07.08.2022 – Endlich ist es soweit 🙂 . Heute werden wir Gottfried persönlich kennenlernen und herausfinden, ob die Chemie passt und es mehrere Monate auf seinem Segelboot klappen könnte.
Da die Zugverbindungen nach St. Anton in Tirol recht gut sind und das 9 EUR Ticket noch gültig war und bis Kufstein benutzt werden konnte, sind wir mit der Bahn gefahren.
Los gings um 6 Uhr in Neuaubing – dann ein kleines Frühstück am Ostbahnhof, bevor es Richtung Österreich ging. Es hat alles gut geklappt und die Aussicht auf die Berge war total klasse.
Pünktlich um 10:55 Uhr sind wir dann in St. Anton angekommen und konnten auch schon unser Zimmer im Landhaus Albert Murr beziehen. Mit Gottfried waren wir um 14:30 Uhr beim Grieswirt verabredet.
Also haben wir es uns gegen 11:30 Uhr in der Sonne beim Grieswirt zu einem leckeren Mittagessen gemütlich gemacht.
Gegen 12 Uhr kam dann eine WhatsApp, dass er bereits ab 13 Uhr verfügbar wäre. No problem – wir sind bereits da und freuen uns auf ihn. Während ich dann so meine Pommes mampfe fährt ein sportlich gekleideter älterer Herr auf einem fetten EBike vorbei und ich denke mir noch – lustig, der sieht aus wie Gottfried.
Und er war es auch 🙂 – wie aufregend. Er kam gerade von einer kleinen Radtour in den Berge zurück und hat uns zufällig beim Grieswirt sitzen sehen. Jetzt geht’s los.
Geplant war, dass wir bis ca. 18 Uhr quatschen – dann muss Gottfried zurück ins Hotel (er hat als Koch gearbeitet) und wir würden uns dann am nächsten Morgen zum Frühstück nochmal treffen.
Glücklicherweise hat er spontan freibekommen und so hatten wir keinen zeitlichen Stress 🙂 .
Die Unterhaltung war am Anfang noch etwas holprig – ist ja klar. Aber nach und nach haben alle gemerkt, dass es gut passt und wir viele Gemeinsamkeiten und ähnliche Wertvorstellungen haben, sodass es immer entspannter und vertrauter wurde.
Als es dann um den verschobenen Abfahrtstermin und den neuen Starthafen ging, kam die nächste Überraschung.
Wenn wir wollen, könnten wir auch schon ab Anfang Dezember mitfahren – aber dann wären wir zu viert mit einem weiteren Österreicher, der bereits Anfang des Jahres einen Platz bei Gottfried gebucht hatte.
Wenn wir alleine mit Gottfried reisen möchten, wäre erst ein Start im März/April möglich.
Das mussten wir im Kopf erstmal wieder klarbekommen…denn das wäre bereits in 3 Monaten. Für uns gab es da nicht viel zu überlegen – gerne Start bereits im Dezember ab Panama!
WOW! Und auch Gottfried hat uns gleich das GO für eine gemeinsame Reise gegeben – die Chemie passt. 🙂
Das muss gefeiert werden!!! Daher haben wir die Lokation gewechselt, um auf unsere gemeinsame Reise und Reinis Geburtstag anzustoßen, der heute ebenfalls war.
In Niki’s Weinbar haben wir in den nächsten Stunden mehrere Flaschen Wein geköpft, viel geredet und gelacht und auch supergut gegessen. Gottfried war schon viele Jahre in der Karibik mit dem Segelboot unterwegs und kennt sich dort gut aus.
Die Route sollte in Panama starten und nach einem Abstecher zu den San Blas Inseln über Belize, Providencia, San Andrés, Kuba, Jamaica, die großen und kleinen Antillen bis nach Tobago gehen.
Er hat uns viele tolle, aber auch einige nicht so tolle Geschichten von den verschiedenen Revieren und seinen Reisen erzählt.
In manchen Gebieten ist die Kriminalität recht hoch – wer jedoch den gesunden Menschenverstand einsetzt, sich entsprechend verhält und vorbereitet, muss nicht mehr befürchten als daheim.
Da Gottfried professioneller Koch ist, wird das Ganze auch ein kulinarisches Highlight werden, bei dem wir viel von ihm lernen können.
Auch Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Punkt für ihn, denn er möchte möglichst wenig Müll produzieren und soweit es möglich ist, ausschließlich regionale Lebensmittel und Produkte verwenden.
Damit rennt er bei uns offene Türen ein, denn auch uns ist dieses Thema wichtig. Wir freuen uns sehr auf das minimalistische Leben an Bord, das auch Wäschewaschen per Hand, putzen, Reparaturen oder das Konservieren von Gemüse beinhaltet.
Auch für das Klo hat Gottfried bereits eine Lösung gefunden, die mit Hilfe von Kokosschnitzeln wertvollen Dünger aus den Hinterlassenschaften macht, anstatt sie einfach ins Meer zu leiten.
Wir sind wirklich sehr gespannt, inwiefern wir ein Zero-Waste-Leben an Bord hinbekommen – vor allem das Thema Trinkwasser wird trotz der Entsalzungs-Anlage an Bord eine echte Herausforderung werden.
Gegen 21:00 Uhr hieß es dann Abschied nehmen. Zurück im Hotel konnten Reini und ich es immer noch nicht fassen: Es geht im Dezember für mehrere Monate in die Karibik – Verlängerung ebenfalls möglich, entweder in Kolumbien oder Richtung Süden.
Denn Gottfried möchte in den nächsten Jahren Richtung Brasilien, Argentinien, Feuerland, Magellan-Straße, Chile, Hawaii, USA, Alaska, etc…. OK! Wir machen erstmal die Karibik und schauen dann weiter… :). GEIL!
Am nächsten Morgen sind wir nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück noch eine Runde spazieren gegangen und haben dann den Zug um 11 Uhr Richtung München genommen.
Während der ganzen Fahrt gab es natürlich kein anderes Thema als die Karibik 🙂 , wir haben eine ToDo-Liste erstellt und uns permanent angegrinst.
Einige Tage später kam dann der Crewvertrag von Gottfried und auch der Video-Chat mit dem vierten Crew-Mitglied, der seinen Ruhestand in Spanien verbringt, lief sehr gut.
Karibik… WIR KOMMEN! 🙂 🙂 🙂