27.12.2024. Vor ein paar Tagen noch mit der Familie unterm Weihnachtsbaum gesessen und die Traditionen von Putenessen und Feuerzangenbowle gepflegt…und schon packt man seinen Koffer mit TShirts, FlipFlops und kurzen Hosen für 7 Wochen Karibik 😀. Fühlt sich komisch an…
Vor einigen Monaten haben uns Bekannte aus unserem Dorf erzählt, dass sie gerne über Silvester in der Karibik mit einem Katamaran segeln würden und dafür einen Skipper bräuchten. Ob wir Lust und Zeit hätten…. WAS FÜR EINE FRAGE? Na klar….
Also haben wir ein schönes Boot für insgesamt 10 Leute ab Guadeloupe (Kleine Antillen) ausgesucht. Im Anschluß daran hätten wir fast zwei Monate als Skipper die Charterbuchungen von Armin und Rosy auf ihrem Katamaran Hector übernehmen können, da sie die Törns aus privaten Gründen nicht fahren konnten. Wir waren mit den beiden 2022 mit den beiden 4 Wochen in der Karibik unterwegs. Leider hat sich dies jedoch wieder zerschlagen, da sie kurzfristig einen Käufer für Hector gefunden hatten.
Also haben wir uns selbst für 4 Wochen einen Katamaran ab Martinique gechartert und Mitfahrer über die Plattform Hand-gegen-Koje gesucht. Im Anschluß haben wir noch 10 Tage Backpacking geplant – der Rückflug nach Deutschland wird am 12.2 sein.
Und heute soll es losgehen 🥳 – zuerst um 7 Uhr mit der AirFrance von München nach Paris und dann nach 6h Aufenthalt weiter nach Guadeloupe (Ankunft 18 Uhr).


In Paris haben wir uns erstmal die Füße im Flughafen vertreten, Gucci und Versace Handtaschen bestaunt und anschließend in Ruhe gefrühstückt. Mit 30min Verspätung ging es dann 15:20 Uhr los nach Guadeloupe.

Gegen 19:15 Uhr sind wir in Pointe-a-Pitre auf Guadeloupe gelandet und haben dann ewig auf unsere Koffer gewartet. Die Vermieterin unserer AirBnB-Unterkunft direkt an der Marina Bas-du-Fort hat uns für 20 EUR vom Flughafen abgeholt. Jetzt hieß es erstmal wieder mit den Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit klarkommen – und wachbleiben.

Fürs Abendessen sind wir in das Restaurant „Zoo Rock Cafe“ gegangen und haben uns sofort wieder an die hohen Bierpreise erinnert – 10 EUR für 0,5l Bier. Da soll sich nochmal jemand über die Bierpreise auf dem Oktoberfest beschweren. Nachdem wir unseren leckeren Salat gegessen und den Pitcher Bier (1,5l für 25 EUR) geleert und die Nachfrage nach einem Dessert abgelehnt hatten, wurden wir umgehend aus dem Restaurant hinauskomplementiert. 😶Alles klar…erstmal schlafen…was schwierig bei dem Bass-Beat war, mit dem uns das Zoo Rock Cafe die ganze Nacht bearbeitet hat.

Am nächsten Morgen ging es gleich zum Büro von DreamYachtCharter im nördlichen Teil der Marina Bas-du-Fort um den Papierkram zu erledigen. Die hatten noch Team-Besprechung und machten erst in 30min auf. Also sind wir kurz auf den Steg, um unser Boot (Fountaine Pajot 41, Baujahr 2019) zu stalken. Unser Katamaran hieß übrigens Atchoum – Französisch für Niesen… 😶🤔… wie kann man sein Boot „Niesen“ nennen – typisch Franzosen 🙄.


Danach sind wir erstmal in die Innenstadt von Pointe-a-Pitre gegangen, um uns eine SIM-Karte von Digicel zu besorgen. Die aus dem letzten Karibik-Urlaub hatten wir leider verschlampt. Die Angestellten im Digicel-Laden waren sehr hilfsbereit…mit Google-Translator haben wir es dann in einem MischMasch aus Englisch und Französische geschafft, den richtigen Vertrag auszusuchen: 20 EUR einmalig für die Karte sowie 40 EUR monatlich für Internet- und Telefonie-Flat in der gesamten Karibik.


Zum Frühstück gab es dann erstmal ein leckeres Käse-Schinken-Tarte und Kaffee am zentralen Marktplatz. Schön, wieder hier zu sein und das karibische Treiben zu genießen. Überall hat es nach Gewürzen gerochen – so schön ☺️. Schön, wieder hier zu sein.



Dann kam auch schon der Anruf, dass die Crew auf dem Weg zur Marina ist. Die waren teilweise schon einige Tage vorher angereist und hatten Weihnachten in der Sonne verbracht.
Also ging es zu Fuss zurück zur Marina – mit einem kleinen Einkaufsstop an der Markthalle. Im Büro von DYC haben wir dann die großartige Neuigkeit von Peggy bekommen, dass wir im Grunde sofort auf unser Boot können – es wäre schon fertig. GEIL!!!! Das bedeutet, dass wir heute noch auslaufen können.


Während wir den Papierkram erledigt haben, ist auch schon die Crew angekommen. Schnell wurde das Gepäck aus den Mietwägen aufs Schiff umgeladen, damit wir mit den beiden Autos den Einkauf erledigen können. Auf dem Steg war es noch total ruhig, da die meisten Crews der anderen Schiffe noch nicht da waren oder noch nicht aufs Boot konnten.



Der CheckIn mit dem DockMaster Miguel lief absolut smooth und gechillt. Danach schnell den Einkauf im Boot verräumt, die Kojen verteilt und bezogen und die Mietwägen zum Flughafen zurückgebracht. In der Zwischenzeit ist auch auf unserem Steg der Checkin-Trubel losgegangen.
In dem Marina-Abschnitt gab es leider kein Klo…man musste im Grunde bis zur Capitanerie der Haupt-Marina laufen (ca. 15min) – aber auch das Klo war geschlossen. Also blieb als Notlösung nur dieToilette auf der benachbarten Werft.

Und schon konnten wir um 16 Uhr den Segeltörn starten. Da die Boxengasse sehr eng war hat uns Miguel raus und zur Tankstelle gefahren, da der Tank nicht komplett gefüllt war. Ab der Tanke hat dann Reini das Steuer übernommen und uns um die Ecke in die Bucht von Le Gosier gefahren. Dort haben wir den Anker fallen gelassen (sehr guter Halt in Sand) und den ersten Sprung ins Wasser gemacht. Einfach herrlich!!!!!


Zu unserer großen Freude hat die Crew frischen Fisch und Garnelen eingekauft. MEGA! Also hat ein Teil der Crew das Abendessen vorbereitet während der andere mit dem Dinghy spazieren gefahren ist. Der perfekte Start in den Urlaub.



Kurz vor dem Abendessen hat Reini noch die „Im Lee der Banane“-Flagge gehisst. Anschließend haben wir im Sonnenuntergang geschlemmt und sind anschließend glücklich ins Bett.



29.12.2024. Am nächsten Morgen wollten wir früh gegen 7 Uhr nach Süden Richtung Iles des Saintes aufbrechen, um noch eine der sehr begehrten Boje oder einen Ankerplatz zu bekommen. Frühstück sollte es unterwegs geben. Also haben wir 7:30 Uhr den Anker hochgeholt. Plötzlich gab es beim Einlenken einen Riesen-Schepperer – die Steuerkette vom Steuerrad ist auseinander gegangen. MANÖVRIERUNFÄHIG!!!!


Also sofort wieder Anker runtergelassen und versucht Miguel von DYC zu kontaktieren. Keine Antwort! Klasse….gestern hat er noch groß rumgetönt, dass wir ihn bei Problemen immer anrufen können – er ist erreichbar. Und das „l“ in seinem Namen steht für lovable.
Also haben sich die Jungs drangemacht und die Kette tatsächlich repariert. 👍

Mit 2h Verspätung konnten wir dann endlich von Le Gosier aufbrechen und bei schönstem Segelwind mit 15kn auf Raumwindkurs nach Iles des Saintes aufbrechen. Viel Hoffnung auf eine Boje vor der Hauptinsel Terre-de-Haute haben wir uns nicht gemacht.
Von unserem letzten Besuch vor 2 Jahren wussten wir, dass bereits morgens das große „Handtuchwerfen“ und Wettrennen auf die ersten freien Bojen beginnt und man nach 10 Uhr keine Chance mehr hat. Daher war der Plan, erstmal in einer Bucht der Nachbarinsel Terre-de-Bas zu ankern und am frühen nächsten Morgen eine Boje vor der Hauptinsel zu ergattern.


Wirklich glücklich waren wir auf dem Weg nach Iles des Saintes mit der Lenkung immer noch nicht. Man musste richtig Muskelkraft einsetzen, um das Boot überhaupt auf Kurs halten zu können – absolut ungewöhnlich. So kannten wir das von Segelbooten sonst nicht…aber wir waren bisher nur mit Einrumpf-Booten unterwegs – jetzt zum ersten Mal mit einem Katamaran.
Unterwegs haben wir immer wieder versucht, Miguel wegen der Lenkung zu erreichen – keine Antwort. Irgendwann haben wir dann den Base Manager kontaktiert, der uns eine neue Nummer von Miguel geschickt hat. Und dann hat er auch endlich geantwortet und uns gesagt, dass sich ein Techniker morgen früh das Boot anschauen wird.

In Iles des Saintes gegen 13:30 Uhr angekommen haben wir zuerst den Ankerplatz vor Terre-de-Haute gecheckt – alles voll. Nicht überraschend. Das Bojenfeld haben wir uns gar nicht erst angesehen, sondern sind gleich Richtung Terre-de-Bas gefahren.
Auf Höhe der Bucht von Pain de Sucre konnten wir dann unseren Augen nicht trauen – freie Bojen.Die kannten wir bereits von unserem letzten Besuch vor 2 Jahren. Jackpot! 😀👍 Also sind wir sofort eingebogen und haben uns eine schöne Boje in der Mitte der Bucht gesichert. Die Ansteuerung war jedoch aufgrund der schwergängigen Lenkung nicht einfach. Beim zweiten Versuch hat es dann geklappt.


Den Tag haben wir dann mit Chillen und Schnorcheln verbracht. Mittags gab als Mittagssnack Tomate-Mozarella, Ofenzucchini und Aubergine. Gegen 17 Uhr wurden dann die Bojen abkassiert (16 EUR pro Nacht) – wir haben gleich für 2 Nächte gezahlt, damit die Crew morgen in Ruhe die schöne Insel erkunden kann. Wir hatten sie bereits vor 2 Jahren mehrfach besucht.

Am Abend gab es dann noch Nudeln mit Speck und Salat. Die Nacht war recht unruhig – obwohl wir recht tief in der Bucht waren war der Schwell ziemlich stark.
