haben gleich die erste Schnappatmung bekommen: der Abstand zwischen den Booten an den Piers war extrem schmal – nicht mal eine Bootslänge Platz. Wie soll man da rauskommen ohne mehrere Boote zu demolieren? Auf den Schreck haben wir erstmal einen Drink im Marina-Restaurant genommen und die Ankunft unseres vierten Crewmitglieds abgewartet.
Danach haben wir den Papierkram im Büro von Bruneko Charter erledigt. Gleich mal vorneweg: das Team von Bruneko ist der Hammer und absolut empfehlenswert. Total entspannt, freundlich und unkompliziert. Und das Beste an der Sache: wir durften bereits um 16 Uhr den CheckIn machen, der komplett unkompliziert ablief.
Das Boot war richtig gut ausgestattet und in einem super Zustand – ich hab noch nie so gut sortierte und aufgeräumte Backskisten gesehen. Bezüglich des Ausparkens des Bootes gab es auch Entwarnung, denn das erledigen die Jungs von der Charterfirma. Gott sei Dank!
Danach haben wir den Einkauf in einem Tommy-Supermarkt um die Ecke erledigt – nur 6 min zu Fuss von der Marina – und das Boot eingeräumt. Anschließend ging es zu einem Stadtbummel in die Altstadt von Zadar – ca. 3o min zu Fuss von der Marina. In den kleinen Gassen konnte man wunderbar rumschlendern und es gab viele schöne Restaurants und Konobas. Auf unseren Törn haben wir dann in der Konoba Zlatni Vrt angestoßen, die etwas versteckt in einem wunderschönen grünen Innenhof liegt. Das Essen und der Service waren klasse!

Tag 2: Marina Zadar - Juzna Luka (Uglian) (11 sm)
Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen sollte es dann Richtung Uglian losgehen. Uns war immer noch nicht klar, wie man ein 12,5m langes Boot aus dieser schmalen Gasse unfallfrei rausmanövieren möchte, wenn die Boote vom gegenüberliegenden Steg gerade mal 10m entfernt sind.
Was dann kam, war absolute beeindruckende Millimeterarbeit mit Steuer und Bugstrahlruder…man konnte kaum hinschauen. Teilweise waren nur wenige Zentimeter zwischen unserem Boot und den Ankern oder Muringleinen der Nachbar-Boote. Auch für die Mitarbeiter des Vercharters ist es immer wieder eine echte Herausforderung. Kurz vor der Marinaausfahrt haben wir unseren Auspark-Skipper abgesetzt und es konnte losgehen.
Unser erstes Ziel war die Bucht Juzna Luka an der nord-westlichen Spitze der Insel Uglian. Ein kurzer Schlag von 11 sm, damit wir noch viel Zeit zum Baden, Schnorcheln und Chillen haben, denn das Wetter war fantastisch! Kurz hinter Zadar haben wir uns mit dem Boot vertraut gemacht und Segel-Setzen und -Reffen geübt. Leider gab es kaum Wind, sodaß wir die gesamte Strecke unter Motor fahren mussten.
Um 13 Uhr sind wir in der Juzna Luka angekommen, eine wunderschöne kleine Bucht, deren nördliches Ende einen abgesperrten Badebereich hat. Der Ankergrund war sehr gut, sodaß der erste Versuch gleich erfolgreich war. Außer uns waren nur noch zwei weitere Boote in der Bucht. Nach dem Ankerbier ging es gleich ins Wasser, zum Schwimmen und Schnorcheln.


Am späten Nachmittag sind wir mit dem Dingy an den Strand gefahren, um einen kleinen Spaziergang in den Ort Muline zu machen, der auf der anderen Seite der Landzunge liegt. In der Bucht gibt es großes Bojenfeld – wer dort anlegt, bekommt einen kostenlosen Transfer an Land, wo es zwei schöne Restaurants gab.
Im östlichen Teil der Bucht kann man auch ankern – dabei muss jedoch auf ausreichend Abstand zum Unterseekabel gehalten werden, dass quer oberhalb durch die Bucht geht. Da wir bereits in der Nachsaison waren, hatte bis auf ein Restaurant bereits alles geschlossen – dies sollte uns in der Woche noch sehr häufig passieren.
Sehr empfehlenswert ist die Konoba Kazot, die ihre Tische direkt auf dem Kai des kleinen „Fischerhafens“ aufgestellt hat. Dort haben wir bei einem Drink den tollen Ausblick auf die Bucht genossen und neidisch auf das Essen an den vollbesetzen Tischen geschaut. Hier wurde richtig genialer gegrillter Fisch serviert, der morgens noch im Meer geschwommen ist.
Gegessen wurde jedoch an Bord, da eines der Crewmitglieder bereits an das Abendessen zubereitet hatte. Nach leckeren Spagetti Alio e Olio, Wein und dem einen oder anderen Slivovitz ging es dann glücklich ins Bett.


Tag 3: Juzna Luka (Uglian) - Veli Rat (Dugi Otok) (17 sm)
Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein und blauen Himmel um 9:45 Uhr den Anker reingeholt, um Richtung Nordspitze von Dugi Otok aufzubrechen. Dort lädt ein Schiffswrack, das im flachen Wasser liegt, zum Schnorcheln ein.
Bei schwachem Wind von 6 kn wollten wir einen ersten Segelversuch starten – doch selbst dieses kleine Lüftchen schlief schnell wieder ein. Also sind wir unter Motor bis zu unserem Ziel Vele Lagune gefahren. Das Wrack ragt leicht über die Wasseroberfläche hinaus und ist gut sichtbar.
Bei unserer Ankunft um 12:33 Uhr waren bereits mehrere Schiffe vor Ort, die teilweise schon ordentlich Party gemacht haben – in der Hochsaison kann es hier sehr voll werden. Der Grund ist mit Seegras bewachsen, sodass es etwas gedauert hat, bis wir eine freie sandige Stelle gefunden haben.
Das Wrack ist wirklich beeindruckend und sehr groß, man kann viele Details erkennen und Fische beobachten. Zwei „Seeschlangen“ sind auch durch mein Gesichtsfeld geschwommen. Manche sind einfach tiefenentspannt und schnorcheln splitternackt .



Nach 1,5h haben wir den Anker eingeholt und sind nach Veli Rat gefahren – der einzige Ort, in dem noch ein Restaurant offen hatte. Vor der Marina stehen in der Bucht viele Bojen zur Verfügung, die nicht gerade günstig sind – 360 Kuna mussten wir zahlen. Später haben wir erfahren, dass ein Liegeplatz in der Marina inkl. Strom und Wasser nur marginal teurer gewesen wäre.
Zum Abendessen ging es mit dem Dingy an Land und in die Konoba Lanterna. Im Sommer kann man auf einer schönen Terrasse sitzen und aufs Wasser schauen. Das Essen war richtig gut – nur der Service hätte etwas freundlicher sein können! Wir hatten köstliche Miesmuscheln in Weißweinsauce als Vorspeise und auch die Hauptgänge mit Fisch und Fleisch waren richtig gut. Und man bekommt dort Gregada – einen typischen kroatischen Eintopf mit Fischen und Kartoffeln. LECKER!!!
Tag 4: Veli Rat (Dugi Otok) - Mali Iz - Uvala Vodenjak (Dugi Otok) (21 sm)
Am nächsten Morgen sind wir nach dem Frühstück um 10:10 Uhr nach Mali Iz aufgebrochen, um dort ein paar Lebensmittel einzukaufen. Das Wetter war wieder fantastisch mit wolkenlosem Himmel – dafür gab es aber auch keinen Wind und wir mussten die gesamte Strecke unter Motor fahren. Mali Iz ist ein sehr schöner kleiner Fischerort.
Direkt am Hafen gibt es eine kleine Bar mit tollem Blick auf das Meer. Um 14 Uhr haben wir seitlich an der inneren Kaimauer angelegt – auf der anderen Seite des Kais gibt es auch Moorings. Strom und Wasser gibt es nicht.
Da der Supermarkt erst um 16:30 Uhr aufgemacht hat, haben wir einen kleinen Spaziergang entlang der Küste und durch den schönen Ort gemacht – ein anderer Teil der Crew hat die Gegend vom Wasser aus per SUP erkundet. Leider hatten alle Restaurants bereits geschlossen, sodaß wir nach dem Einkauf die benachbarte Bucht Uvala Vodenjak ansteuern wollten. Und kaum zu glauben – es gab ca. 10 kn Wind. Endlich Segeln – auch wenn es nur 2 sm bis zum Ziel waren.
Die Bucht ist sehr schön und es gibt viele Bojen zum Anlegen – Kosten 20 Kuna pro Meter. Wir haben auf der rechten Seite der Bucht angelegt – dort waren an den Bojen sogar Moorings angebracht. Leider war auch das Restaurant in dieser Bucht bereist geschlossen – daher war Kochen angesagt. Anschließend haben wir bei einer schönen Flasche Rotwein den Sonnenuntergang genossen.



Tag 5: Uvala Vodenjak (Dugi Otok) - Sali - Uvala Krusevica (Dugi Otok) (14 sm)
Nach einer ausgiebigen Runde Schwimmen und leckerem Frühstück ging es um 10 Uhr bei schönstem Sonnenschein und Null Wind unter Motor Richtung Sali auf Dugi Otok (Ankunft 11:15 Uhr). Dort wollten wir im Tourist Office die Eintrittskarten für den Nationalpark Telascica und die Kornaten kaufen. Aufgrund einer Baustelle vor dem Hafen ist die Einfahrt etwas nach links verlegt und durch Bojen markiert.
Das Hafenbecken ist sehr groß, sodaß man sehr viel Platz zum Manövrieren hat. Der Ort ist sehr schön und bietet Platz für viele Segelboote. Für den kurzen Zwischenstopp von 2-3 h mussten wir 50 Kuna bezahlen und haben gleich den Wassertank aufgefüllt. Der Marinero hat uns empfohlen, bei einem kurzen Aufenthalt früher zu kommen – dann muss man nichts bezahlen.
Der Ort ist sehr schön und hat eine gute Infrastruktur. Es gibt Strom und Wasser für die Boote sowie sanitäre Anlagen direkt am Anleger (die leider schon etwas in die Jahre gekommen sind). Auch eine Wechselstube, das Tourist Office, viele schöne Restaurants und einen großen Supermarkt findet man in unmittelbarer Nähe.
Wenn man die Eintrittskarten für die Nationalparks kaufen möchte, muss man die Bootspapiere mitbringen – wir sind daher zweimal den Weg gegangen . Kosten für einen Tag Telascica und einen Tag Kornaten: 550 Kuna – diese enthalten bereits sämtliche Liegegebühren für Bojen und Anleger. In der Bar Maritimo haben wir noch einen Drink genommen und sind dann um 13:10 Uhr Richtung Telascica aufgebrochen – natürlich ohne Wind und unter Motor.


Unser Ziel war die Uvala Krusevica – die gleichnamige Konoba dort hatte sehr viele gute Bewertungen. Der Nationalpark ist sehr schön, mit vielen kleinen Inseln und lauschigen Buchten. Um 14:40 Uhr sind wir als erstes Boot in die Uvala Krusevica eingefahren und haben uns gleich die erste Boje vor der Konoba geschnappt. Die Nationalpark-Ranger haben auch nicht lange auf sich warten lassen und kurze Zeit später die Tickets kontrolliert.
Da die Konoba erst ab 18 Uhr öffnet, haben wir uns den Nachmittag mit Anlegerbier, Baden, StandUp-Paddeln und Sonnenbaden vertrieben – nach und nach sind noch ein paar Boote dazugekommen, aber insgesamt ist aufgrund der Nachsaison nicht viel los gewesen.



Die Konoba ist sehr gemütlich und liebevoll eingerichtet und hat viele lauschige Plätze zwischen den Bäumen und am Wasser. In der Saison fährt ein kleines Supermarkt-Boot in der Bucht herum und versorgt die Segelboote. Das Essen in der Konoba Krusevica war extrem gut und hatte ein wirklich gutes Preisleistungs-Verhältnis.
Es gab eine gemischte Vorspeisen-Platte und anschließend eine große Fischplatte mit gegrilltem Gemüse. Zum Abschluß gab es noch einen atemberaubenden Sonnenuntergang mit feuerrotem Himmel.


Tag 6: Uvala Krusevica (Dugi Otok) - Uvala Statival (Kornati) (16 sm)
Da unser Ticket für Telascica bis 12 Uhr gültig war, wollten wir uns vor dem Frühstück noch den Salzsee und die Klippen an der Ostseite von Dugi Otok ansehen. Um 8:45 Uhr haben wir uns von der Boje losgemacht und 30 min später in der Uvala Miri wieder an einer Boje angelegt. Trotz der Nachsaison waren viele der Bojen belegt.
Mit dem Dingi ging es an Land und dann zu Fuss zum See (ca. 20 min), den wir aber ehrlich gesagt sehr unspektakulär fanden. Die Klippen dagegen waren sehr beeindruckend – wer mag, kann über einen steinigen Weg auf dem Klippen um die Bucht wandern und tolle Aussichten genießen. Wir sind jedoch direkt zurück zum Boot, damit wir noch bis 12 Uhr in Ruhe frühstücken konnten.


Da ENDLICH ca. 15kn Wind angesagt waren, wollten wir hinter der Durchfahrt Aba Mala entlang der Ostküste von Kornati nach Südwesten schön mit Raumwind segeln. Leider ließ der Wind sehr auf sich warten, sodaß wir nach 1h wieder umgekehrt sind und den Motor angeschmissen haben.
Um den Rückweg am nächsten Tag nach Zadar zur verkürzen, sind wir Richtung Nordspitze von Kornati gefahren. Ziel war die Uvala Statival, in der es eine schöne Konoba geben sollte. Bei unserer Ankunft um 15 Uhr mussten wir jedoch erkennen, dass auch diese bereits für dieses Jahr geschlossen hatte.
Die Bucht ist sehr schön, mit vielen Bojen und man hat einen tollen Blick über das Meer und die Inseln. Wir sind mit dem Dingy an Land gefahren, um auf den Hügel zu steigen. Leider gab es keine befestigten Wege, sodaß wir uns querfeldein über Steine und durch Dornen kämpfen mussten – die Aussicht hat uns jedoch für die Mühe belohnt.
Zum Abendessen gab es Ofenkartoffeln und Bratwürste mit Knoblauchsauce sowie reichlich Rotwein und natürlich den obligatorischen Slivovitz.


Tag 7: Uvala Statival (Kornati) - Marina Zadar (19sm)
Am nächsten Morgen haben wir um 6:30 Uhr mit Kaffee einen unglaublich schönen Sonnenaufgang genossen. Über Nacht sind noch drei weitere Boote dazugekommen. Nach dem Frühstück haben wir uns um 10 Uhr auf den Rückweg nach Zadar gemacht – wie immer diese Woche ohne Wind und unter Motor.
Nach der Ausfahrt aus der Bucht hat uns in etwas Entfernung ein Delphin über eine längere Zeit begleitet – für weitere Unterhaltung haben die spektakulären Übungsmanöver der Löschflugzeuge des Nationalparks gesorgt.


Mit etwas Aufregung im Bauch sind wir dann auf die Brücke zwischen Uglian und Pasman zugefahren. Laut Navionics ist die Brücke 16,5m hoch, unser Mast jedoch 17m…könnte also knapp werden. Und auch der fette Aufkleber neben dem Niedergang hat eine Durchfahrt verboten.
Der Vercharterer hatte uns jedoch versichert, dass wir unter der Brücke durchpassen – was wir uns nochmal schriftlich per WhatsApp haben schicken lassen. Viel Platz war nicht mehr und man hat sich innerlich bereits auf das Schlimmste eingestellt. Und auch die Fahrrinne war nicht sehr breit – bei Gegenverkehr kann es schon eng werden.
Aber Alles ist gut gegangen . Wenn man sich jedoch die Kratzer an der Unterseite der Brücke auf dem Video ansieht, kann das nicht Jeder von sich behaupten… 😉


Zum Tanken sind wir in Punta Bajlo gefahren – ca. 2-3 sm von Zadar entfernt – da hier mehrere Zapfsäulen nebeneinanderstehen und man sich somit die Wartezeiten an der kleinen Tankstelle in Zadar sparen kann.
Gegen 14:15 Uhr sind wir in die Marina Zadar eingefahren, um dort am Kai einen Mitarbeiter des Vercharterers an Bord zu nehmen, damit der dann das Einpark-Manöver übernimmt. Die Millimeter-Arbeit war wieder hoch beeindruckend.
Den Rest des Tages haben wir dann mit Chillen und Aufräumen verbracht – andere sind zum Baden an den nahen Strand gegangen. Abends sind wir in der hochgeloben Konoba Tovar in der Altstadt Essen gegangen. Das winzige und urige Restaurant hat nur wenige Plätze, die auch schnell belegt waren. Das Essen war jedoch (bis auf das Stockfisch-Püree) nicht der Brüller – die tollen Bewertungen auf Google und Tripadvisor konnten wir nicht so ganz nachvollziehen.
Törndetails - Woche 2
Datum: 08.10-15.10.2022
Törnlänge: 108 sm
Route: Zadar – Uglian (Juzna Luka) – Vir (Uvala Bilotinjak, Duboka Uvala) – Zadar – Pasman (Uvala Sveti Ante) – Dugi Otok (Sali) – Uglian (Juzna Luka) – Zadar
Schiff: Elan Impression 41
Name: Stardust
Eigner: Bruneko Charter

Tag 1: Marina Tankerkomerc/Zadar - Luka Juzna (Uglian) (11 sm)
Am nächsten Morgen sind unsere beiden Gäste nach dem Frühstück wieder Richtung München abgereist. Eigentlich wäre dann die zweite Crew (ein Pärchen aus München) an Bord gekommen, um nochmals eine Woche die wunderschönen Kornaten zu erkunden.
Die Pläne hatten sich jedoch geändert. Aufgrund einer Corona-Erkrankung konnten die Schwiegereltern nicht auf den 1,5jährigen Sohn aufpassen – daher mussten die Eltern ihn mit nach Kroatien nehmen und ihre Anreise um einen Tag verschieben. Am Montag wollten sie oberhalb von Zadar für einen Probetag an Bord kommen und dann entscheiden, ob man den Rest der Woche zusammen verbringt.
Daher haben wir in Zadar in Ruhe die Vorräte aufgestockt und sind um 12:30 Uhr wieder Richtung Uglian und der Bucht Luka Juzna ausgelaufen. Denn heute abend wollten wir uns den großartigen Fisch vom Grill in Muline genehmigen.
Wie auch in der letzten Woche war es quasi windstill und an Segeln nicht zu denken. Gegen 14:30 Uhr haben wir in der Bucht geankert und den Tag mit chillen und schwimmen verbracht.



Um 18 Uhr ging es dann mit dem Dingy an Land und zu Fuss zur Konoba Kazot, die wieder fast komplett mit Einheimischen und Seglern belegt war (unbedingt vorher telefonisch reservieren und am Besten kurz vorher nochmal rufen, damit die Reservierung nicht verloren geht).
Freundlicherweise wurde noch ein kleiner Tisch für uns aufgebaut. Der gegrillte Wolfsbarsch war der absolute Hammer – superfrisch, total saftig und gut gewürzt. Einer der besten Grillfische, die wir je gegessen hatten. Und das Ganze zu einem unglaublich guten Preis. Nach dem fantastischen Essen ging es dann zurück zum Boot und glücklich ins Bett.
Tag 2: Juzna Luka (Uglian) - Uvala Bilotinjak (18 sm)
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück um 11:30 Uhr Richtung Festland, um in der Nähe der Ferienwohnung der Familie (ca. 10 sm oberhalb von Zadar) zu ankern. Um 14:30 Uhr kam zum ersten Mal richtig guter Wind auf, sodass wir die letzten 4 sm noch segeln konnten.
Die Küste ist dort absolut unspektakulär und über die ganze Länge ziemlich verbaut. In der Uvala Bilotinjak haben wir gegen 16:30 Uhr geankert – in kurzer Entfernung war ein kleiner Fischerhafen, an dem wir die Familie mit dem Dingy am nächsten Tag abholen wollten.
Beim Ankern ist auf ausreichend Abstand zu dem Elektrokabel zu achten – umgedrehte Ankersymbol ist an Land gut erkennbar. Am Abend haben wir einen unserer Klassiker gekocht. Ein leckeres Brathähnchen mit Kartoffeln aus dem Backofen, das wir uns beim Metzger in Zadar besorgt hatten. Danach haben wir mit einer guten Flaschen Rotwein den Sonnenuntergang und den weiten Blick auf das offene Meer genossen.



Tag 3: Uvala Bilotinjak - Duboka Uvala – Uvala Bilotinjak (21 sm)
Am nächsten Tag haben wir gegen 10:30 Uhr die Familie an Land mit dem Dingy abgeholt und an Bord gebracht. Unter Motor ging es dann um die Halbinsel Vir in die nördliche Bucht Duboka Uvala zum Schwimmen und Chillen. Vir sah vor allem an der südlichen Küste sehr schön aus, mit kleineren Buchten und netten Restaurants. Gegen 16 Uhr haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht, um gegen 18 Uhr wieder in der Uvala Bilotinjak zu ankern.
Abends sind wir mit dem Auto in den Ort Nin zum Abendessen gefahren. Danach haben wir noch einen kleinen Spaziergang durch den wunderschönen alten Ortskern gemacht, der auf einer kleinen Halbinsel liegt. Es gab viele gemütliche und liebevoll hergerichtete Restaurants und Läden – in der Saison steppt hier sicher der Bär.
Mit einer Segelyacht kann man den Ort leider nicht direkt anfahren, da das Wasser an der Hafeneinfahrt und innerhalb der kleinen Lagune keine 1,5m tief ist. Da der Tag sehr erfolgreich verlaufen ist und unser kleiner Gast viel Spaß hatte, haben wir beschlossen, die Woche gemeinsam auf dem Boot zu verbringen und die Familie am nächsten Tag in der Marina Zadar an Bord zu nehmen.
Tag 4: Uvala Bilotinjak - Zadar - Uvala Sveti Ante (Pasman) (25 sm)
Am nächsten Morgen sind wir gegen 8 Uhr in Richtung Marina Zadar aufgebrochen – leider wieder mangels Wind komplett unter Motor. Frühstück gab es während der Fahrt an Bord – zu unserer Freude kam direkt neben dem Boot ein Delphin vorbei .
In der Marina Zadar haben wir dann wieder den Einpark-Service des Vercharterers in Anspruch genommen, um unsere Gäste, deren Gepäck und die restlichen Einkäufe mit an Bord zu nehmen.


Um 13:00 Uhr ging es dann wieder raus aufs Meer und Richtung Pasman nach Süden. Und man glaubt es kaum….wir hatten 14 kn Wind. SEGELN! Mit Raumwind ging es Richtung der Brücke zwischen Uglian und Pasman (dieses Mal ohne Aufregung) und dahinter nach Süden mit dem Ziel Uvala Sveti Ante.
Der Wind blieb die ganze Zeit stabil, sodass wir bis zum Eingang dieser wirklich schönen Bucht segeln und dort gegen 17:30 Uhr ankern konnten. Nach dem Abendessen ging es nach diesem langen Segeltag recht früh ins Bett.
Tag 5: Uvala Sveti Ante (Pasman) - Sali (Dugi Otok) (10 sm)
Heute stand nach dem Frühstück eine Wanderung auf dem Programm. Der Weg startete am kleinen Bootsanleger und führte an wunderschönen Gärten und kleinen urigen Ferienhäusern an der St. Anthony’s Church vorbei. Ein Hinweisschild verwies auf die lauschige Konoba Runjika – leider hatte sie aufgrund der Nachsaison schon geschlossen.
Kurz dahinter zweigte ein kleiner Wanderweg links ins Gebüsch ab. Diesen sind wir die nächsten 4km auf den Hügel hinauf gewandert. Der Weg war wirklich sehr spektakulär und teilweise ziemlich eng – Aussicht aufs Meer gab es jedoch durch die vielen Sträucher und Bäume nicht.
Oben angekommen sind wir nach rechts auf den großen Hauptweg abgebogen, auf dem man dann ENDLICH nach weiteren 2 km eine schöne Aussicht Richtung Festland und Biograd na moru hatte. Der restliche Weg führte in einer großen Rechtskurve zurück zur Bucht und zu unserem Boot – man hatte immer wieder schöne Sicht auf das Meer und die umliegenden Inseln. Am Ende sind fast 10 km zusammengekommen.



Zurück auf dem Boot ging es noch eine Runde zum Schwimmen und Schnorcheln, bevor wir um 14:30 Uhr den Anker hochgeholt haben und Richtung Sali bei ca. 10 kn Wind losgesegelt sind. Bei unserer Ankunft gegen 17:30 Uhr lagen nur ca. 10 Segelyachten am Kai (Kosten für die Nacht: 63 EUR).
Für das Abendessen haben wir uns die Konoba Bocac ausgesucht (ca. 15min zu Fuss vom Hafen) – das einzige Restaurant in Sali, das in der Nachsaison Gerichte aus der Peka Pfanne anbietet (muss immer einen Tag im Voraus bestellt werden). Dafür werden Kartoffeln mit Lamm, Kalb oder Oktopus unter einer gusseisernen Glocke, die mit Holzkohleglut bedeckt wird, über 3-4h langsam geschmort. KÖSTLICH! Und der Service war unglaublich freundlich.
Vor Ort haben wir dann erfahren, dass das Restaurant eigentlich schon geschlossen hat, aber in der Nachsaison jederzeit öffnet, wenn sich Gäste per Telefon anmelden. Nach dem Essen haben wir noch einen Absacker in der Bar Maritimo direkt am Kai getrunken.
Tag 6: Sali (Dugi Otok) - Juzna Luka (Uglian) (13 sm)
Am nächsten Tag haben wir uns nach dem Frühstück um 10:30 Uhr auf den Rückweg nach Zadar gemacht. Da der versprochene Wind leider ausblieb, ging es unter Motor in unsere Lieblingsbucht Luka Juzna, um dort den Tag zu verbringen und nochmal den großartigen Grillfisch in der Konoba Kazot zu genießen.
Bei der Anfahrt auf die Bucht haben wir gesehen, dass dort anscheinend eine neue „Luxus-Marina mit vielen Ferienhäusern gebaut wird. Wird sich dann zeigen, wie sich die Stimmung in dieser kleinen und lauschigen Bucht dann verändern wird….
Leider hat das Restaurant Kazot unsere Reservierung verschlampt, sodaß wir ziemlich lange auf einen Tisch und dann nochmal 1 h auf unser Essen warten mussten. Der Laden war noch voller als die letzten Male – anscheinend wird die Bucht von vielen Seglern für ein leckeres Törn-Abschluss-Essen angesteuert.
Das Warten hatte sich jedoch wieder mehr als gelohnt – Fisch, Calamari, Gemüse und kleine frittierte Fischchen vom Feinsten. Dazu das fantastische Olivenöl, dass direkt auf der Insel angebaut und gepresst wird. Herz was willst du mehr.
Tag 7: Juzna Luka (Uglian) - Marina Zadar (10 sm)
Am nächsten Morgen haben wir während des Frühstücks unerwarteten Besuch in unserer lauschigen Bucht bekommen. Gegen 10 Uhr haben zwei riesige Ausflugsdampfer dort festgemacht und eine lärmende Meute ins Wasser entlassen. Höchste Zeit, den Anker zu lichten und mit der Hoffnung auf etwas Wind aufzubrechen. Diese wurde jedoch enttäuscht, bei max. 4 kn Wind und nach 1 h frustrierenden Rumgedümpel haben wir die Segel eingeholt und sind den Rest der Strecke unter Motor gefahren.

Gegen 13 Uhr sind wir an der Tankstelle in Zadar angekommen und hatten nur 2 Schiffe vor uns. Kurze Zeit später durften wir ein letztes Mal das Anlegemanöver in der Marina live miterleben. Nachdem die Familie zu einem Ausflug in die Stadt aufgebrochen ist, haben wir es uns mit Bierchen auf dem Boot bequem gemacht, gechillt, Schwätzchen mit den Nachbarbooten gehalten und den unkomplizierten Checkout abgewickelt.
Für den superfreundlichen Service und die Hilfe beim An- und Ablegen haben wir der Crew des Vercharterers noch ordentlich Bier spendiert.
Am Abend wurde dann nochmal lecker an Bord gekocht – Spagetti mit Tomatensauce und allem, was der Kühlschrank noch so hergegeben hat . Am nächsten Morgen ging es wieder nach Hause.
Von Zadar gibt es eine Flixbus-Verbindung über Ljubljana nach München, die ca. 11h dauert und 70 EUR pro Nase kostet.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Kornaten ein wunderschönes und unkompliziertes Segelrevier mit unendlich vielen Möglichkeiten sind. Wir haben nur einen Bruchteil sehen können und waren absolut begeistert.
Leider hat uns der Wind in den zwei Wochen ziemlich im Stich gelassen, sodaß wir sehr viel motoren mussten.
Die Wege sind jedoch kurz, sodaß man von überall recht schnell wieder zurück in Zadar ist. Wir würden auch in Zukunft wieder in der Marina Zadar charten, da es hier alles sehr gemütlich und ohne Stress abläuft und man in kurzer Zeit direkt in der Stadt ist.