27.03.2023. Heute heißt es Abschied nehmen von Portsmouth, dem quirligen und doch gechillten karibischen Ort an der Nordwest-Küste von Dominica.
Nachdem unser Work-und-Travel-Einsatz leider früher als geplant von uns beendet wurde, wollten wir die restlichen zwei Wochen die wunderschöne Insel erkunden. 😊
Unser nächstes Ziel war der kleine Fischerort Calibishie an der Nordost-Küste von Dominica – also einmal mit dem Bus über die Berge.
Zuerst ging es mit dem lokalen Bus von unserer Unterkunft im Stadtteil Picard ins Zentrum von Portsmouth. Wie auch in Panama winkt man einfach einen Kleinbus heran, sagt wo man aussteigen möchte und los geht es.
Auch dieses Mal mussten wir keine 5min warten (Kosten: 5 XCD). 👍😀
Am Busbahnhof haben wir dann zum wiederholten Mal versucht, Bargeld am Geldautomaten zu bekommen. Irgendwie mögen die unsere DKB-Karte nicht. 🙄
Der Vorgang wird abgebrochen, ohne das Geld ausgespuckt wird. Aber das Konto wird trotzdem mit dem Betrag belastet. Die Karte ist dann bzgl. Höchstbetrag für den Tag gesperrt. 🙄
Der Betrag wird dann meisten innerhalb kurzer Zeit wieder gutgeschrieben. Trotzdem empfiehlt es sich, immer zwei Kreditkarten dabei zu haben. 🤗
Daher musste jetzt meine Sparkassen-Kreditkarte ran – hat dann zum Glück funktioniert.
Die lokalen Busse Richtung Calibishie fahren nicht direkt am Busbahnhof in Portsmouth los, sondern ca. 100m die Grandby Street hoch am Benjamin Park.
Dort stand auch schon einer bereit – also ging es sofort weiter durch die Berge. Anstatt lauter Musik brüllte dieses Mal irgendein fanatischer Prediger aus den Lautsprechern. 😳😱
Alter…irgendwie etwas unheimlich. Da ist mir Salsa-Musik doch lieber…😁
Ziemlich clever finden wir die Straßenlaternen, die hier durch kleine Windräder direkt auf den Lampen betrieben werden.
Durch Calibishie sind wir schon Ende Januar einmal gefahren. Da waren wir mit der MahiMahi in Portsmouth und hatten über PAYS ein Tour durch den Norden der Insel gebucht.
Der Ort hatte uns damals schon sehr gut gefallen…mit vielen bunten Häusern und schönen kleinen Bars direkt am Meer. 🤗
Auch heute haben wir uns dort auf Anhieb wohlgefühlt. 🙂
Alles ist total liebevoll hergerichtet und total relaxed. Und im Gegensatz zu Portsmouth oder Roseau verirren sich nur wenige Touristen hierher.
Es gibt jedoch, wie überall auf Dominica, immer wieder Ruinen zwischen den Häusern – evtl. sind sie noch die Überreste von den letzten beiden Hurrikans.
Reini hatte für uns über AirBnB eine traumhafte Unterkunft gefunden. Ein kleines Tiny-House im Hinterhof eines Hauses. Inmitten von Blumen und Bäumen. 😍👍😀
Überall sind Kolibris rumgeflogen. 🤗
Unser Gastgeber hatte die Hütte selbst gebaut. Sie war voller liebevoller und durchdachter Details.
Nixon und seine Mutter haben uns total freundlich begrüsst und uns viele gute Tipps für die nächsten Tage gegeben.
Den Rest des Tages haben wir mit Rumschlendern und Einkaufen verbracht.
Vor dem Supermarkt war eine riesige Box aufgebaut, aus der in voller Lautstärke die Verstorbenen der letzten Zeit vorgelesen wurden…😳
Zum Schluß gab es ein kühles Bier in einem pink-und-weiß gestrichenem Haus – dem Sistermays Hotel.
Das Haus ist eine Mischung aus Hotel, Tanzlokal, Restaurant, Beauty-Salon und vielen anderen Dingen. 😅
Sistermay ist eine ältere Dame, die nach eigener Auskunft Poetin und über Dominica hinaus für ihre beiden Bücher bekannt ist, in denen sie ihre Visionen und Geschichten über die Insel niedergeschrieben hat. 👍😀
In denen (sollten 😉) durften wir dann kurz rumblättern.
Später kam noch ihr Sohn vorbei und hat uns angeboten, für uns morgen zu kochen.
Er geht jeden Tag im Wald jagen und seine Spezialität wäre „Wildlife“ – DAS lokale Essen hier. Für sowas sind wir immer zu haben. 👍😀
Am nächsten Morgen wollten wir 5,5km mit dem Bus nach Bense fahren. Von dort aus kann man in 1,5h zum Chaudiere-Pool wandern.
Der Pool ist ein natürliches Becken unterhalb eines kleinen Wasserfalls, in dem man baden kann.
Leider war weit und breit kein Bus zu sehen. Daher sind wir nach 30min warten zu Fuss in Richtung Bense gegangen.
Es war megaheiss und es ging fast kein Lüftchen.
Außerdem ging die Straße ständig steil bergauf und bergab. Es kamen immer wieder Busse vorbei, aber die konnten/wollten uns nicht mitnehmen oder waren voll. 🙁🤔
Nach 3km in der prallen Sonne hatte dann endlich ein Einheimischer Mitleid mit uns und uns per Anhalter in seinem Lieferwagen bis Bense mitgenommen. 🥳
Zum Glück!!! Denn bis Bense wäre es noch richtig steil den Berg hochgegangen….
In Bense selbst war dann schon der Weg zum Chaudiere Pool ausgeschildert. Zu Fuss ging es mit tollen Ausblicken Richtung Meer und in die Berge weiter.
Wenn man ein geländegängiges Fahrzeug hat, kann man direkt bis zum Pool fahren. Wir haben die schöne Wanderung jedoch sehr genossen.
Auch wenn es höllisch heiß war und wir viele Pausen machen mussten…🥵🥵
Wie überall auf Dominica standen auch hier am Straßenrand immer wieder Autowracks.
Keine Ahnung, ob die noch von den beiden Jahrhundert-Hurrikans sind, die innerhalb von 23 Monaten die Insel getroffen haben (Erika: 2015 und Maria: 2017) … oder ob das hier so üblich ist, wenn die Dinger nicht mehr funktionieren. 🤔
Kurz vor dem Chaudiere-Pool haben wir dann wieder gemerkt, die klein die Welt, bzw. die Insel ist.
Uns kam der PAYS Präsident mit einem Touristen entgegen und hat uns gleich vom Farewell Diner des Yachting Festivals in Portsmouth letzten Sonntag wiedererkannt. 😅
Der Chaudiere-Pool ist wirklich wunderschön und man kann toll in dem großen natürlichen Becken baden.
Das hat nach der schweißtreibenden Wanderung echt gut getan. 🥵
Wer mutig ist, kann vom Felsen reinspringen….aber dafür sind wir zu große Schisser. 🤫😐
Nach ausgiebigen Schwimmen und Chillen in der Sonne ging es dann wieder zurück nach Bense. Vielleicht hatten wir ja auf dem Rückweg mehr Glück mit den Bussen.
Zum Glück hat uns gleich ein Touristen-Pärchen in ihrem Mietwagen mitgenommen, die wir am Pool getroffen hatten. 👍😀
Zu Hause haben wir uns dann kurz geduscht und für das Abendessen bei Sistermay „hübsch“ gemacht. Waren schon sehr gespannt, was „Wildlife“ für ein Essen ist.
Ihr Sohn hat uns gleich den Topf gezeigt, der schon auf dem Holzfeuer vor sich hingeblubbert hat.
Der Sohn (?) von Sistermay hat uns kurz erklärt, was es heute zu Essen gibt. Er hat ein Opossum gejagt, heiß geräuchert und dann als Eintopf gekocht. 👍😀
Jeder, der Ice Age gesehen hat weiß, was ein Opossum ist. 😉
Nach der Einführung sind wir dann ins Haus gegangen und haben als einzige Gäste am Tisch Platz genommen.
Der Koch hat sich zum Servieren extra eine pinke Weste angezogen…irgendwie war das ganze ziemlich abgefahren, aber mit viel Liebe gemacht. 😅😂
Der Eintopf bestand aus Opossum, Linsen, Kochbananen und eine Art klebrige Weizen-Nockerl. Es war wirklich speziell….aber auch sehr gut. 👍😀
Das Opossum hat fast wie Kaninchen geschmeckt. Da die Viecher nicht wirklich groß sind, musste man ziemlich an den Knochen rumfieseln.
Zum Dessert gabs noch eine Banane und zwei Kubuli Bier auf der Veranda, um das bunte Treiben vor und ihm Haus verfolgen zu können.
Immer wieder sind irgendwelche Leute vorbeigekommen, die teilweise verschiedene Level von Hasch oder Alkohol oder beidem hatten. 😆😅
Die sind in das Hotel rein und haben zur Playlist von Sistermay getanzt, während sie ins Mikro gepredigt hat. Was für ein einmaliges Erlebnis….👍😀
Irgendwann haben wir eine Art Hupen gehört. Und da ist uns eingefallen, dass unser Gastgeber gesagt hatte, dass die Fischer hier durch eine Lambi-Muschel blasen, wenn sie Fisch zum Verkauf anbieten.
Den Ton kannten wir sehr gut von den verschiedenen Karnevals-Umzügen in Pointe-a-Pietre oder Les Abymes auf Guadeloupe.
Also sind wir gleich zu den Fischerbooten und haben gehofft, etwas Fisch für den nächsten Abend zu bekommen
Und wir hatten Glück – gerade ist ein Boot reingekommen, aus dem die Fischer ihren Fang ausgeladen haben.
Es gab MahiMahi und einen anderen Fisch, den wir noch nicht kannten. Wir haben drei davon genommen und einer der Fischer hat sie uns gleich geputzt und ausgenommen (Kosten: 5 XCD).
Wie immer war der Fisch unschlagbar günstig – 1,5kg für 15 XCD.
Und wie immer waren freundliche Hunde vor Ort, um sich streicheln zu lassen. Hier ist echt ein Katzen- und Hunde-Paradies.
Jeden Tag Tiere-Streicheln – mein Lieblings-Hobby. 😄😁
Zurück daheim haben wir uns dann noch den besten Cocktail ever gemacht: Joung Coconut mit Rum.
Auf dem Rückweg vom Chaudiere-Pool hatten wir zwei junge Kokosnüsse mitgenommen. Reini hat die dann aufgebohrt, damit die Strohhalme, die wir seit Panama dabei haben und immer wieder auswaschen, reinpassen.
Wenn man etwas vom Kokos-Wasser abtrinkt, kann man sie wieder mit Rum auffüllen. 👍😋😎
Am nächsten Tag (29.03) sind wir zum Batibou-Beach, der wie der Chaudiere-Pool nördlich von Calibishie liegt.
Vorher haben wir noch eine Runde durch die Berge oberhalb von Calibishie gedreht. Auf Dominica wird viel Landwirtschaft betrieben – sie sind quasi komplette Selbstversorger.
Und auf dieser Rundtour konnte man sich das alles ansehen. 👍😀
Zurück auf der Hauptstraße haben wir gleich einen lokalen Bus zum Batibou-Beach bekommen. Von der Straße muss man noch ca. 20min über einen unbefestigten Weg runter zum Strand.
Auf dem Weg dahin hatte man großartige Ausblicke auf die Bucht und den Strand. Außerdem gab es überall wunderschöne Blumen und Bäume.
Der Eintritt für den Strand sind 5 US$ pro Person. Und das lohnt sich wirklich, denn der Strand ist wirklich unglaublich schön. Karibische Postkarten-Motive wo man nur hinschaut. 😍😍
Unser Gastgeber in Calibishie hatte gesagt, dass man dort super Schnorcheln könnte. Das ist leider nicht der Fall. 🤔
Die Sicht war durch die recht hohen Wellen nicht wirklich gut und es gab kaum Korallen oder Fische. 😕
Gegen 14 Uhr hat dann auch die kleine Bar am Strand aufgemacht. Wir haben uns nur ein paar Drinks gegönnt, denn heute Abend sollte es ja den Fisch geben – man kann aber auch ein paar Gerichte bestellen.
Am Nachmittag haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Irgendwie kam kein Bus an uns vorbei…daher sind wir die 4km zu Fuss gegangen.
Unterwegs hat Reini ein paar reife Kokosnüsse auf dem Boden gefunden und wollte die unbedingt knacken. Harte Arbeit, die jedoch am Ende zum Erfolg geführt hat.
Wir konnten das weiße Fruchtfleisch raussammeln. 🥳🥳
Die zweite Kokosnuss wollte er dann auch noch knacken. Eine Einheimische hatte uns beobachtet und hat Reini spontan ein Kokosnuss-Knack-Training gegeben.
Mit der richtigen Technik geht es viel schneller….👍😀
Zurück in unserem Tiny House haben wir uns den leckeren Fisch gemacht. Dafür haben wir das gesammelte Kokosnuss-Fleisch mit dem Kokoswasser gemixt und den Fisch darin gekocht.
An unserem letzten Tag in Calibishie (30.03) haben wir es langsam angehen lassen und erstmal gechillt. 😎 😎
Gegen Mittag haben wir nochmal eine Runde durch die Berge oberhalb von Calibishie gemacht. Dort haben wir einen weiteren Eindruck davon bekommen, wie viel Obst und Gemüse hier angebaut wird.
Während unserer Wanderung hat es fett angefangen zu regnen. Daher haben wir in einer kleinen Ernte-Hütte mit Mietze den Regen abgewartet.
Zurück im Ort sind wir in der Coral Reef Bar etwas essen gegangen. Und wieder einmal ist die Welt unglaublich klein: Kaum haben wir bestellt, kommt Simone mit einer Begleiterin ums Eck.
Wie lustig!!!
Wir haben uns total gefreut, sie nochmal wiederzusehen. Das Essen war übrigens superlecker!
Am nächsten Tag (31.03) hieß es dann Abschied nehmen von Calibishie. Wir hatten eine tolle Zeit hier, mit wirklich supernetten Menschen und schönen Erlebnissen. 😘
Das einzig Negative waren die Moskitos, die uns jeden Abend angefallen haben – ohne AntiBrumm ging gar nichts. Und selbst unter das Moskitonetz über dem Bett haben sie es geschafft….👿🤬
Das waren teilweise echt kurze Nächte….😵🥴
Unser nächste Ziel war Scotts Head, die südlichste Spitze von Dominica. 👍😀