01.03.2022. Krass – schon März! Halbzeit auf unserer Karibikreise 👍😀. Wobei man das ja nicht so genau weiß…
Unser letzter gebuchter Segeltörn wird am 11.05.2023 in Grenada enden.
Wie es dann weitergeht, wissen wir noch nicht. Ich spiele stark mit dem Gedanken, über den Atlantik nach Europa zurück zu segeln. Reini ist noch unentschlossen.
Damit wir die richtige Ausrüstung haben, muss uns eine Freundin in München die „Atlantik“-Kiste schicken, die wir schon vor unserer Abreise gepackt hatten. Darin befinden sich unser Ölzeug, warme Klamotten und Gummistiefel.
Eine Atlantik-Überquerung könnte sich von Grenada aus jedoch schwierig gestalten. 🤔
Denn die meisten Boote starten von Saint Martin oder Guadeloupe nach Osten über den Atlantik, um die richtigen Winde zu erwischen. Und da müssten wir von Grenada aus erstmal hinkommen.
Aber das wird sich alles noch zeigen… 🤗.
Heute steht nach dem aufregenden Treffen mit den Stachelrochen erstmal das letzte Ziel unserer Antigua-Rundreise an – Great Bird Island im Nordosten der Insel.
Ein Schlag von nicht mal 6sm – quasi einmal um die Riffe rum. 😉
Um 9:45 Uhr haben wir nach dem Frühstück den Anker hochgeholt, um ihn nach 1,5h wieder ins Wasser zu werfen. 😎
Great Bird Island ist ein Naturschutzgebiet mit vielen Riffen zum Schnorcheln. Und auch die Insel selbst soll sich für einen Spaziergang sehr lohnen.
Es waren schon einige Segelboote und auch Ausflugsschiffe vor Ort – aber in der Bucht gibt es ausreichend Platz zum Ankern.
Wir sind gleich vollmotiviert ins Wasser, um zu einem Riff ca. 500m vom Schiff entfernt zu schwimmen, das Christoph noch von seinem letzten Besuch kannte.
Dort soll es von Fischen nur so wimmeln.
Leider war an der angezeigten Boje kein Riff – er hatte es verwechselt. 🙄
Also 1km umsonst geschwommen. Danke Christoph!!! Wie schon mal gesagt…das Alter. 😁😎
Also hieß es nach einer kurzen Erholungspause Dinghy runterlassen und per Motor rüber nach Great Bird Island. Den schönen Strand kann man kostenlos betreten.
Wer aber auf der Insel spazieren gehen möchte, muss 10$ Eintritt zahlen. Es lohnt sich jedoch, dies auszugeben.
Es gibt gutausgebaute Wege und Holz-Treppen auf den Hügel und wird dort oben mit einer tollen Aussicht auf die umliegenden Buchten und Riffe belohnt. 👍😀
Leider mussten wir wieder etwas Zeit damit verbringen, die leeren herumliegenden Plastikbecher eines Ausflugsbootes einzusammeln. 😠😡
Nach dem Wandern sind wir noch im Riff vor dem Strand geschnorchelt. Viele Fische gab es nicht, aber dafür tolle Korallen.
Außerdem habe ich meinen ersten Kugelfisch gesehen. 👍😀 Die sind total niedlich…😍
Eine Person aus unserer Crew ist vom Weststrand um die Nordspitze von Great Bird Island geschwommen. Dort gibt es anscheinend wunderschöne Korallengärten mit riesigen Korallen.
Die starke Strömung ist jedoch nicht ungefährlich.
Insgesamt ist Great Bird Island ein schöner Spot, um zu chillen und zu schnorcheln. 👍😀
Am nächsten Morgen (02.03) ging es gegen 10 Uhr zurück um die Nordspitze von Antigua zurück nach Jolly Harbour. Die 21sm mussten wir aufgrund der Windrichtungen komplett unter Motor fahren.
Es war ein supersonniger Tag. Und da das Meer rund um Antigua häufig nicht sehr tief ist, sind wir teilweise durch komplett türkisfarbenes Wasser gefahren. Es sah wunderschön aus. 😍
Kleines Highlight des Tages: bei der Einfahrt nach Jolly Harbour hat uns eine Zeit lang ein Delphin begleitet.
In der Marina haben wir kurz längsseits festgemacht, um unsere Wassertanks aufzufüllen und auszuklarieren (Kosten 7,5 EUR). Danach ging es zur Tankstelle, um den Dieseltank aufzufüllen.
Die Nacht haben wir dann draußen in der Bucht vor Anker verbracht.
Da am nächsten Tag (03.03) die Rückfahrt nach Port Louis auf Grand Terre von Guadeloupe anstand, sollte es gegen 5 Uhr losgehen.
Windy hatte uns einen tollen Am-Wind-Kurs für die 55sm lange Strecke vorausgesagt. 👍😀
Als die Sonne aufging, waren wir schon fast an der an der südwestlichen Spitze von Antigua angekommen. Für die gesamte Überfahrt haben wir am Ende 13h gebraucht.
Der lange Segelschlag an die Nord-Westküste von Grand-Terre auf Guadeloupe hat richtig Spaß gemacht. Wir hatten kontinuierlich 20-25kn Wind von schräg vorne.
Entsprechend hat sich das Schiff ordentlich zur Seite geneigt. Meine grandiose Idee, zum Frühstück Rührei zu machen, habe ich recht schnell bereut. 🙄🙄
Wenn man sich ständig festhalten muss und nur eine Hand frei hat, sollte man sich auf unkomplizierte Gerichte beschränken. 😁😆
Das Rührei war dann nach 30min auch endlich unfallfrei in den Schüsseln. 👍🥵
Wir konnten fast bis zum Ende segeln. Nachdem der Wind gedreht hatte, sind wir mit einer Wende bis kurz vor unser Ziel gekommen – die Bucht von Port Louis.
Ca. 30min vor dem Ziel gab es noch ein absolutes Highlight. Etwa 200m von unserem Boot entfernt schwamm ein Buckelwal.
WOW! Der war richtig groß. Leider ist er recht schnell abgetaucht und war nicht mehr zu sehen.
In der Bucht von Port Louis wollten wir dann für die Nacht vor Anker liegen. Der Untergrund war jedoch sehr steinig und auch der dritte Versuch war leider nicht erfolgreich. Der Anker hat nicht gehalten.
Daher hat sich Christoph entschieden, in die Marina von Port Louis zu fahren. In mehreren Foren wird gesagt, dass die Einfahrt nur 2m tief ist – andere sind mit ihrem Segelboot reingefahren.
Könnte mit unserem Tiefgang von 1,9m knapp werden.
Eine Verständigung mit lokalen Fischern gab auch keine klare Auskunft. Daher wollte unser Skipper es einfach mal versuchen und langsam in den Hafen einfahren.
Kaum sank die Anzeige des Echolots auf 2m, knirschte es unterm Kiel. Das Boot hatte Grundberührung und war festgefahren. 😱😨
Zum Glück hat es Christoph nach einiger Zeit wieder aus dem Kies ohne fremde Hilfe freibekommen. 🥵🥵
Also doch wieder Ankern – und dieses Mal hat er gleich gehalten.
Zum Glück waren der Kiel und auch das Schiff unbeschädigt und es ist nirgendwo Wasser reingekommen. Daher konnten wir beruhigt ins Bett gehen.
Am nächsten Morgen (04.03) stand Crew-Wechsel an. Für die nächsten zwei Wochen werden wir zu fünft sein und uns morgen wieder Richtung Norden aufmachen.
Dieses Mal werden wir jedoch Antigua rechts liegen lassen und 150sm direkt nach Marigot im Norden der Insel Saint Martin segeln.
Gegen 7 Uhr sind Reini und ich mit dem Dinghy in den Hafen von Port Louis gefahren, um auf dem kleinen Fischmarkt einzukaufen.
Fast zu spät 😳😱. Denn es gab nur noch ein Stück Thunfisch, das der Fischer fachmännisch und schön mit Fluppe im Mund in Steaks zerteilt hat. 😂😎
Nach dem Frühstück stand dann erstmal ein hochkomplizierter „chirurgischer Eingriff“ mit Spezialwerkzeug auf dem Programm. 😁
Reini wollte seine kaputten Adiletten nähen – und zwar mit einer Nähnahle, die eigentlich zum Segelflicken gedacht war.
Details dazu und ein Nähtutorial findet ihr im entsprechenden Beitrag. 👍😀
Gegen 12 Uhr hat uns Christoph wieder in den Hafen gefahren, da wir den Nachmittag in Port Louis und am Strand verbringen wollten.
Der Ort ist total schön, mit viel karibischem Flair und Gelassenheit. Hier legen zum Glück auch keine Kreuzfahrtschiffe an.
Es gibt hauptsächlich kleine lokale Geschäfte und Restaurants und nicht die sonst so überteuerte „französische“ Infrastruktur wie z.B. in Saint Anne.
Etwas touristischer wurde es dann am Plage du Souffleur, im Norden von Port Louis.
An diesem wunderschönen karibischen Sandstrand mit Palmen und viel Schatten kann man Surfer beobachten, Baden und sich an Food-Ständen etwas Leckeres zu Essen holen.
Der zentrale Food-Platz mit fast sowas wie Biergarten-Atmosphäre war gerammelt mit Leuten voll.
Leider war unser Agoulou, für das wir sehr lange anstehen mussten, total lieblos zusammengeklatscht und auch nicht wirklich lecker 😒.
Das Team vom Frantz Grill schien mit dem Ansturm und den vielen Tischen etwas überfordert. Aber egal – auf uns hat ja noch köstlicher Thunfisch auf dem Boot gewartet.
Zum Abschluß gab es noch einen tollen Sonnenuntergang. Dann hieß es schlafen gehen und Kraft auftanken.
Denn am nächsten Tag (Sonntag, 05.03) stand ein langer Segelschlag auf dem Programm.
Wir werden direkt von Port Louis bis Marigot auf Saint Martin durchsegeln. Für die 150sm werden wir 24-26h brauchen und daher auch durch die Nacht segeln.