Mit dem Mietwagen durch Saint Lucia

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Soufriere Drive-in-Volcano auf Saint Lucia

26.04.2023. Nachdem uns die letzte Crew verlassen hatte, haben wir mit Armin und Rosy noch 4 Tage auf Hector in der Rodney Bay Marina auf Saint Lucia verbracht.

In dieser Zeit wollten wir uns etwas die Insel anschauen. 😃 Wer ein paar gute Tipps für Saint Lucia braucht sollte unbedingt auf den Blog von „Komm wir machen das einfach“ gehen.

Bei der Autovermietung Drive-a-Matic gegenüber der Marina hatten wir uns für 3 Tage einen Mietwagen besorgt. Damit wollten wir dann auch am Freitag den großen Einkauf für den nächsten Törn erledigen.

Unser Mietwagen auf Saint Lucia

Um auf Saint Lucia Autofahren zu dürfen, braucht man einen speziellen lokalen Führerschein. Den bekommt man z.B. direkt bei der Autovermietung – Kosten: 54 XCD.

Wie auch auf den anderen Commonwealth Inseln herrscht hier Linksverkehr auf den Straßen. Zusammen mit den engen und kurvigen Straßen ist das Fahren auf Saint Lucia eine echte Herausforderung.

Zum Glück hat sich Reini bereit erklärt, den Wagen in den drei Tagen zu fahren.

Spezieller Führerschein für Saint Lucia

Für unseren Chevrolet (Mini)SUV haben wir pro Tag 100US$ gezahlt. Nicht gerade günstig…aber so kurzfristig war nix günstigeres zu bekommen.

Heute wollten wir hauptsächlich den Westen von Saint Lucia ansehen.

Unsere Tour durch den Westen von Saint Lucia war insgesamt 125km lang

Autofahrt im Westen von Saint Lucia

Nachdem wir Falk von seinem Hotel abgeholt hatten, ging es los.

Was das Fahren anging, hatte Reini echt meinen ganzen Respekt. Megasteile, enge und kurvige Straßen – teilweise mit richtig tiefen Abflussrinnen am Rand. 😳😱

Insgesamt hat uns Saint Lucia sehr an Dominica erinnert – sehr viele steile Berge, Regenwald und wahnsinnig grün.

Die Straßen auf Saint Lucia sind steil, kurvig und eng
Das Innland von Saint Lucia ist sehr bergig und grün

Da ich schon in Deutschland ein sehr schlechter Beifahrer bin, bin ich hier absolut freiwillig nach hinten gegangen. Das machen meine Nerven hier nicht mit…😆😅

Erste Station war das Plas Kassav. Es sollte berühmt sein, für seine selbstgebackenen Brote aus Yucca-Mehl. Das wird in einer speziellen Metallwanne über Holzfeuer getrocknet.

Im Plas Kassav werden Brote aus Yucca-Mehl gebacken
Die Metallwanne wird von einem Holzfeuer erhitzt
Yuccabrot gefüllt mit Stockfisch – lecker 😃

Das Brot war echt lecker und die Lokation ganz nett. Aber so wirklich erklärt wurde nix. War also alles recht unspektakulär. 🤗

Danach ging es Richtung Soufriere im Süden. Kurz vor dem Ort hatte man von einer Aussichtsplattform einen spektakulären Blick auf die Pitons und die Bucht vor Soufriere.

Blick auf Soufriere und den Petit Piton

Soufriere und der Petit Piton

Leider hatte es mittlerweile zu regnen angefangen, sodaß die Pitons teilweise in den Wolken waren. Sah trotzdem toll aus. 👍😀

An dem Aussichtspunkt war ein Markthändler, der uns Handkettchen aus Ginger Bear gemacht hat. Diese kleine Beeren sehen aus wie Marmorperlen, wenn sie getrocknet werden.

Der Händler hat zwei Handkettchen für uns zusammengebastelt
Handkettchen aus Ginger Bears
Schöne Früchte hatte er auch

Nächster Halt war der Soufriere Drive in Volcano. Das war wirklich ein spektakulärer Platz. In einem alten Vulkankrater gab es ein aktives Schwefelfeld mit blubbernden Schlammtöpfen.

In diesem Schlamm konnte man in den angeschlossenen Sulphur Bath baden.

Schlammbad im Drive-in-Volcano
Schwefelfeld beim Drive-in-Volcano auf Saint Lucia

Wir haben uns nur das Schwefelfeld angesehen. Der Eintritt hat 23 XCD pro Person gekostet – einen Guide gab es kostenlos dazu.

Der Name Drive-in-Volcano kommt daher, dass man die 300m zum Schwefelfeld auch mit dem Auto fahren kann. Unglaublich…🙄😂🤣

Soufriere Drive-in-Volcano auf Saint Lucia

Nach dem Vulkan sollte es zu den Anse de la Raye Falls gehen, in denen man auch baden kann.

Der Fussweg von der Straße war superschön und ging durch den Regenwald.

Da es jedoch bereits den ganzen Tag geregnet hatte, war der Fluss, den man auf dem Weg zum Wasserfall durchqueren musste, schon recht reißend.

Alte Bananen Blätter als Regenschirm

Und es regnete zu diesem Zeitpunkt bereits wieder in Strömen. Daher hatten wir Sorge, dass wir beim Rückweg evtl. nicht mehr über den Fluss kommen.

Daher haben wir herumliegende Bananen Blätter als Regenschirm genutzt und sind wieder umgedreht. 🤗

Mit dem Auto ging es dann weiter über die sehr abenteuerliche Schotterpiste ins Landesinnere nach Dame de Traversay und über Castries zurück in die Rodney Bay Marina.

Schotterpiste nach Dame de Traversay
Heimkehrende Schulkinder
Sehr bergiges Innland von Saint Lucia

Unterwegs mussten wir gefühlt 1000 Mal anhalten, weil Rosy jeden Mangobaum abernten wollte, den sie gesehen hat. 🤣🤣🤣

Am Ende war die Ausbeute zwei große Eimer voller Mangos, aus denen sie Marmelade kochen möchte. 🤗

Mangos ohne Ende

Den Rest des Tages haben wir in der Marina auf Hector verbracht. Denn es goss weiterhin in Strömen…nonstop. 🙄🙄🙄

SCHEISS KARIBIK! 😉

Abends haben wir dann wirklich erstklassiges Sushi im Restaurant Rituals Sushi in der Marina gegessen. KÖSTLICH!

Zur Abwechslung mal leckeres Sushi

Auch der nächste Morgen startete mit Dauerregen. Als es gegen 11 Uhr etwas aufklarte, wollten wir losstarten und Falk für den nächsten Ausflug abholen.

Aber es kam alles anders als geplant. 🙄🤔

Beim Ausparken hat Reini das gegenüberliegende Auto angefahren. Es war ein Pickup, dessen Ladefläche man vom Fahrersitz aus nicht sehen konnte.

Beim Ausparken haben wir einen Pickup angefahren

Zum Glück wussten die Beamten vom Zollbüro auf dem Marina Parkplatz, wem das Auto gehörte und haben gleich den Besitzer angerufen.

Wir haben in der Zeit die Polizei gerufen, die bei Unfällen mit Mietautos immer eingeschaltet werden muss.

Damit war auch klar, dass der Ausflug für heute gestorben war. Denn es gab jetzt jede Menge Papierkram und andere Dinge zu organisieren.

Der Pickup hatte eine Delle abbekommen

Sowohl die Polizei als auch der Besitzer waren recht zügig vor Ort.

Und natürlich gehörte das Auto nicht irgendwem, sondern dem Chef-Zollbeamten der Rodney Bay. Der war gerade auf dem Regierungsboot und musste zur Marina rüberkommen.

Der Typ war total entspannt und meinte nur zu Reini lachend: „Hey, you gave me kiss. A deep kiss.“😅😂🤣

Der Polizist war sehr gechillt und hat alles akribisch auf seinem Miniatur-Notizblock niedergeschrieben. Anschließend wurden noch akribischer der „Tatort“ und die Autos vermessen.

Alles wurde genau vermessen…
…und auch der Chef-Zollbeamte musste mit anfassen.

Nachdem das alles erledigt war kam noch ein Mechaniker vorbei, den der Besitzer gerufen hatte, um den Schaden zu schätzen.

Seiner Meinung nach würde die Reparatur 950 XCD (=327 EUR) kosten. Keine Ahnung, ob das gerechtfertigt war oder nicht… Wir fanden es ziemlich teuer. 🙄🤔

Aber was willst du machen…in einem fremden Land fühlt man sich bei solchen Sachen schon recht hilflos. Also haben wir den Betrag gleich vor Ort bezahlt.

Mit der Autovermietung hatten wir vereinbart, dass morgen ein Gutachter von denen vorbeikommt und uns die Kosten für die Reparatur des abgeplatzten Lackes an der Stoßstange nennt.

Unser Wagen hatte einen Lackschaden an der Stoßstange

Dauerregen in der Rodney Bay Marina

Die Stimmung war natürlich erstmal im Keller. 😕 Und der ständige Dauerregen hat auch nicht zur Verbesserung beigetragen.

Daher haben wir entschieden, erstmal in einer Bar etwas zu Essen und danach den restlichen Tag für den Großeinkauf zu nutzen.

Erstmal was essen
Marihuana-Pflanze als Deko im Restaurant

Da wir in mehrere Geschäfte fahren mussten, hat der Einkauf auch mehrere Stunden gedauert. Unter anderem waren wir in einer Art Großhandel, um vor allem Getränke zu kaufen.

Die einen kaufen Klopapier ohne Ende, die anderen Wasser
Das war mal ein fetter Supermarkt…nur Großpackungen
Lieblingsbeschäftigung: Einkäufe im Boot verräumen

Am nächsten Morgen (27.04) sind wir gleich morgens zur Autovermietung um zu klären, wie teuer uns der Schaden am Auto zu stehen bekommt.

Denn wie immer haben wir keine Zusatzversicherung abgeschlossen, um die Selbstbeteiligung von 2000 auf 250 US$ abzusenken. Werden wir zukünftig wahrscheinlich anders machen…🤔

Zum Glück hielt sich der Betrag mit 450 XCD in Grenzen. 👍😀 Den Betrag haben wir akzeptiert und konnten den Wagen wieder mitnehmen.

Leider gab es es einen neuen Aufreger. Ich hatte anscheinend meine Jacke gestern im Restaurant liegen gelassen. Und in der Jacke war sowohl unser Automietvertrag als auch die Versicherungspolice für den Wagen. 🤐😵🤯

NA TOLL! Das hab ich ja mal wieder super hinbekommen. 🙄🙄🙄

Zum Glück haben wir eine Vertragskopie von der Vermietung bekommen.

Das mit der Police haben wir erstmal unter den Tisch gekehrt und darauf gehofft, dass meine Jacke im Restaurant gefunden wurde.

Etwas später am Tag kam dann die erlösende WhatsApp Nachricht vom Restaurant. Die Jacke wurde gefunden und kann am Abend abgeholt werden. 🥳

Gegen Mittag sind wir dann gemeinsam mit Falk zur Ostküste von Saint Lucia aufgebrochen. Armin und Rosy hatten noch einiges auf dem Boot zu tun und sind daher nicht mitgekommen.

Heute sollte es in den Osten von Saint Lucia gehen

Unser erstes Ziel waren die Dennery Falls, die man über die Straße zum Treetop Adventure Park erreicht.

Vom Parkplatz aus erreicht man nach nur 5min zu Fuss diesen wunderschönen Wasserfall inmitten des Regenwaldes.

Vorher muss man jedoch den Fluss durchqueren…

Wieder Mal haben sich die Wasser-Trekkingsandalen ausgezahlt
Die Dennery Falls auf Saint Lucia

Danach wollten wir eigentlich noch den Des Cartier Trail weiter im Süden machen. Hier soll man super Ausblicke über die Küste haben. Aber leider hat der schon um 14 Uhr geschlossen.

Daher haben wir uns entschieden, die Marigot Bay an der Westküste anzuschauen, die sehr schön sein soll und die wir mit Hector wahrscheinlich nicht anfahren werden.

Blick auf die Marigot Bay

Die Bucht ist wirklich wunderschön und wird durch eine kleine Landzunge mit weißem Strand, Palmen und ein paar Bars in zwei Bereich geteilt.

Mit einem kleinen Fährboot kann man dorthin übersetzen.

Marigot Bay auf Saint Lucia
Zum Beach geht es mit einem kleinen Fährboot

In der Marigot Bay gibt es eine kleine Marina mit Anlegeplätzen. Dort haben zwei richtig fette Superyachten geparkt.

Ansonsten kann man auch Bojen mieten oder im vorderen Teil der Bucht ankern.

Hier parken nur die kleinen Boote
Und auch ein Resort für den kleinen Geldbeutel

Zurück in der Rodney Bay haben wir noch einen Drink im Restaurant genommen, in dem ich meine Jacke vergessen hatte.

Mir ist echt ein Stein vom Herzen gefallen, als ich die Jacke mit dem Mietvertrag und der Versicherungs Police für den Wagen wieder in den Händen hatte.

Große Freude – die Police ist wieder da

Am späten Nachmittag sind wir zurück in die Marina und haben dort unser neues Crewmitglied Peter aus Österreich kennengelernt. 👍😀

Abends haben wir beim Thailänder in der Marina gegessen. Auch wieder sehr lecker. Aber man musste SEHR VIEL Geduld mitbringen…denn wir mussten fast 1,5h auf das Essen warten. 😵😳😱

Morgen wäre wieder die Friday Night Party in Gros Islet gewesen. Aber da keiner so wirklich Lust drauf hatte, haben wir beschlossen doch in die Marigot Bay zu segeln.

Am nächsten Morgen (28.04) haben wir noch den Mietwagen zurückgebracht. Auf dem Weg haben wir mal wieder einen dieser unglaublich freundlichen Menschen hier getroffen.

Er hat Bio-Gemüse- und Kräuterpflanzen am Straßenrand verkauft und sich spontan mit uns unterhalten.

Diese offenen Begegnungen werden wir in Deutschland vermissen…🤗

Pflanzenverkäufer als Straßenrand

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Carolin

    Gut dase geduldig sein kann, wenns schnell genug geht🤪.
    Bin scho gespannt.

  2. Carolin

    Super, dass ihr euch die Insel vorgenommen habt zum Erkunden auch wenn das Wetter maaal nicht soooo schön war.☔️ Brot 🍞aus Yuccamehl oder Handkettchen 🪡aus Ginger Bear. Das genau macht das Reisen auch mitunter aus. Land, Leute, deren Kultur, Lebensweise und Essensgewohnheiten kennenlernen. Man lernt nie aus.
    Weise habt ihr euch bei anhaltenden ☔️ zum Rückweg entschieden. Man muss es ja nicht direkt drauf ankommen lassen. 😉
    Auweh, habe ma gedacht als du geschrieben hast „wir WOLLTEN mit dem Mietwagen zum einkaufen fahren“…..äh 🤔??😎da kommt wahrscheinlich no was….ja kam dann auch👀
    Bezugnehmend auf eure besuchten Schwefelfelder, die bestimmt super gerochen haben, passt folgendes:
    You can’t make an omelette without breaking eggs.
    Zu deutsch: Wo gehobelt wird fallen Späne.
    Ihr habt euch für einen Mw entschieden und da darf man nicht zimperlich sein und muss derartige Nachteile (wenn halt mal was passiert)in Kauf nehmen (tut ihr auch).
    Dass man erst mal unruhig und es natürlich aufwühlend ist, bis der erste Schreck vorbei und sich die Lage geklärt hat, ist selbstverständlich.
    Ich finde, dass bei den dortigen Verhältnissen ( Regen, evtl rutschige steile Straße, enge Kurven) „nur“ aufm Parkplatz im Rückwärtsgang ein Blechschaden entstanden ist 🤭, so gesehen ned wirklich schlimm.
    „Der Typ war total entspannt“ und „Der Polizist war sehr gechillt“ besser gehts doch nicht.
    Alles geht langsam, aber irgendwie geht es!
    Es wird auch nichts vergessen, aber alles braucht Zeit! 🕒
    Ungeduldiges Nachfragen nützt nichts. Willkommen in der Karibik 😆
    Der Service hastet nicht von Tisch zu Tisch. Nein, er tänzelt zu Calypso 💃 oder Reggae 🕺mit dem Tablett in der Hand durchs Lokal . Sie nehmen Bestellungen auf, sind aber mehr am hüftschwenkenden Gang interessiert als am zügigen Weitergeben des Auftrags.😄
    Bin schon gespannt wie oft ihr in den Genuss von Rosis Marmelade kommt. 🥭🥭🥭🥭🥭🥭🥭🥭🥭🥭🥭🥭🥭………………..(.süss saures Mango Chutney wäre vielleicht auch noch was für n halben Eimer 😉)
    Nehmt die good-vibrations (Momente der offenen Begegnungen) von heute mit, denn sie sind die Erinnerungen von morgen.
    Ach jetzt hätte ich es fast vergessen. Reini deine Adilättn. host de numoi gnaht oder hoidn de oiwei no?

    1. Steffi

      Liebe Caro,

      deine Kommentare sind wie immer ein Fest und Highligth unseres karibischen „Alltags“ fern der Heimat 🥰🤗. Ein bisschen mehr davon in Deutschland wäre toll…aber ganz so chaotisch muss es dann auch nicht sein 😉.

      Zu den Addiletten wird es bald ein Update geben…mehr wird noch nicht gespoilert 😉.

      LG, Steffi und Reini

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