26.02.2023. Nach Jolly Harbour und der Deep Bay geht es auf unserer Antigua-Rundreise heute wieder gen Süden, mit dem Ziel Falmouth Harbour. Eine Strecke von 16sm.

Dort findet Donnerstags und Sonntags ein Barbecue-Event in Shirley Heights statt (Eintritt 25 XCD zzgl. Essen und Getränke) – eine Lokation hoch über den Buchten von Falmouth und English Harbour.

Früh morgens um 7:45 Uhr haben wir den Anker eingeholt und sind aus der Bucht gefahren.

Das Frühstück haben wir auf unterwegs verschoben, da immer noch die Abgase der Müllverbrennungsanlage durch Deep Bay wehten. 🙄🤢

Übrigens kann man die auch in den Buchten südlich von Deep Bay riechen….

Und es gab zum ersten Mal Regen auf Antigua – wir wussten seit Guadeloupe gar nicht mehr, wie sich das anfühlt. 😁

Das Wetter hat sich jedoch relativ schnell in einen wunderschönen und sonnigen Karibik-Tag verwandelt. 🌞

Falmouth Harbour ist eine schöne Bucht, voll mit dicken Luxus-Yachten in der entsprechenden Marina.

Es gibt zahlreiche Bojen, an denen man kostenlos festmachen kann. Unsere war brandneu – ohne Algen und mit schneeweißen Leinen. Sowas hat man selten. 👍😀

Nach dem Anlegen an der Boje sind wir mit dem Dinghy an Land gefahren, um etwas rumzulaufen. Die Marina selbst ist recht schick und modern.

Wer rechts die Straße runtergeht, kommt zur ebenfalls sehr schnieken Marina Nelson’s Dockyard in einer alten Festungs-Anlage. Hier kann man wie in Jolly Harbour ein- und ausklarieren, aber zu eben auch sehr schnieken Preisen. 😱

Für unser Boot und Crew wären es nur fürs Ausklarieren um 150 EUR gewesen – in Jolly Harbour sind es nur 7,50 EUR. 👍😀

Wenn man in Falmouth Harbour nach links die Hauptstraße am Meer entlang geht, hat das Ganze schon einen schönen karibischen Flair – nicht so amerikanisch wie in Jolly Harbour.

Es gibt auch einige total nette lokale Bars und Restaurants…

In der Nähe der Marina sind wir in das Restaurant Lucky Eddies gegangen, um uns noch einen schönen Gin-Tonic zu genehmigen. 😋

Aber eigentlich sind wir primär wegen der chilligen Katze reingegangen….😎

Der Landgang war auch mal wieder gut, um etwas „Freiraum“ zu haben 😬. Mit sechs Leuten ist es 24/7auf dem Boot doch recht eng. Der häufigste Satz auf einem Segelboot ist „kann ich bitte mal durch“. 😎

Privatsphäre gibt es quasi nur in der eigenen Koje (ca. 3qm) und wenn man die Tür zumacht.

Und natürlich gibt es immer wieder unterschiedliche Ansichten zu den Themen Einkaufen, Kochen und Abwaschen, Körperpflege, Ordentlichkeit, Routenplanung oder Wasser-Sparen.

Auch die Kommunikations-Stile sind häufig sehr unterschiedlich. Was ich vielleicht total witzig finde, läuft jemand anderem voll schief rein. Andere halten ungefragt ganze Vorträge über Themen, die kaum jemanden interessieren.

Ich bin mit meiner sehr direkten und manchmal ungeduldigen Art auch kein einfacher Mensch – und gehe daher sicher auch oft andern voll auf den Keks. 😬🙃😇

Aber so ist das beim Segeln 🤗. Ohne ständige Kompromisse und/oder „Runterschlucken“ kommt man nicht über die Runden.

Am heutigen Tag wurde dann auch mal mein Limit erreicht 😤😠.

Ich wollte seit längerem mal wieder mit meinem Bruder und seiner Frau telefonieren. Leider wurde pausenlos reingeplärrt, dass man zum Barbecue fahren möchte (was witzig gemeint war) – obwohl es noch mehr als 10min bis zu Abfahrts-Zeit waren.

Entsprechend schlecht konnte ich der Unterhaltung folgen und war auch extrem genervt. Den Ärger darüber habe ich leider mit an Land genommen. 🙄

Die meisten Leute fahren zum Shirley Heights Barbecue mit dem Taxi – aber wir wollten uns noch etwas bewegen und die 3km zu Fuss gehen. Es gibt einen tollen Wanderweg (den Lookout Trail), der von der Freeman Bay bis auf den Hügel geht.

Die Wanderung war richtig gut und mit tollen Ausblicken auf die Buchten von Falmouth und English Harbour. Insgesamt war es jedoch viel steiler als erwartet – daher waren wir am Ziel sowas von durchgeschwitzt. 🥵

Angekommen auf Shirley Heights waren wir doch etwas geschockt – alles voller Menschen. Gefühlt tausende Menschen – und alles nur Touristen.

Man ist kaum durchgekommen und vor allen Ständen waren megalange Schlangen. 😵😳😱

Das hatte mir in meiner aktuellen Stimmungslage echt noch gefehlt…🙄😣

Reini und vor allem mir waren das absolut zu viele Leute. Überall musste man sich durchquetschen oder wurde zur Seite geschoben.

Mareen, die mit uns gewandert ist, ist gleich wieder umgekehrt und zurück nach Falmouth Harbour gegangen.

Und auch der Blick auf die Preistafel hat keinen Spaß gemacht – hier muss man richtig tief in die Taschen greifen. 😵

Das das Essen recht teuer ist, wussten wir schon von Christoph, der bereits vor 2 Wochen hier gewesen ist. Jedoch an einem Donnerstag, an dem nur ca. 200 Leute vor Ort waren.

Heute war das leider etwas anders…

Man konnte die wirklich wunderschöne Aussicht und auch die grandiose Steel-Band kaum genießen. Einen Tisch oder freien Platz zum Essen gab es nicht…😕

Insgesamt mussten wir für die Essensmarken und dann für das Essen selbst fast 1,5h anstehen – im absoluten Gedränge.

Am Ende haben wir dann die wirklich kümmerliche und auch nicht wirklich leckere Portion gegrillten Fisch auf den Pappteller geklatscht bekommen.

Mit Plastikbesteck bewaffnet sind wir dann auf die Suche nach einem freien Platz gegangen – was auch nicht wirklich einfach war.

Ich hatte die Schnauze gestrichen voll und wollte hier ehrlich gesagt einfach nur noch weg 😤😠. Daher sind wir nach dem Essen auch gleich mit dem Taxi zurück zum Boot (Kosten: 5 EUR pro Person).

Wir würden jedem empfehlen, am Donnerstag zum Shirley Heights Barbecue zu gehen. Sonntags ist es unserer Meinung nach einfach eine große Touristen-Massenabfertigung.

Am nächsten Tag (27.02) standen Wäsche waschen und Einkaufen auf dem Programm. Außerdem haben wir noch unserer Wassertanks in der Marina aufgefüllt.

Danach ging es raus aus Falmouth Harbour und zu unserem nächsten Ziel, Green Island an der Ostküste von Antigua. 👍😀