30.12.2024. Nach einer unruhigen Nacht sind wir erstmal mit einem guten Frühstück mit Rührei und Speck in den Tag gestartet. Dazu gab es einen kurzen Regenschauer mit Regenbogen.


Gegen 9 Uhr ist dann der Techniker von DYC an Bord gekommen, um sich das Problem mit der Steuerung anzuschauen. Zuerst mal gab es großes Lob für die eigene Reparatur der Steuerkette 👍😀.
Nach ein paar Checks stand dann fest, dass unser Boot ein größeres Problem mit dem Backbord-Ruder hat. Auf dem Video mit der Unterwasserkamera konnte man erkennen, dass das Ruderblatt am Schiffsrumpf schleift.

Anscheinend hat eine der vorherigen Crews was mit dem Ruder mitgeschleppt oder ist auf Grund gelaufen. Jedenfalls scheint die Welle des Ruders verbogen zu sein. Das war dann auch der Grund für das Auseinandergehen der Steuerkette. Ein echtes Sicherheitsproblem – vor allem bei hohen Seegang.
Nach einem kurzen Telefonat vom Techniker und DYC stand fest – wir bekommen am Abend ein neues Boot geliefert. Uns war das ganz recht, denn die Entsalzungs-Anlage des Katamarans funktionierte kaum, sodaß uns langsam das Frischwasser ausging.
Für die Crew hieß das, alle Klamotten wieder in die Koffer packen, bevor sie an Land zur Wanderung auf den Berg bzw. in den Ort Terre-de-Haute gehen konnten. Reini und ich haben danach die ganzen Vorräte und das restliche Zeug auf dem Boot zusammen gepackt, bevor wir auch an Land und in den Ort gegangen sind.


Von unserer Bucht aus geht man ca. 30min bis zum Hauptort. Auf dem Weg dorthin hat man immer wieder einen tollen Blick auf die Bucht vor Terre-de-Haute. Zu unserem Erstaunen konnte man sehen, dass noch einige Bojen frei waren. Das hätten wir nicht erwartet. Bei unseren letzten Besuchen wurden freie Bojen sofort wieder von wartenden Booten besetzt.
Im Ort haben wir dann einen Teil der Crew in der Bar La Perle des Iles getroffen, von der man einen tollen Blick auf den Ort hatte. Es waren viele Tische frei – wir durften aber nur bleiben, wenn wir was zu Essen bestellen. Gut…dann bitte ein paar Biere mit Fingerfood…auf die wir fast 1h warten mussten…🤔. Besonders hinreißend war der Weihnachtsbaum, der noch in der Bar stand.


Nach und nach trudelte der Rest der Crew ein. Teilweise mit großen Neuigkeiten. Peter hatte der Steffi auf dem Berggipfel einen Heiratsantrag gemacht…mit Verlobungsring und allem drum und dran. 🥰

Da alle sehr hungrig waren, haben wir dann mehrere Hauptgerichte bestellt. Nach einer Stunde warten und vielen neuen Gästen, die bereits ihr Essen bekommen hatten, haben wir mal nachgefragt, was denn mit unseren Essen wäre. Oh…die hätten sie vergessen und die Küche wäre jetzt geschlossen. Sowas wie „Sorry“ kam nicht…

Aber sie würden jetzt gerne abkassieren. Leider hat die Rechnung vorne und hinten nicht gestimmt. Ein komplettes Chaos. Also sind wir weitergezogen und haben im Restaurant La Balancoires einen Tisch fürs Abendessen reserviert.
Während die Crew zum weiter zum nächsten Strand und Schnorcheln wollte, sind Reini und ich zum Boot gegangen. Es waren immer noch Bojen vor Terre-de-Haute frei. Also haben wir uns entschlossen, zu zweit den Katamaran umzuparken.
Ich bin mit dem Dinghy vorgefahren und habe mich an eine Boje geklammert, während Reini den Kat losgemacht hat und zu mir gebrettert ist. War schon leicht einschüchternd, wenn so ein großes Boot auf dich zu gefahren kommt… Anschließend habe ich die Crews eingesammelt und zum Kat gebracht.
Pünktlich um 18 Uhr ist dann die DYC Crew mit dem neuen Kat gekommen – eine Bali 4.1 – und hat längsseits an uns festgemacht.



Mit Hilfe einer Ameisenstraße haben wir superschnell die Sachen auf das neue Boot umgeladen, während ich einen Schnell-Checkin bekommen habe. Mit dem neuen Katamaran waren wir sehr zufrieden – er war innen schöner aufgeteilt und hatte auch am Bug eine große Sitzecke.
Außerdem sollte die Entsalzungsanlage 50l Trinkwasser pro Stunde produzieren.

Nachdem alles wieder verstaut war, ging es mit dem Dinghy an Land ins Restaurant. Dort gab es verschiedenes superleckeres Fingerfood und eine unglaublich freundliche und lustige Bedienung – absolut empfehlenswert. So konnten wir nochmal in Ruhe und gebührend auf die Verlobung anstoßen. Anschließend gab es noch einige Absacker mit Tanz- und Armdrücken-Einlagen in der Coconuts Bar. 👍😀



31.12.2024. Am nächsten Morgen sind wir zu viert um 7 Uhr mit dem Dinghy zum Fischmarkt losgefahren, um was Leckeres für den Silvesterabend zu kaufen. Leider war der Markt heute geschlossen. 😭
Also sind wir in den Ort zum Feinkostladen „Robbe Steak“ gegangen, um wenigstens gutes Fleisch zu bekommen. 🥰

Hier gab es wirklich 1a Qualität für absolut faire Preise – ein riesiges Entrecote, Entenbrustfilet, Garnelenspieße, Schweinefilet, Schweinenacken-Steak,…. – 2,6kg Fleisch für 110 EUR. Im Supermarkt haben wir noch Prosecco sowie gefrorenen Thunfisch und Garnelen eingekauft und uns dann ein kleines Frühstück in einem Café gegönnt.

Auf dem Rückweg zum Dinghy sind wir noch an einem Fischer vorbeigekommen, der lebende Langusten aus dem Schubkarren raus verkauft hat. Krass… die Tiere sind in der Größe zwischen 30-40 Jahr alt….


Zurück auf dem Boot wurden kurz die Einkäufe verstaut, bevor es ein erneutes Luxusfrühstück gab…mit anschließender „ich-habe-keine-Hose-mehr-an“-Einlage der Jungs. 😂



Um 9:30 Uhr ging es dann unter Motor (Wind von vorne) los in Richtung Marie Galante, wo wir in der Bucht vor Saint Louis ankern und die Silvesternacht verbringen wollten.



Unterwegs gab es dann noch auf Wunsch der Crew einen Badestopp im offenen Meer.


Gegen 12:30 Uhr haben wir vor Marie Galante Anker geworfen – der hat im sandigen Boden sofort gehalten. In der Nähe war das Wrack eines gesunkenen Segelbootes, an dem man super schnorcheln konnte.
Aber Vorsicht vor dem aggressiven roten Fisch – es ist SEIN Wrack. Sein Schatz!!!! Und alle anderen sollen abhauen… Teil der Crew ist mit dem Dinghy an Land gefahren.



Nachmittags haben wir mit den Vorbereitungen für das Abendessen begonnen…nicht ohne ordentlich den Christbaum zu loben, den die Crew dabei hatte. Den Brauch kannte ich nicht. Man stellt den Baum hin und sagt „Mei ist der Christbam schee“…und dann muss man auf den Bam anstoßen…z.B. mit TiPunsh (Rum mit Limette und braunem Zucker).

Und wir mussten natürlich auch zu deutscher Zeit im Sonenuntergang auf das neue Jahr anstoßen – man kennt sich da ja gar nicht mehr aus….😵💫. Frohes Neues – Deutschland.


Vorspeisen unseres Silvester-Menüs waren Thunfisch-Ceviche und gebratene Garnelen – gefolgt von gebratenem Schweinefilet sowie gegrilltem Schweinenackensteak. Beilagen: gemischter Salat, angebratene Chayote-Frucht und Ofenkartoffeln. Und der krönende Abschluss das perfekt medium-gegrillte Entrecote 😋. Herz, was willst du mehr.


Während die anderen nach dem Essen Karten gespielt haben und einige mit dem Dinghy an Land gefahren sind, musste ich gegen 22 Uhr aufgrund Ti-Punsh-Überkonsum kurz ein Zwischen-Nickerchen machen – danach war ich aber wieder topfit 😬. Um Mitternacht gab es auf Marie Galante etwas Feuerwerk – weitaus spektakulärer war der Blick auf Guadeloupe. In der Ferne konnte man überall entlang der Küste das Feuerwerk beobachten.
Anschließend ging es feuchtfröhlich an Bord weiter – die letzten Crewmitglieder sind dann gegen 3 Uhr ins Bett gegangen. 🤪