06.02.2023. Nach einer Woche auf Basse-Terre in Guadeloupe hieß es Abschied nehmen von unserer tollen Kolonialvilla in Sainte-Rose und von Michel. In den nächsten 6 Tagen wollten wir Grande-Terre erkunden.
Dafür haben wir uns ein Zimmer etwas außerhalb von Sainte-Anne über AirBnB bei einer Familie gemietet.

Sainte-Anne ist einer DER touristischen Spots und liegt in der Mitte der Südküste von Grande-Terre.
Insgesamt soll der rechte „Flügel“ von Guadeloupe sehr viel touristischer sein, als der linke. Die Gegend ist eher flach und ohne die beeindruckenden Berge und der Vulkan auf Basse-Terre.
Dafür soll Grande-Terre mit traumhaften weißen Karibik-Stränden punkten. Wir sind gespannt. 😀
Die Autofahrt hat sich etwas gezogen, da wir auf der Hauptverkehrs-Straße ziemlich oft im Stau standen. Das sollten wir in den nächsten Tagen noch öfters erleben.
Bevor es gegen 15 Uhr in die Wohnung gehen sollten, haben wir noch einen Video-Call mit Freunden in München gemacht und uns dafür ein ruhiges Plätzchen am Plage du Bourg in Sainte-Anne gesucht.


Das Telefonat mit unseren Freunden aus München war richtig schön 😘. Es tut immer wieder gut, die Menschen aus der Heimat zu sehen und mit ihnen zu sprechen 😃.

Anschließend ging es in unsere AirBnB-Unterkunft, in der wir sehr freundlich empfangen wurden. Dort haben wir in restlichen Tag mit Chillen verbracht.
Ärgerlich war, dass es kein Internet im Zimmer gab – obwohl es in der AirBnB-Anzeige angegeben war. Nur auf der Terrasse hat man ein recht schwaches Signal vom Router der Wohnung im ersten Stock über uns bekommen.
Insgesamt finden wir das Netz in Guadeloupe nicht so prickelnd – häufig hat man (im Gegensatz z.B. zu Dominica oder Panama) ein sehr schwaches Signal.
Am nächsten Tag sind wir zum Plage de Bois Jolan gefahren – er liegt nur 5km hinter Sainte-Anne.

Dieser Strand ist recht lang und wunderschön, mit weißem Sand und vorgelagerten Riffen, die die Wellen vom Strand abhalten. Auf dem Parkplatz haben Einheimische selbst gekochte Speisen angeboten.
Wir haben uns erstmal mit kühlem Carib eingedeckt und das tolle Wetter und das Meer genossen.


Im Wasser haben wir uns gewundert, was uns dauert anstupst. Das waren ca. 20-30cm große Fische, die anscheinend nach Leckerbissen gesucht haben. 🤣
Als sich dann mal wieder der tägliche Wolkenbruch ankündigte sind wir ins Auto und wollten am Strand Raisins Clairs etwas Essen gehen.
Leider hatte die Küche im Restaurant schon geschlossen. Daher gab es nur eine Flasche Wein – aber dafür mit tollem Blick aufs Meer.


Auf der Rückfahrt nach Sainte-Anne haben wir kein einziges geöffnetes Restaurant gefunden. 🤔 Sehr merkwürdig, denn es war bereits 18 Uhr… Aber auch in Sainte-Anne selbst hatte alles geschlossen.
Wir waren maximal verwirrt und mittlerweile ziemlich hungrig. Wo so viele Touristen sind, hätten wir mehr Gastro-Betrieb erwartet. Am Ende wurde es dann eine leckere Pizza beim Pizza King in erster Reihe zur Hauptstraße. 😎🙄


Zurück in der Wohnung ist dann mal wieder der Strom ausgefallen. Das hatten wir auch schon auf Basse-Terre gehabt. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen zwei Energie-Konzernen auf Guadeloupe kommt es zu Streiks.
Damit das Stromnetz auf der Insel nicht zusammenbricht, wurde immer wieder für 1h der Strom abgestellt. Möchte gar nicht wissen, was da in Deutschland los wäre. 😱😎
Am nächsten Tag (8.2) wollten wir uns das nord-östliche Ende von Grande-Terre ansehen. Dort soll es eine spektakuläre Steilküste geben.
Leider konnte ich unsere Wandersandalen nicht finden.
Reini war sich 100%ig sicher, dass er sie in Sainte-Rose eingepackt hatte – schließlich hatte ich ihn dort extra noch drauf angesprochen.
Wir waren echt ratlos, denn die Liste unserer verlorenen Gegenstände ist mittlerweile recht lang: Lieblings-TShirt, Halskette, Tigerente, Strohhut (in SanBlas auf dem Meer verschollen), Reinis Segelhut (haben wir in Fort-de-France vergessen),….
Und die Wandersandalen wären echt eine Katastrophe…😟😕. Kurz darauf kam eine Rückmeldung von Michel in Sainte-Rose – unsere Sandalen sind noch bei ihm. 🙄🙄
Tja, das Gedächtnis…Reini ist halt auch nicht mehr der Jüngste…😁😎
Also hieß es zurück durch die Staus nach Sainte-Rose und Basse-Terre. Da in der Gegenrichtung die Hauptstraße ein einziger Autostau war haben wir uns entschieden, Basse-Terre an der Westküste zu umrunden und uns ENDLICH MAL WIEDER einen Wasserfall anzusehen. 😁🥳😎

Es sollte der Deuxieme (Zweite) Chute du Cabert werden – zum Troisieme (Dritten) sind wir ja bereits vor ein paar Tagen gewandert. Damals wollten wir direkt zum Zweiten weiterlaufen – konnten aber den Weg nicht finden.
Im Internet steht überall, dass der Weg nur 20min dauern soll und total gut ausgebaut ist. Das passte nicht so ganz zu unserer Erinnerung. 🤔
Später haben wir dann kapiert, dass der Dritte und der Zweite Chute du Cabert nur über komplett unterschiedliche Straßen mit dem Auto zu erreichen sind. Wandern kann man die Strecke aufgrund eines schweren Erdrutsches vor ein paar Jahren nicht mehr.
Die Anfahrt mit dem Auto war sehr abenteuerlich und ging direkt durch den Regenwald – natürlich hat es mal wieder in Strömen geregnet.
Am Ende der Straße gibt es viele Parkplätze für Autos und sogar Reisebusse. Hier muss man sogar 5 EUR Eintritt pro Person zahlen. Was ok ist, denn der Weg ist tatsächlich komplett befestigt und führt über Treppen und Brücken zum Wasserfall.
Dieser Weg wäre natürlich auch für jeden Adiletten-Träger überhaupt kein Problem gewesen. 😎😁
Von hieraus kann man anscheinend auch ganz entspannt in 1,5h zum Premier (Ersten) Chute-du-Cabert wandern. Das hätten wir mal vorher wissen müssen…🙄. Egal. Vom Parkplatz aus kann man einen Blick auf den entfernten Premier Chute (ca. 116m hoch) werfen.
Nach 20min endet der Wanderweg auf einer Plattform, von der man einen Super-Blick auf den Wasserfall hat, der wirklich sehr beeindruckend ist.

Auf dem Parkplatz gab es dann noch ein kleines Highlight. 😀
Auf den Antillen gibt es überall kleine schwarze und braune finkenartige Vögel, die total auf Obst stehen und auch gerne in Wohnung oder Boote fliegen, um sich die Leckerbissen zu holen. Christoph hat auch schon welche auf der MahiMahi erwischt. 🤣
Auf dem Parkplatz haben diese Vögel sogar Brot aus der Hand gefressen. Eigentlich soll man sowas ja nicht machen…aber ich konnte einfach nicht widerstehen…😐🙄
Wer möchte, kann sich ca. 3-4km vor dem Parkplatz Deuxieme Chute du Cabert noch den Grande Etang See ansehen – das größte natürliche Gewässer der Kleinen Antillen.

Von dort kann man anscheinend auch viele Wanderungen zu den umliegenden Berggipfeln machen. Jedenfalls haben wir einige Wegweiser gesehen…
Leider ist der Wander-Weg um den See momentan gesperrt.
In Sainte-Anne wollten wir dann abends was Essengehen. Wieder einmal war es fast unmöglich, nach 17 Uhr ein geöffnetes Restaurant zu finden.
Bis auf das L’Océ-Ann hatte alles zu. Dort kann man schön mit direkten Blick auf den Strand und das Meer sitzen.

Der Accras-Teller mit Salat war außerdem außerordentlich köstlich. Um 19:30 Uhr hat jedoch auch diese Bar geschlossen.
Danach war dann tatsächlich der ganze Ort mausetot. Bis auf einen Food-Truck am Ortseingang…
Keine Ahnung, warum das hier so üblich ist. Wir haben viele andere Leute gesehen, die auf der Suche nach einem Lokal waren. Kunden sollte es daher eigentlich genug geben…

Zu Hause gab es dann mal wieder zur Abwechslung für mehrere Stunden Stromausfall…echt nicht einfach für die Menschen dort.
Am nächsten Tag (9.2) wollten wir dann die Tour in den Nord-Osten von Grande-Terre nach Pointe-de-la-grande-Vigie nachholen.

Der Morgen startete gleich mal wieder mit Stromausfall…echt der Wahnsinn.🤯
Um nach Pointe-de-la-grande-Vigie zu kommen sind wir nicht über die Hauptstraße sondern mitten über die Insel gefahren. Das hat sich total gelohnt, weil man immer wieder tolle Ausblicke über die doch recht hügelige Landschaft hatte und viele nette kleine Örtchen auf dem Weg lagen.
Am Ende der Straße nach Pointe-de-la-grande-Vigie ist ein großer Parkplatz, von dem aus man die über kleine Landspitze wandern und den Ausblick auf die spektakuläre Steilküste genießen kann.

Danach sind wir noch zum Plage de l’Anse Laborde kurz vor Anse-Bertrand gefahren. Wieder ein traumhafter weißer Sandstrand – jedoch mit ziemlich hohen Wellen, die zum Glück durch ein vorgelagertes Riff gebrochen werden.
Wer mag, kann über einen kleinen Wanderweg an der Küste Richtung Pointe-de-la-Grande-Vigie gehen. Da er jedoch am Anfang fast nur durch Gebüsch und ohne Blick aufs Meer verlief, sind wir recht schnell wieder umgedreht.
Am Strand gab es zwei superschöne Bars – in dem einem gab es tollen gegrillten Fisch. Leider hatten wir noch keinen Hunger. Aber das war mein Essens-Wunsch für den Abend. 😋


Auf dem Rückweg haben wir noch die Destillerie Damoiseau bei Le Moule besucht. Hier kann direkt in die Werkshallen und zu den Destilliertürmen gehen und sich alles ansehen. Da die Zuckerrohr-Ernte erst noch beginnt, standen alle Maschinen still und die Tanks waren leer.



War aber trotzdem total spannend…
Nach der Besichtigung wollten wir uns ein Restaurant zum Essen suchen. Und ihr werdet es nicht glauben – ALLES HATTE GESCHLOSSEN!!! Egal ob an den Stränden, im Ort Sainte-Francois oder in Sainte-Anne.
Erst am Plage de Sainte Felix, 11km nach Sainte-Anne, haben wir ein Restaurant gefunden, dass ab 19 Uhr wieder Essen reserviert – das La Baie des Pélicans. Dort sollte es sogar gegrillten Fisch geben – YES!!!!! 🥳🥳🥳
Die 1,5h bis dahin haben wir uns mit einem Spaziergang zum Pointe de Saint-Felix vertrieben.


Um 18:30 saßen wir dann sehr hungrig an unserem Tisch in erster Reihe am Meer und wollten unsere Bestellung aufgeben. Und was dann? Einmal dürft ihr raten.
STROMAUSFALL!!!!!!
Alter wollt ihr uns komplett verarschen? 😳😱😨
Wir fahren über die halbe Insel zum einzigen Restaurant, das abends Essen serviert und dann fällt wieder der Strom aus. Ohne Strom keinen gegrillten Fisch.
Ich flipp aus!!! 🤯👿🤬
Zum Glück gab es ein paar Essen, die noch serviert werden konnten – mittlerweile war es fast 20 Uhr. Und die waren auch superlecker. Wir mussten also nicht verhungern….😎😁… und haben uns das Essen im Licht der Handylampe schmecken lassen.

Als wir gegen 21 Uhr nach Hause gefahren sind, gab es immer noch keinen Strom. Die Leute vom Restaurant haben uns echt leid getan…
Insgesamt bleibt das Thema Essen-gehen auf Guadeloupe schwierig. Anscheinend geht man hier Mittags auswärts Essen und abendliche Drinks in der Bar sind eher unklar.
Und auch daheim ging das Thema Stromausfall weiter. Und damit es richtig spannend wird, gab es auch kein Wasser mehr. So krass!
An unserem letzten Tag auf Grande-Terre wollten wir uns das süd-östliche Ende ansehen – Pointe-de-Chateaux.

Bevor es losging, kam ein überraschender Anruf von Christoph. Eigentlich sollte es morgen (11.2) in der Marina Bas-du-Fort in Pointe-a-Pitre wieder auf sein Segelboot, die MahiMahi gehen.
Er saß mit seiner Crew in der Marina Riviere-Sense auf Basse-Terre fest. Auf dem Meer waren über 40kn Wind, den sie direkt von vorne hatten, als sie um die Südspitze von Basse Terre Richtung Pointe-a-Pitre segeln wollten.
Das Ergebnis war negative Fahrt – der Wind war so stark, dass das Boot zurückgetrieben wurde. Daher sind sie zurück nach Riviere-Sense gefahren.
Problem: Wir mussten unseren Mietwagen in Point-a-Pitre abgeben und die Crew, die von Bord ging, hatte sich dort auch einen Mietwagen reserviert, um noch 4 Tage auf Guadeloupe zu verbringen.
Lösung: Wir werden morgen (11.2) superfrüh von Sainte-Anne nach Basse-Terre fahren. Dort werde ich aussteigen und Reini mit einem Teil der Crew wieder zurück nach Point-a-Pitre fahren.
Dort muss dann unser Auto gewaschen und zurück zur Vermietung gebracht werden.
Mit dem Auto der alten Crew würde es dann wieder zurück nach Riviere-Sense gehen, um Reini abzuliefern. Insgesamt eine ziemlich krasse Fahrerei. 😵
Aber egal…Hauptsache, wir bekommen das gut hin.
Zurück zu unserem geplanten Ausflug nach Pointe-de-Chateaux…
Diese süd-östliche Ecke von Grande-Terre ist wirklich spektakulär. Riesige Wellen, die auf Klippen im Meer und auf die Küste geknallt sind. Meterhohe Gischt und ordentlich Lärm. Hier war richtig was los. 😀👍

Wenn man auf den kleinen Berg an der Landspitze wandert, hat man einen tollen Ausblick über beiden Küsten.

Vom kleinen Hügel mit dem Gipfelkreuz aus geht ein superschöner Wanderweg runter zum Pointe de Chaise und über Anse Degrat zurück zum Parkplatz.
Man geht immer entlang am Meer und von tollen Felsformationen, an die die Wellen randonnern.



Das Ganze dauerte ca. 1,5h und ist wirklich sehr schön. Dieser Ausflug hat sich total gelohnt. 😀😍
Und da wir ja (meistens) dazulernen, haben wir vorher schon geschaut, welche Restaurants dort wie lange offen haben. Am Ende sind wir um 13:45 Uhr ins Mervillon – Grillades et Fruites de Mer gegangen, weil die anderen Schuppen für unseren Geschmack zu schnieke waren.
Und ihr werdet es nicht glauben…🥳😋. Es hat zwar etwas gedauert, aber wir haben tatsächlich unseren gegrillten Fisch bekommen. PARTY ON!!!
Wir haben nicht mehr daran geglaubt. Vorneweg gab es Salat mit richtig guten Accras (frittierte Stockfischbällchen). Und danach tollen gegrillten Fisch zu einem echt fairen Preis.


Kein verzweifeltes Suchen nach Essen. 😎 Ein Traum.
Zurück in unserem Zimmer gab es noch einen tollen Termin. Wieder PARTY ON! 🥳🥳🥳
Auf unseren Work & Travel-Post auf facebook hat sich tatsächlich jemand gemeldet 😀. Die Besitzerin eines kleine Restaurants in Portsmouth auf Dominica benötigt dringend Hilfe. Wir hatten uns für 18 Uhr zum Telefonieren verabredet.
Das Telefonat lief total gut! Und die Sache ist geritzt. Vom 19.3 bis zum 9.4 werden wir ihr von Montag bis Samstag in ihrem Restaurant für 5h pro Tag helfen. Dafür bekommen wir freie Unterkunft und Verpflegung.
Wir haben uns gefreut wie bolle! Denn wir werden hoffentlich viele Einheimische und natürlich auch Segler kennenlernen und noch mehr Eindrücke in das tägliche Leben auf dieser Insel bekommen.
Und es ist endlich eine sinnvolle Aufgabe und bringt damit auch etwas Linderung von Reini’s Heimweh. 🙂
An unserem letzten Abend in Sainte-Anne gab es dann nochmal….ihr dürft nur einmal raten….STROMAUSFALL.
Ab 20 Uhr ging nix mehr…und erst um 4 Uhr morgens war wieder Strom da.
GRUNDGÜTIGER!!! – würde unser Skipper Christoph sagen. 😉