Iles des Saintes und Marie Galante

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11.02.2022. Heute beginnt unser zweiter Segeltörn in der Karibik. Er wird uns in den Süden von Guadeloupe auf die Inseln Iles-des-Saintes und Marie Galante bringen. 😀

Nachdem wir jeweils eine Woche auf Basse-Terre und auf Grande-Terre verbracht haben, sollte es heute wieder zu Christoph und auf sein Segelboot Mahi-Mahi gehen. Eine Woche werden wir als kleine aber feine Dreier-Crew segeln.😀🥳

Der Crew-Wechsel sollte eigentlich in der Marina Bas-du-Fort in Point-a-Pietre stattfinden. Dort hätten wir auch unseren Mietwagen wieder abgeben müssen.

Aufgrund von Starkwind konnte unsere Vorgänger-Crew jedoch nicht von der Marina Riviere-Sense im Süden von Basse-Terre nach Pointe-a-Pietre segeln.

Daher hieß es heute für uns um 6 Uhr aufstehen, denn wir hatten einen 211km Trip vor uns: von Sainte-Anne im Süden von Grande-Terre nach Riviere-Sense fahren, den Einkauf für die kommende Woche erledigen, einen Teil der alten Crew zum Flughafen bringen, den anderen Teil zur Marina Bas-du-Fort in Pointe-a-Pietre, unseren Mietwagen waschen und abgeben, den neuen Mietwagen der alten Crew holen und zurück nach Riviere-Sense fahren. 🤪🥵

Zwei Mal quer durch Guadeloupe an einem Tag

Gegen 15 Uhr war dann alles erledigt…😁

Wirklich was verpasst haben wir an dem Tag nicht, denn es hat die ganze Zeit in Strömen geregnet – wie jeden Tag auf Guadeloupe 🙄. SCHEISS Karibik! Das haben wir uns anders vorgestellt…😎😉

Den Rest des Tages haben wir an Bord verbracht und gechillt. Den Abend haben wir mit einem anderen supernetten Segler-Pärchen bei uns an Bord zusammen gesessen und geratscht.

Die beiden sind Anfang/Mitte 30. Im letzten Winter sind sie über den Atlantik gesegelt und wollen in den nächsten 4 Jahren die Welt umrunden. Toll! 👍😀

Auch den nächsten Tag sind wir in der Marina Riviere-Sense geblieben, da noch einiges auf dem Boot zu tun war. Außerdem ist wieder eine fette Regenwolke nach der anderen durchgezogen…🙄👿

Hier wurde richtig angegriffen…Putzen, Reparaturen, ….

Unter anderem ist der Tisch im Cockpit beim letzten Törn kaputtgegangen, den Reini und Christoph zusammen erfolgreich repariert haben. 👍

Als wir das letzte Mal von Bord gegangen ist, stand hier noch ein Tisch….😉
Reparatur des Tisches mit Bordmitteln
Wohlverdientes Bier am „neuen“ Cockpit-Tisch

Zur Feier des fleißigen Tages haben wir für Christoph wieder unser „Signature“-Gericht zubereitet: Brathähnchen! Es war genauso köstlich wie beim letzten Mal in Martinique. 😋😋😋

Und abends gab es dann den Gegenbesuch beim Seglerpärchen auf deren Boot, mit dem sie vor der Marina geankert hatten. Eine fast 30 Jahre alte Reinke (Twin-Kieler) aus Alu, der innen supergemütlich ausgebaut war. 😍😀

Nach mehreren sehr leckeren Rum-Punsch, viel Lachen und tollen Gesprächen ging es dann glücklich zurück mit dem Dinghy in die Marina.

Die beiden waren übrigens die ersten, die aus unserer Sicht bzgl. Nachhaltigkeit beim Segeln recht weit vorne sind. Ihr Wasser füllen sie über einen Filter in die Bootstanks. Und bei der Entnahme geht es nochmal durch einen Filter mit UV-Licht.

Dadurch können sie komplett auf Plastikflaschen verzichten. 👍😀

Und da sie einen recht schwachen Motor haben (maximal Geschwindigkeit 3,5kn) müssen sie fast alles konsequent segeln und verbrauchen damit so gut wie keinen Sprit.

Außerdem waren sie Veganer – daher haben sie kaum Dinge, die gekühlt werden müssen und sparen sich auch viele Plastikverpackungen. 👍😀

Wir auf der MahiMahi sind leider meilenweit von einem nachhaltigen Segeln entfernt…😟.

Am Montag, den 13.2 ging es um 8:30 Uhr raus aufs Meer und in Richtung der Inselgruppe Iles des Saintes, die ca. 12sm entfernt südlich von Basse-Terre liegt.

Leider konnten wir nicht direkt bis Iles des Saintes segeln…😕

Iles des Saintes hatten wir bereits auf unserem letzten Törn mit Christoph zweimal angefahren, aber leider vor dem Hauptort auf Terre-de-Haut keine freie Boje gefunden.

Auf dem Meer blies ordentlich der Wind mit schönen 20-25kn. Leider kam er direkt von vorne, sodaß wir kreuzen mussten. Zur Belohnung gab es noch mehrere Regengüsse. 🙄

„Schönwetter“-Segeln in der Karibik – nur Regen!!!

Und irgendwann ist noch der Inverter in die Knie gegangen, mit dem wir bisher unsere Elektrogeräte geladen haben. Auf der MahiMahi gab es keine USB-Ladedosen… Die Stimmung wurde immer besser…😬🤐

Nach 3h musste dann doch der Motor angeworfen werden, da wir sonst zu spät gewesen wären…

Gegen 11:30 Uhr sind wir im Bojenfeld von Terre-de-Haute angekommen und haben tatsächlich die letzte freie Boje bekommen. YEAH! 🤗 Die Bucht war wie immer gesteckt mit Booten und Kreuzfahrtschiffen voll.

Kaum hatten wir an der Boje festgemacht (die hier übrigens nichts kostet – jedenfalls wollte niemand Geld von uns haben) kam gleich wieder ein fetter Squall (Regenwolke) um die Ecke. SCHEISS KARIBIK! 👿🤬

Am Nachmittag ist dann tatsächlich die Sonne rausgekommen. Kaum zu glauben….😀👍

Daher sind wir mit dem Dinghy in den supernetten kleinen Ort gefahren, um in einer der Restaurants am Strand einen Drink zu nehmen und unsere Elektrogeräte zu laden.

Bucht von Terre-de-Haute in den Iles des Saintes
Strom-Schmarotzen in einem Restaurant in Terre-de-Haute
Vollbesetztes Dinghy-Dock in Terre-de-Haute

Leider war unsere Boje ganz am Rand der Bucht, sodaß wir den ganzen Tag und auch die Nacht ordentlich von den Wellen (Schwell) durchgeschüttelt wurden. 🤢😵

Das erste Ziel des nächsten Tages (Dienstag, 14.2) war es, eine bessere Boje zu bekommen. Also haben wir ab 7 Uhr auf der Lauer gelegen, um sofort zuzuschlagen, wenn ein Boot wegfährt.

Christoph war so motiviert, dass er sich sogar eine Boje eingebildet hat, wegen der wir dann völlig umsonst losgestartet sind.

Um dann gleich wieder unverrichteter Dinge an unsere alte Boje zurückzukehren. Seine Augen sind anscheinend nicht mehr die Besten….😁😎

Und wir waren auch nicht die Einzigen, die auf der Lauer lagen. Die ganze Zeit konnte man ein fröhliches Boje-Wechsel-Dich und kleine Wettrennen zu freien Bojen beobachten.

Gegen 8 Uhr sind dann einige Schiffe weggefahren, sodaß wir einen besseren Platz näher am Strand ergattern konnten.

Wer also in Terre-de-Haute (Iles des Saintes) eine gute Boje haben möchte, sollte sehr sehr früh da sein. Nach 9 Uhr gibt es nur noch die miesen Schwellplätze am Rand der Bucht…oder eben gar nichts.

Und Ankern ist im Grunde in der gesamten Bucht bis auf wenige Ausnahmen verboten. Hält sich aber nicht jeder dran…

Am nächsten Morgen hat uns tatsächlich mal blauer Himmel ohne Regen begrüsst. Endlich mal wieder richtig schön Frühstücken an Deck. 😄

Lecker Frühstück bei bestem karibischen Wetter – es gibt es doch 😉

Danach sind Reini und ich zu einer Wanderung auf den Chameau Hill (309m hoch) auf Terre-de-Haute aufgebrochen. Wir sind zuerst vom Hauptort Terre-de-Haute an der Küste entlang nach Bois Joli gegangen.

Niedliche Ziegen in Bois Joli

Von dort führt ein toller Wanderweg (recht steil) durch den Wald und mit tollen Ausblicken auf die Nachbarinsel Grand Ilet zum Gipfel.

Superschöner Wanderweg von Bois Joli auf den Chameau Hill
Blick nach Grand Islet

Und was ist das erste, was wir auf dem Gipfel sehen – GIGGERL!

Unglaublich. Die sind echt überall – wenigstens hat er nicht rumgeplärrt sondern war einfach nur fotogeil. 🤣

Selbst auf dem Berg ist man vor ihnen nicht sicher – GIGGERL

Der Blick vom Chameau Hill über die Isles des Saintes und nach Guadeloupe war wirklich phänomenal und der Tag war mal zur Abwechslung total sonnig und wunderschön.

Grandiose Aussicht auf Terre-de-Haute und Guadeloupe

Aufstieg zum Chameau Hill auf Terre-de-Haute

Zurück sind wir dann über die geteerte Straße gegangen, die der Nähe von Anse Galet rauskommt.

Am Fährterminal von Terre-de-Haut haben wir uns dann für die 7,5km Wanderung mit einem kühlen Bier belohnt – nur 8EUR für 0,5l 😖😵😱.

Dagegen ist die Maß Bier auf dem Oktoberfest in München ein echtes Schnäppchen…

Kühles Bier in der schönen Bar Chez les Filles am Fähranleger in Terre-de-Haute

Auf dem Boot sind wir kurz Schwimmen gegangen und haben dann gleich wieder das Dinghy angeschmissen, um an Land zu fahren. Christoph hatte einen lebenswichtigen Termin: Champions League – Paris Saint-Germain gegen FC Bayern München. 🙄

Das wollten wir uns als deutsche Minderheit zusammen mit den ganzen Franzosen in einer Bar ansehen. 😁

Champions-League in Terre-de-Haute

Leider haben sie die Technik nicht zum Laufen bekommen. Daher haben wir großzügig Christophs Tablet und meinen HDMI-Hub zur Verfügung gestellt.

Bittere Pille für alle Franzosen: der Kommentator hat natürlich Deutsch gesprochen. 🤣😊😇Die komplett irritierten Blicke aller Neuankömmlinge in der Bar waren einfach köstlich…😎😜

Die Stimmung wurde auch nicht wirklich besser, als Bayern das erste Tor geschossen hat…Christoph war mit seinem Jubel quasi komplett alleine. 😎🤣

1:0 war dann der Endstand, zu dem die Bar fluchtartig von allen Franzosen verlassen wurde.

Christoph ist der Einzige, der grinsend die PSG-Kneipe verlässt

Und damit wir keine Strom- und Ladeprobleme mehr auf dem Boot haben, wurde mal nebenbei eine USB-Steckdose von Reini und Christoph montiert. 👍🙏

Bevor wir am Mittwoch, den 15.2, die Isles des Saintes Richtung Marie Galante verlassen wollten, ging es noch auf den Fischmarkt von Terre-de-Haute. Der macht bereits um 6 Uhr auf.

Um 7 Uhr war schon ordentlich Betrieb. Ungewöhnlich aber verständlich war, dass man nur ganze Fische kaufen konnte – und die kleinsten hatten ca. 2kg. 😲 Alles klar.

Im Port-de-Peche in Terre-de-Haut wurden tolle Fische angeboten
Dieser Fisch heisst wie unser Boot – MahiMahi – und ist absolut köstlich
Der gewünschte Fisch wird vor Ort vom Fischer geschuppt und auf Wunsch in Steaks zerlegt

Wir haben uns einen tollen MahiMahi mitgenommen – 2kg für 22EUR. Ein absolut fairer Preis für eine Wahnsinns-Qualität.

Eine besondere Attraktion waren die riesengroßen Fische, die am Steg vom Fischmarkt rumgeschwommen sind und auf die Fischabfälle vom Ausnehmen gewartet haben…

Port-de-Peche – Terre de Haute

Zurück an Bord wurde alles seefest gemacht und es ging los in Richtung Marie Galante, das 15sm östlich von den Iles des Saintes liegt.

Da wir volle Pulle Wind von vorne hatten, mussten wir die ganze Strecke unter Motor fahren und gegen die Wellen anprügeln. 🙄

Unter Motor ging es nach Marie Galante

Ziel war der Strand Grande Anse am süd-westlichen Ende von Marie Galante – in der Nähe der Poisson Destillerie. Der Ankergrund ist dort leider nicht so gut.

Grande Anse im Südwesten von Marie Galante

Beim zweiten Versuch hat der Anker gehalten, aber beim Schnorcheln hat man gesehen, dass er sich nicht eingegraben sondern in ein Loch am Meeresboden eingehakt hatte.

Außer Schwimmen, Chillen und den leckeren MahiMahi zum Abendessen ist an dem Tag nicht mehr viel passiert. Insgesamt ist dieser Strand sehr unspektakulär ohne jede Bar und ziemlich weit weg von den Ortschaften.

In der Nacht hatten wir auch wieder ziemlich viel Schwell und damit nur wenig Schlaf. 🥴

Daher sind wir am nächsten Morgen (16.2) kurz um die Ecke gefahren und haben in der Bucht vor dem Ort Saint-Louis geankert. Hier hat der Anker sofort gehalten.

Dabei muss man aufpassen, dass man die Einfahrt zum Fähranleger freilässt. Bojen gibt es hier nicht.

Diesen Platz fanden wir viel besser als den letzten und sehr karibisch. Türkisblaues Wasser, helle Strände und schöne Bars und Restaurants direkt am Meer. 😀

Bucht von Saint Louis auf Marie Galante
Strand in der Bucht von Saint-Louis
Tolle Restaurants am Strand von Saint-Louis

Eigentlich wollten wir uns für den Tag einen Mietwagen holen und die Insel anschauen. Das Inland soll total schön sein und wir wollten auch eine der Rum-Destillerien besuchen.

Aber es war bereits alles ausgebucht 😕. Anscheinend muss man Roller oder Autos früher reservieren. Also sind wir zu Fuss von Saint-Louis Richtung Norden am Meer entlang gegangen.

Ab Vente de Miel ging rechts von den Gebäuden ein schöner Wanderweg durch den Wald Richtung Trou Massacre und oben auf den Klippen entlang an Pointe de Cimetiere vorbei zum Strand Plage du Moustique.

Wanderweg über Trou Massacre
Pointe de Cimetiere
Plage de Moustique auf Marie Galante

Der Strand war wunderschön und ewig lang, mit tollem hellem Sand. Leider war der Wind total stark, sodaß man richtig Sandgestrahlt wurde.

Baden hat da keinen Spaß gemacht. Daher sind wir wieder nach Saint-Louis zurück gegangen.

Plage de Moustique auf Marie Galante

Nach dem täglichen fetten Regenschauer haben wir es uns dann in einer der Bars links vom Fähranleger in Saint-Louis bei einem GinTonic gemütlich gemacht.🤗

Am Abend gab es dann noch einen tollen Sonnenuntergang. 😍

Am nächsten Tag (17.2) ging es dann schon wieder zurück zur Marina Bas-du-Fort auf Guadeloupe – die Woche war wahnsinnig schnell vorbei gegangen.

Dieses Mal konnten wir fast die ganze Strecke von 23sm bei einem tollen Halbwind von 20-25kn segeln.

Obwohl wir im zweiten Reff und mit gereffter Fock unterwegs waren, hatte das Boot um die 7kn auf dem Tacho gehabt. 😀👍

Auf Halbwind-Kurs in nur 5h von Marie Galante nach Bas-du-Fort

Kurz vor Point-a-Pietre hat uns dann noch ein fetter Squall erwischt. Der kam viel krasser daher, als er aussah. Plötzlich gab es peitschenden Regen und der Wind ist sprunghaft auf über 30kn anstiegen.

Da hieß es abfallen und auf Raumwind abwarten, bis der Spaß vorbei war. Und nach dem Squall ist vor dem nächsten Squall: Zwei Mal wurden wir noch sauber abgeduscht.

SCHEISS Karibik! 😎😉

Anfahrt auf Bas-du-Fort – mal wieder im Regen

Die Marina Bas-du-Fort hatte uns mitgeteilt, dass wir erst ab 14 Uhr einen Liegeplatz bekommen können – wegen Mittagspause. 🙄

Bei unserem letzten Törn war es genauso – da mussten wir fast 1,5h an der Tankstelle warten, bis uns ein Marinero zum Liegeplatz gebracht hat.

Leider war 14 Uhr auch nur eine ungefähre Schätzung. Über 45min sind wir am Eingang der Marina Kreise gefahren, bis unsere Funksprüche endlich erhört wurden.

Mittlerweile waren wir vier Boote, die gewartet haben.

Alter Segelkutter in der Marina Bas-du-Fort

Die haben hier echt die Ruhe weg…

Gegen 15:30 Uhr waren wir dann endlich auf unserem Liegeplatz. Reini und ich sind dann gleich mit dem Bus ins Zentrum von Point-a-Pietre gefahren, um uns eine Digicel SIM Karte zu kaufen.

Diese SIM-Karte (Kostenpunkt einmalig 20 EUR) versorgt einen auf quasi allen karibischen Inseln mit Internet – 100 GB für 35 EUR pro Monat.

An diesem Nachmittag waren alle Geschäfte geöffnet und wir haben das lebendige Treiben richtig genossen 😄. Die Atmosphäre hat uns sehr an Panama City erinnert. 😍

Morgen (18.2) werden drei neue Crew-Mitglieder an Bord kommen, mit denen wir dann zwei Wochen lang auf der MahiMahi sein werden.

Bei diesem Törn soll es auch nach Norden zur Insel Antigua gehen. 😀

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